Fundamentale Nachricht
12:34 Uhr, 09.09.2014

CEE-Märkte im Bann des Russland-Ukraine-Konflikts

Vom wirtschaftlichen Abschwung in Russland ist – was die Länder Zentral- und Osteuropas betrifft – nach Meinung von Raiffeisen-Emerging-Markets-Experte Ronald Schneider vor allem Ungarn betroffen.

Wien (BoerseGo.de) - Es erscheint mittlerweile nicht mehr unmöglich, dass Russland weitere Teile der Ostukraine annektieren könnte, was natürlich zu weiteren Gegenmaßnahmen seitens der EU und den USA führen wird. Dies verstärkt die geopolitischen Risiken für die zentral- und osteuropäischen Kapitalmärkte, wie Ronald Schneider, Leiter des Teams Global Emerging Markets and Eastern Europe (Fixed Income) bei Raiffeisen Capital Management, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Nicht nur in Zentral- und Osteuropa sei eine Verschlechterung der Wirtschaftsdynamik erkennbar, sondern auch in der Eurozone. Das werde wiederum zur Konsequenz haben, dass die EZB konjunkturunterstützende Maßnahmen ergreifen und weitere geldpolitische Lockerungen vornehmen werde. All das werde zwar nicht spurlos an den zentral- und osteuropäischen Kapitalmärkten vorbei gehen, allerdings könnten sich die negativen Implikationen, wie bisher auch, in Grenzen halten. Bedenklich wäre der angedrohte Energielieferstopp aus Russland, der aber für keinen der Beteiligten von Vorteil wäre, sondern – im Gegenteil – massive wirtschaftliche Nachteile für Russland, die Ukraine und Europa mit sich bringen würde und daher als unwahrscheinlich gelte, heißt es weiter.

„Vom wirtschaftlichen Abschwung in Russland ist – was die Länder Zentral- und Osteuropas betrifft – vor allem Ungarn betroffen. Das Land unterhält nach wie vor wichtige Handelsbeziehungen mit Russland und ist stark von seinen Exporten dorthin abhängig (4,5 Prozent des BIP). Polen exportiert ebenfalls nach Russland, allerdings in etwas geringerem Umfang und profitiert von seinem wesentlich stabileren Binnenkonsum“, so Schneider.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten