Analyse
13:50 Uhr, 12.02.2024

CECONOMY – Ist die günstig bewertete Aktie ein Kauf?

Der Elektronikhändler Ceconomy hat im ersten Quartal 2023/24 (30.09.) etwas weniger umgesetzt als im Vorjahreszeitraum. Das bereinigte Ergebnis konnte dagegen zulegen, wie das Unternehmen am Freitag berichtete.

Erwähnte Instrumente

  • CECONOMY AG - WKN: 725750 - ISIN: DE0007257503 - Kurs: 2,036 € (XETRA)

Der Media Markt- und Saturn-Mutterkonzern Ceconomy erwirtschaftete von Oktober bis Ende Dezember einen Konzernumsatz in Höhe von 6,98 (VJ 7,07) Mrd. EUR und damit 1,2 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei schwächelte vor allem die DACH-Region, in welcher die Erlöse um 2,5 % auf 3,84 (VJ 3,94) Mrd. EUR zurückgingen. Interessant ist hierbei, dass die Geschäfte in Österreich zulegen konnten, wohingegen in Deutschland und in der Schweiz Einbußen zu verzeichnen waren. In West-/Südeuropa lag der Umsatz mit 2,25 (VJ 2,24) Mrd. EUR knapp über dem Vorjahr und in Osteuropa legten die Erlöse sogar um über 20 % auf 895 (VJ 742) Mio. EUR zu.

Türkische Lira belastet

Das EBIT ging um 3 Mio. EUR auf 218 (VJ 221) Mio. EUR zurück, was in erster Linie an Sondereffekten in Höhe von 29 Mio. EUR durch die Hyperinflation in der Türkei lag. Bereinigt stieg das EBIT dagegen um rund 8 % auf 248 (VJ 230) Mio. EUR. Der Konzern hat dabei vom guten Weihnachtsgeschäft und dem Black-Friday-Hype profitiert. Der Quartalsgewinn stieg um 15,6 % auf 148 (VJ 128) Mio. EUR bzw. 0,30 (VJ 0,26) EUR je Ceconomy-Aktie.

Aufgrund höherer Vorräte und Forderungen ging der operative Cashflow um 18 % auf 1,66 (VJ 2,02) Mrd. EUR zurück. Der freie Cashflow stellte sich auf 1,59 (VJ 1,95) Mrd. EUR. Der Finanzmittelbestand reduzierte sich auf 2,35 (VJ 2,63) Mrd. EUR. Die Nettoverschuldung stieg im Gegenzug auf 191 (VJ 133) Mio. EUR, bewegt sich damit aber immer noch in einem überschaubaren Rahmen. Erschreckend schwach präsentiert sich hingegen die Eigenkapitalquote mit nur noch 4,7 (VJ 6,0) %. Hier besteht meiner Ansicht nach Handlungsbedarf!

Für die kommenden Quartale zeigt sich Ceconomy-CEO Karsten Wildberger optimistisch. Der Handelskonzern sollte seiner Einschätzung nach vom Trend hin zu mehr energiesparenden Geräten profitieren. Positive Impulse erhofft man sich in Düsseldorf auch von der zunehmenden Nachfrage nach Produkten mit inkludierter KI.

Die Prognose für das Geschäftsjahr 2023/24 wurde bestätigt. Der Konzernumsatz soll leicht zulegen und das bereinigte EBIT deutlich verbessert werden. Der Analystenkonsens geht derzeit von einem Umsatz in Höhe von 22,3 Mrd. EUR aus.

Fazit: Ceconomy hat ein solides Auftaktquartal hingelegt. Die Ceconomy-Aktie konnte am Freitagmorgen zunächst zulegen, ging dann aber mit einem Minus aus dem Handel. Heute liegt das Papier bislang mit knapp 2 % im Plus bei 2,05 EUR. Die Analysten trauen dem Wert aktuell nicht sehr viel zu. Barclays hat das Papier auf „Underweight“ gestellt, mit einem Kursziel von 2,20 EUR. Baader votiert sogar mit „Reduce“ bei einem Kursziel von 2 EUR. Ich würde angesichts der überschaubaren Margen und der schwachen Eigenkapitalausstattung trotz der fundamental günstige Bewertung ebenfalls von einem Investment absehen.

Jahr 2022/23e* 2023/24e* 2024/25e*
Umsatz in Mrd. EUR 22,24 22,34 22,68
Ergebnis je Aktie in EUR 0,37 0,28 0,36
KGV 6 7 6
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,03 0,04
Dividendenrendite 0,00 % 1,44 % 1,92 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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