Kommentar
17:45 Uhr, 17.09.2021

DAX und Wall Street am großen Verfallstag schwächer - Unsicherheit wegen Evergrande und Fed-Zinsentscheid

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Ladesäulen: Bundesrat stimmt Pflicht zu Kartenzahlungsmöglichkeiten zu
  • Uni-Michigan-Konsumklima legt nur leicht zu
  • EZB: de Cos tritt Spekulationen um Zinserhöhung entgegen
  • Immobilienriesen verkaufen 15.000 Wohnungen an Berlin
  • Angst vor Rot-Rot-Grün Thema an den Börsen
  • Italien verpflichtet Arbeitnehmer zu Impfung oder Corona-Test
  • USA bauen Militärpräsenz in Australien aus
  • Cerberus an Commerzbank-Aktien des Staates interessiert

Markt

  • Am heutigen großen Verfallstermin ("großer Hexensabbat") an den Terminbörsen tendieren die Aktienmärkte deutlich schwächer. Der DAX büßte im Xetra-Handel 1,03 Prozent auf 15.490,17 Punkte ein. Auf Wochensicht beträgt das Minus 0,76 Prozent. Am sogenannten großen Hexensabbat, der jeweils am dritten Freitag im letzten Monat des Quartals ansteht, verfallen Optionen und Futures auf Aktien und Indizes. Dabei kommt es regelmäßig zu starken Kursausschlägen und hohen Umsätzen, auch ohne große Nachrichten als Auslöser. Börsianer sahen als Grund für die abschmelzenden DAX-Gewinne auch den Verfallstag. Daneben besteht aber auch Unsicherheit wegen des in Schieflage geratenen chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande und dem Fed-Zinsentscheid in der kommenden Woche.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Offenbar ist es zu gehäuften Impfdurchbrüchen bei dem Corona-Impfstoff des US-Herstellers Johnson&Johnson gekommen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) kommen auf eine Million Geimpfte hierzulande grob überschlagen 2.000 Impfdurchbrüche.
  • Bei der US-Fluggesellschaft United Airlines sind fast 90 Prozent der Mitarbeitenden in den USA gegen Corona geimpft. Anfang August hatte die Airline als erste US-Fluggesellschaft angekündigt, Mitarbeiter zum Impfen verpflichten zu wollen. Geschäftsführer Scott Kirby sagte zu CNN, dass es für Arbeitgeber effizienter sei, Impfungen vorzuschreiben, als eine Infrastruktur an Flughäfen vorzubereiten, um nachzuweisen, dass die Passagiere geimpft wurden.
  • Tesla-Chef Elon Musk kommt zum Tag der offenen Tür nach Deutschland. „Tesla lädt Bürgerinnen und Bürger aus Brandenburg und Berlin ein, beim "County Fair" (Jahrmarkt) am 9. Oktober die Baustelle der ersten Tesla-"Gigafactory" in Europa zu erkunden", so das Unternehmen. Musk teilte via Twitter mit, dass er auch kommen werde.
  • Die US-Fondsgesellschaft Invesco führt laut Wall Street Journal Gespräche mit der Vermögensverwaltungssparte von State Street über einen möglichen Zusammenschluss, durch den ein börsengehandelter Fondsgigant entstehen würde. Die Einzelheiten eines möglichen Deals seien aber weiter unklar.
  • Der chinesische Technologiekonzern Tencent erlaubt es Nutzern seiner Chat-App WeChat, auch externe Links zu öffnen. Die Nutzungsbedingungen seien bereits angepasst, teilte Tencent laut Reuters mit. Chinas Regierung ging zuletzt gegen Tech-Konzerne vor und hat Onlinefirmen dazu verpflichtet, gegenseitige Verlinkungen auf ihren Internetseiten zuzulassen.
  • General Motors will den Produktionsstopp in seinem Montagewerk in Michigan bis Mitte Oktober verlängern. Grund sei der neue Rückruf der Chevrolet Bolt-Elektrofahrzeuge wegen Batterieproblemen. Zudem bleibt die Produktion in sechs nordamerikanischen Montagewerken wegen des anhaltenden Mangels an Halbleiterchips weiter eingeschränkt.
  • Tesla will mit den globalen Regulierungsbehörden kooperieren, um Datensicherheit zu gewährleisten. „Mit dem rasanten Wachstum der autonomen Fahrtechnologien zieht die Datensicherheit von Fahrzeugen mehr öffentliche Bedenken auf sich als je zuvor", sagt CEO Elon Musk laut Reuters auf dem World New Energy Vehicle Congress in China. Die Datensicherheit liege nicht nur in der Verantwortung eines einzelnen Unternehmens, so Musk.
  • Der chinesische Immobilienriese Evergrande steht kurz vor dem Kollaps. Analysten warnen, dass die möglichen Folgen weit über Chinas Grenzen hinausreichen könnten. „Der Zusammenbruch von Evergrande wäre die größte Bewährungsprobe für das chinesische Finanzsystem seit Jahren", sagte Mark Williams, Chefökonom für Asien bei Capital Economics gegenüber CNBC.
  • Die beiden Immobilienkonzerne Deutsche Wohnen und Vonovia haben sich mit dem Land Berlin auf einen Verkauf von 14.750 Wohnungen und 450 Gewerbeeinheiten geeinigt. Deutsche Wohnen veräußert 10.700 Wohn- und 200 Gewerbeeinheiten an die kommunalen Wohnungsgesellschaften Berlinovo, Degewo und Howoge für 1,65 Mrd. Euro bzw. 2.185 Euro pro Quadratmeter. Aus dem Portfolio von Vonovia stammen insgesamt 4.250 Wohnungen für 811 Mio. Euro. „Die Wohnungen werden zu einem fairen Preis von uns veräußert“, sagte Vonovia-Chef Rolf Buch.
  • Der Münchner Halbleiterhersteller Infineon hat heute offiziell seine neue High-Tech-Chipfabrik für Leistungselektronik auf 300-Millimeter-Dünnwafern am Standort Villach in Österreich eröffnet. Der Konzern verspricht sich von der Inbetriebnahme seines neuen Halbleiterwerks zusätzliche Umsätze von jährlich zwei Mrd. Euro. Das sind 200 Mio. mehr als bisher bekannt. Die Werkseröffnung kommt für Infineon zu einem günstigen Zeitpunkt, denn weltweit herrscht derzeit Chipmangel. „Das Timing könnte nicht besser sein, es ist perfekt, die Kunden reißen uns die Chips aus der Hand", sagte Vorstandsmitglied Jochen Hanebeck.
  • Der spanische Medizinkonzern Grifols hat die Mehrheit am hessischen Arzneimittelhersteller Biotest erworben. Der Konzern aus Barcelona lässt sich die Übernahme bis zu 1,9 Mrd. Euro kosten. An den bisherigen Eigentümer, den Finanzinvestor Tiancheng aus Hongkong, zahlen die Spanier für dessen deutsche Pharmaceutical Holding 1,1 Mrd. Euro. Grifols ist damit vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen neuer Inhaber von 90 Prozent der stimmberechtigten Stammaktien und 1 Prozent der Vorzugsaktien von Biotest. Den übrigen Aktionären machte Grifols ein Kaufangebot von 43 Euro pro Stammaktie und 37 Euro pro Vorzugsaktie.
  • Der Mischkonzern Mitsubishi UFJ erwägt laut Bloomberg den Verkauf seiner US-Bank-Tochter MUFG Union Bank. Der japanische Mischkonzern suche nach Optionen für die Tochter, zitierte die Nachrichtenagentur mit der Sache vertraute Personen.
  • Die Commerzbank hat sich neue, ambitionierte Nachhaltigskeitsziele auferlegt. „(…) Wir haben uns selbst dazu verpflichtet, den CO2-Ausstoß unseres kompletten Kredit- und Investmentportfolios bis spätestens 2050 auf netto null zu stellen“, so Vorstandschef Manfred Knof laut Mitteilung.
  • Lässt Peking den Krisenriesen Evergrande doch fallen? Hu Xijin, Chefredakteur der zum Imperium der regierenden Kommunistischen Partei gehörenden "Global Times“, schrieb, dass ein Bankrott das Finanzsystem wohl nicht so ins Wanken bringen wie könnte einst der Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers. Chinas zweitgrößter Immobilienentwickler sei nicht so bedeutsam, dass man sein Scheitern unbedingt verhindern müsse, meint Hu.
  • Dem New Yorker Finanzvestor Cerberus wird Interesse an den Bundesanteilen an der teilverstaatlichten Commerzbank nachgesagt. Der Investor könne sich gut vorstellen, die Beteiligung Deutschlands in Höhe von 15,6 Prozent nach der Bundestagswahl zu übernehmen, berichtete das "Handelsblatt" am Freitag. Voraussetzung sei, dass der Bund das Aktienpaket zum derzeitigen Kurs verkaufen will. Dieses ist aktuell rund eine Milliarde Euro und damit deutlich weniger dessen wert, was der Bund einst dafür gezahlt hatte. Cerberus ist selbst seit 2017 an der Commerzbank mit etwas mehr als fünf Prozent beteiligt.
  • Deutschland ist seit jeher ein Land von Aktienskeptikern, die nur schwer davon zu überzeugen sind, dass die Aktienanlage ein wichtiges Instrument zum Vermögensaufbau sein kann. Die Skepsis aber nimmt ab, wie eine Umfrage von Verifox zeigt. Demnach gaben 47 Prozent der befragten Personen an, dass sie derzeit Geld an der Börse angelegt haben. Im Oktober 2020 belief sich diese Zahl auf 35 Prozent, im März 2020 waren es noch 30 Prozent.
  • Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger kann sich für die Idee einer Art Impfprämie begeistern. Im Gespräch mit der „WirtschaftsWoche" sagte Dulger zu neuen Anreizen für eine Corona-Impfung: „Das kann man ja auch regional unterschiedlich gestalten. (…) Ich würde auch eine Geldprämie begrüßen - alles, was hilft, ist richtig, um in die Normalität zurückzukehren."
  • In Deutschland steht mit dem Spezial-Logistikunternehmen Trans-o-flex der nächste Börsenkandidat vor der Tür. Das Unternehmen aus dem badischen Weinheim wolle im vierten Quartal an die Frankfurter Börse gehen und dabei 130 Mio. Euro frisches Kapital einsammeln, teilte Trans-o-flex am Freitag mit. Trans-o-flex hat sich auf Transporte von Arzneimitteln und hochwertiger Elektronik spezialisiert und dabei zuletzt von der Corona-Krise profitiert. Im vergangenen Jahr konnte ein Umsatz von 515 Mio. Euro erzielt werden.
  • Der Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL ist beendet. Die Einigung beinhaltet folgende Punkte: Zum 1. Dezember steigen die Bezüge des Eisenbahnpersonals um 1,5 Prozent; zum 1. März 2023 um weitere 1,8 Prozent. Am 1. Dezember erhalten alle Beschäftigten eine Corona-Prämie von bis zu 600 Euro, am 1. März 2022 soll es eine weitere Corona-Prämie von 400 Euro geben. Der neue Tarifvertrag gilt bis Ende Oktober 2023.
  • Die IG Metall hat in der Auseinandersetzung um die künftige Struktur von Airbus Operations und Premium Aerotec an allen Standorten in Deutschland für diesen Freitag zu einem Arbeitsausstand aufgerufen. Gestreikt werde unter anderem in Hamburg, Bremen und Stade sowie an den Premium-Aerotec-Standorten Varel und Augsburg. Am Verhandlungstisch komme man nicht weiter, hieß es zur Begründung. Airbus hatte im April angekündigt, dass Anfang 2022 im Zuge des Konzernumbaus Teile von Airbus Operations und große Teile von Premium Aerotec in einer neuen Tochter aufgehen. Als Absicherung für die rund 13.000 Beschäftigten fordert die IG Metall unter anderem eine Abfindung von drei Bruttomonatsgehältern je Beschäftigungsjahr bei einem Sockelbetrag von 25.000 Euro, sollten Beschäftigte ihren Job verlieren.

Konjunktur & Politik

  • Ab Juli 2023 müssen in alle neuen Ladesäulen für Elektroautos Lesegeräte für gängige Debit- oder Kreditkarten eingebaut werden. Einer entsprechenden Änderung der Ladesäulenverordnung durch die Bundesregierung stimmte der Bundesrat am Freitag zu. Durch die Möglichkeit der Kartenzahlung soll sichergestellt werden, dass Elektroautofahrer auch alle verfügbaren Ladesäulen verwenden können. Die Industrie kritisierte die Entscheidung allerdings scharf. Bereits heute werde ganz überwiegend per Smartphone-App bezahlt, Kartenzahlung sei ein Auslaufmodell.
  • Das Konsumklima in den USA hat im September weniger als erwartet aufgehellt. Der von der Universität Michigan erhobene Konsumklima in den USA ist im September leicht um 0,7 Punkte zum Vormonat auf 71,0 Zähler gestiegen, wie die Universität nach einer ersten Erhebung mitteilte. Analysten hatten mit einem Anstieg auf 72,0 Punkte gerechnet. Im August war der Indikator auf den niedrigsten Stand seit Ende 2011 gefallen.
  • Schwangere, Stillende und Frauen im gebärfähigen Alter sollten sich der Ständigen Impfkommission (STIKO) zufolge grundsätzlich gegen Corona impfen lassen. Nach einem Stellungnahmeverfahren hat das Robert Koch-Institut am Freitag die endgültige Empfehlung veröffentlicht.
  • Das EZB-Ratsmitglied Pablo Hernandez de Cos tritt Spekulationen entgegengetreten, die Europäische Zentralbank plane eine Zinserhöhung für das Jahr 2023. Der Notenbanker äußerte sich , kurz nachdem ein Bericht der "Financial Times" über ein Treffen von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane mit Ökonomen für Wirbel gesorgt hatte. Lane soll im Gespräch mit deutschen Volkswirten Interna über die mittelfristige Inflationserwartung der Notenbank ausgeplaudert haben. De Cos sagte nun, die Schlussfolgerung des Journalisten zur Zinspolitik sei grundsätzlich nicht mit der von der Notenbank ausgegebenen Orientierungslinie für die Märkte vereinbar. Dies gelte für die in dem Bericht nahegelegte Möglichkeit einer Zinserhöhung im Jahr 2023. Diese käme in dem medienseits dargelegten Szenario somit zu einem weit früheren Zeitpunkt, als es die Finanzmärkte derzeit erwarten.
  • Die Bundesregierung streicht Zypern und zuletzt noch verbliebene Regionen in Portugal ab Sonntag von der Liste der Corona-Hochrisikogebiete. Das teilte das Robert Koch-Institut mit. Zugleich hieß es, neu als Hochrisikogebiete eingestuft würden Armenien, Venezuela, Guyana, Belize, Moldau, Barbados sowie Antigua und Barbuda.
  • Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, knüpft einen Handelsvertrag ihres Landes mit Großbritannien an die Bedingung, dass der Streit um Brexit-Regeln in Nordirland gelöst wird. „Es muss eine Einigung geben", sagte Pelosi bei einem Besuch im Londoner Chatham House.
  • Für Fed-Chef Jerome Powell steht viel auf dem Spiel. Noch ist nicht entschieden, ob er mit seinem Inflations-Kurs richtig liegt. Die nächste Bewährungsprobe ist kommende Mittwoch nach dem Zinsentscheid, wo er seine Politik erläutern wird. Je höher dabei seine Glaubwürdigkeit ist, desto stärker ist das Argument für den US-Präsidenten, Powells auslaufende Amtszeit zu verlängern. Als schärfste Konkurrentin für den Posten gilt Fed-Gouverneurin Lael Brainard, die ähnlich wie Powell hohes Ansehen genießt.
  • Laut einem Bericht der Financial Times hat der Chefvolkswirt der Europäischen Notenbank (EZB), Philip Lane, deutschen Volkswirten gesagt, das mittelfristige Referenzszenario der EZB zeige, dass die Inflation kurz nach dem Ende der derzeitigen Prognoseperiode (2025) bei 2 Prozent landen sollte. Pikant: Die EZB hatte diese Langzeit-Prognose bislang nicht veröffentlicht. Lane dürfte deshalb mit Fragen konfrontiert werden, ob er interne Informationen an Personen außerhalb der Notenbank weitergegeben hat.
  • Aus Sicht der Hamburger Sparkasse (Haspa) gibt es eine Vielzahl von Gründen, die Bedeutung der Bundestagswahlen für die Finanzmärkte nicht überzubewerten. Insbesondere weltweite Einflussfaktoren wie die erwartete Konjunktur- und Zinsentwicklung dürften weitaus wichtiger sein. Dennoch habe die Wahl, insbesondere bei negativ vom Markt interpretierten Koalitionsgesprächen, ein gewisses kurzfristiges Irritationspotenzial. Finanzfachmann Andreas Billmeier von Western Asset meint, dass sogar ein großer Erfolg der Grünen bei der Bundestagswahl allein kein Schock mehr für die Finanzmärkte wäre. Am wahrscheinlichsten sei, dass am 26. September die SPD die stärkste Partei werde, die CDU dahinter liege, die Grünen die drittstärkste Partei würden und dann vermutlich die FDP komme. „Sollte es große Abweichungen von den Umfragen, geben, könnte das Auswirkungen auf die Märkte haben, das wär eine Möglichkeit von handfesten Folgen der Wahl für die Anleger“, so Billmeier.
  • Laut der Unternehmerin und FDP-Kommunalpolitikerin Sarah Zickler bleiben „viele Unternehmer dem Standort Deutschland nur noch aus reiner Heimatliebe treu“. Hauptsorge kleiner und mittlerer Unternehmen sei das komplizierte Steuerrecht, die drohende Wiedereinführung der Vermögensteuer sowie der hohe Bürokratieaufwand, sagte Zickler der Frankfurter Allgemeine Zeitung.
  • Die Inflationsrate im Euroraum ist im August nach endgültigen Zahlen auf 3,0 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat am Freitag mit. Damit wurde eine erste Schätzung bestätigt. Es ist die höchste Inflationsrate seit November 2011. Im Juli hatte die Rate noch bei 2,2 Prozent gelegen.
  • In Russland hat die Parlamentswahl begonnen. Bis Sonntag sind rund 110 Mio. Menschen aufgerufen, über die Zusammensetzung der neuen Staatsduma abzustimmen. Neben der Kremlpartei Geeintes Russland sind die Kommunisten, die rechtspopulistische LDPR und die Partei Gerechtes Russland in der Duma vertreten. Diese Parteien gelten als systemtreu. Eine echte Opposition gibt es im russischen Parlament bisher nicht.
  • Nach der verärgerten Reaktion aus Paris auf den Indopazifik-Sicherheitspakt (AUKUS) („Biden verhalte sich wie Trump“) bemüht sich US-Außenminister Antony Blinken um Schadensbegrenzung. Er sagte, die USA arbeiteten unglaublich eng mit Frankreich bei vielen gemeinsamen Prioritäten im Indopazifik, auch darüber hinaus weltweit, zusammen. Man werde das weiterhin tun. Man lege fundamentalen Wert auf diese Beziehung, auf diese Partnerschaft.
  • Die Union kommt in der Wählergunst eine Woche vor der Bundestagswahl kaum voran. Laut ZDF-„Politbarometer“ stagnieren CDU/CSU wie schon in den beiden Wochen zuvor bei 22 Prozent. In Führung lag weiter die SPD mit unverändert 25 Prozent. Die Grünen verloren einen Prozentpunkt auf 16 Prozent.
  • Ein Bündnis von SPD und Grünen mit der Linken wäre laut dem ZDF-Politbaromete die unbeliebteste der möglichen Koalitionen nach der Bundestagswahl. 56 Prozent der Befragten fänden das schlecht, nur 28 Prozent gut. Jamaika - also CDU/CSU, Grüne und FDP - ist jedoch kaum populärer: 52 Prozent fänden das schlecht, 29 Prozent gut. Etwas besser käme eine Ampel von SPD, Grünen und FDP an: 41 Prozent fänden das schlecht, 33 Prozent gut.
  • China hat nach eigenen Angaben mehr als eine Mrd. Bürger gegen Covid-19 geimpft - das sind mehr als 70 Prozent der Gesamtbevölkerung des Landes. Doch obwohl die Impfungen des staatlichen Unternehmens Sinopharm die hochinfektiöse Delta-Variante nachweislich abwehren, hat Chinas Impfkampagne in den letzten Monaten ein (lokales) Wiederaufflammen der Pandemie nicht verhindern können.
  • Österreichs Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) hat durchgesetzt, Arbeitssuchenden das Arbeitslosengeld zu sperren, wenn diese sich auf eine zumutbare Stelle nicht bewerben, weil dort eine Impfung verlangt wird oder eine angebotene Stelle nur deshalb nicht annehmen.
  • Klimaforscher erwarten nach der Bundestagswahl unpopuläre Entscheidungen, welche mit hohen Kosten verbunden sein können. Laut dem Direktor des Potsdam-Instituts für Klimaforschung, Ottmar Edenhofer, sind, um das Klimaziel 2030 zu erreichen, erhebliche Kraftanstrengungen nötig. „Vielen in der Politik ist wohl noch nicht klar, was das für eine Kraftanstrengung bedeutet. Das wird eine Strukturwandel, der in der Geschichte seinesgleichen sucht", sagte Edenhofer der "WirtschaftsWoche".
  • Der britische Einzelhandel hat im August einen Umsatzrückgang gegenüber dem Vormonat von 0,9 Prozent erlitten, wie das Statistikamt ONS am Freitag mitteilte. Analysten hatten dagegen mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet. Schon im Vormonat waren die Umsätze deutlich um 2,8 Prozent zurückgegangen.
  • Der Auftragsbestand in der deutschen Industrie stieg im Juli um 2,4 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Er sei damit seit Juli 2020 stetig gestiegen und erreiche nun „seinen höchsten Stand seit Einführung der Statistik im Januar 2015".
  • Der Anteil von Online-Stellenausschreibungen mit einer Option auf Homeoffice ist zwischen 2019 und 2021 auf 12 Prozent gestiegen. Der Wert hat sich damit im Vergleich zu 2019 mehr als verdreifacht, wie aus einer Auswertung des ifo Instituts und der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) von 35 Mio. Stellenanzeigen hervorgeht. „Der Anstieg der Homeoffice-Option in Stellenausschreibungen zeigt sich über alle Wirtschaftssektoren hinweg. Am stärksten war der Anstieg in Berufen, in denen vor der Krise das ungenutzte Homeoffice-Potenzial besonders hoch war“, sagt ifo-Forscher Jean-Victor Alipour. Auch ländliche Regionen holen beim Homeoffice deutlich auf: So sinkt die regionale Ungleichheit zwischen urbanen und ländlichen Gebieten zwischen 2019 und 2020 um etwa 30 Prozent.
  • IWF-Chefin Kristalina Georgieva soll in ihrer Zeit bei der Weltbank veranlasst haben, einen Bericht zum Geschäftsklima in China aufzuhübschen. Ein Gutachten der Anwaltskanzlei WilmerHale deckt Unregelmässigkeiten im von der Weltbank veröffentlichten Lagebericht „Doing Business" auf. Im Geschäftsklimabericht der Weltbank von 2017 war China auf Platz 78 gekommen, was in Peking Ärger auslöste. Laut WilmerHale hat die damalige Weltbank-Generaldirektorin Georgieva eine andere Berechnungsmethode gefordert, um am Ende China in einem besseren Licht dastehen zu lassen.
  • Italien schreibt künftig Beschäftigten Impfungen oder negative Corona-Tests vor, um zur Arbeit gehen zu dürfen. Die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi beschloss, den „Grünen Pass“ auszuweiten. Wer kein Zertifikat vorweisen kann, darf vom 15. Oktober an nicht mehr zur Arbeit in Büros, Behörden, Geschäften oder der Gastronomie gehen. In Italien sind 75 Prozent der Menschen über zwölf Jahren durchgeimpft.
  • Das DIW Berlin hat seine Konjunkturprognose für dieses Jahr wegen der stockenden Produktion in der Industrie drastisch gesenkt. Das BIP in Deutschland dürfte 2021 lediglich um 2,1 Prozent zulegen, wie die Forscher am Donnerstag voraussagten. Im Juni hatten sie noch mit einem Plus von 3,2 Prozent gerechnet.
  • Im Rahmen der neuen Indopazifik-Allianz werden die USA ihre Militärpräsenz in Australien erweitern, wie Verteidigungsminister Lloyd Austin nach einem Treffen mit seinem australischen Kollegen Peter Dutton mit. Unter anderem sollen künftig Logistik-Stützpunkte unterhalten werden.

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