CDAX® - Neues Verlaufstief – Vorbote für den DAX®?
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Neues Verlaufstief – Vorbote für den DAX®?
Heute analysieren wir einen extrem spannenden Kursverlauf, welcher sonst eher stiefmütterlich behandelt wird. Gemeint ist der wenig im Fokus stehende CDAX®. Das marktbreiteste deutsche Aktienbarometer testet aktuell die wichtige horizontale Unterstützung bei gut 1.100 Punkten. Seit April 2015 hat dieses Niveau immer wieder eine Rolle gespielt. Aktuell sticht aber noch ein anderer Aspekt ins Auge: Anders als beim „großen Bruder“ lag das Julitief (1.121 Punkte) beim CDAX® signifikant unter dem Pendant vom März (1.152 Punkte). Jüngst hat das marktbreite Aktienbarometer aber selbst dieses tiefere Low nochmals unterboten. Im Vergleich zu den deutschen „blue chips“ öffnet sich die Schere also immer weiter. Die große Frage ist also, ob die neuen Verlaufstiefs bei CDAX®, MDAX® und TecDAX® letztlich die Vorboten für ein neues Jahrestief beim DAX® unterhalb der Marke von 12.400 Punkten darstellen. Dieses Risiko ist mehr als real. Zurück zum CDAX®: Charttechnisch würde ein Bruch der 1.100er-Unterstützung für einen weiteren Nackenschlag sorgen. Deutlich verbessern würde sich die Ausgangslage indes erst bei einem Spurt über die Widerstandszone aus der langfristigen Glättung der letzten 38 Monate (akt. bei 1.268 Punkten) und den Hochs von 2018 und 2020 bei 1.274/1.286 Punkten.
CDAX® (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart CDAX®
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Bestätigtes Top plus Bärenflagge
Den Kursverlauf der Alphabet-Aktie hatten wir zuletzt als Schlüsselchart und Taktgeber für den gesamten Technologiesektor bezeichnet (siehe „HSBC Daily Trading“ vom 9. September). Zur Erinnerung: Nach einer lehrbuchmäßigen Bestätigung der Nackenlinie der im Frühjahr vervollständigten Schulter-Kopf-Schulter-Umkehr drohte seinerzeit die Ausbildung einer klassischen Bärenflagge. Mit dem Abgleiten unter den kurzfristigen Erholungstrend ist dieses Szenario nun eingetreten (siehe Chart). Der Schwächeanfall im Verlauf des bisherigen Investmentjahrgangs 2022 erfuhr somit jüngst eine erneute Bestätigung. Per Saldo müssen Anlegerinnen und Anleger einen nachhaltigen Rutsch unter die bisherigen Jahrestiefs bei 102,21/101,86 USD einkalkulieren. Der langfristige Durchschnitt der letzten 200 Wochen (akt. bei 92,36 USD) definiert dann die nächste Rückzugslinie. Das kalkulatorische Kursziel – abgeleitet aus der o. g. Flaggenkonsolidierung – lässt sich sogar auf rund 80 USD taxieren. Um dagegen den größten Druck von der Aktie zu nehmen, müssten zumindest die letzten drei Wochenhochs bei rund 112 USD zurückerobert werden.
Alphabet Class C (Weekly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart Alphabet Class C
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
Höchster Stand seit 2011
Den Anleihemärkten droht 2022 das schwächste Jahr der Historie. Der Kursverlauf der 10-jährigen Rendite USA bleibt dabei unverändert einer der entscheidenden Taktgeber für die weitere Entwicklung. Nach dem historischen Bruch des seit 1981 bestehenden Abwärtstrends (akt. bei 2,55 %) wurde dieser Trendbruch über die Sommermonate durch einen lehrbuchmäßigen Pullback bestätigt. Die Bedeutung dieses „supports“ wird noch zusätzlich durch den langfristigen gleitenden Durchschnitt der letzten 200 Monate (akt. bei 2,63 %) unterstrichen. Der nachhaltige Spurt über die horizontalen Hürden bei 3,04 %/3,26 % – inklusive eines neuen Verlaufshochs (3,64 %) – sorgt für zwei zusätzliche Ausrufezeichen. Letzteres ist zudem gleichbedeutend mit dem höchsten Stand seit 2011! Per Saldo ist der Trend absolut intakt, sodass Anlegerinnen und Anleger weiter von steigenden Renditen ausgehen müssen. Die verschiedenen Hoch- und Tiefpunkte bei rund 4,00 % definieren dabei das nächste Anlaufziel. Während das o. g. Hoch von 2018 bei 3,26 % auf der Unterseite eine erste Haltemarke bildet, würde erst ein Rückfall in den eingangs erwähnten alten Abwärtstrend einen langfristigen „game changer“ darstellen.
10-jährige Rendite USA (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart 10-jährige Rendite USA
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
4 %-Marke im Visier
Regelmäßige Leser des „HSBC Daily Trading“ wissen, dass wir auch dem Kursverlauf der 30-jährigen Rendite USA eine absolute Schlüsselrolle beimessen. Diesem Ruf wird das Zinsbarometer aktuell mehr als gerecht, denn mit 3,63 % steht auch hier mittlerweile ein neues Bewegungshoch zu Buche. Dank des neuen Verlaufshochs können Anlegerinnen und Anleger inzwischen von einem nachhaltigen Spurt über das Renditehoch vom November 2018 bei 3,47 % ausgehen. In der Konsequenz sollte sich der Zinsanstieg der letzten Wochen und Monate fortsetzen – die Hochs der Jahre 2013/14 bei rund 4,00 % markieren dabei das nächste Anlaufziel. Als strategischer Kurstreiber erweist sich derzeit weiterhin die inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation der letzten Jahre (siehe Chart). Das beschriebene Trendwendemuster „hilft“ nicht nur beim Erreichen neuer Mehrjahreshochs, sondern hält perspektivisch ein kalkulatorisches Kursziel von rund 4,30 % bereit. Selbst ein Anlauf auf das 2011er-Hoch bei 4,79 % kann nicht ausgeschlossen werden. Um unsere Einschätzung nicht zu gefährden, gilt es in Zukunft, die alten Ausbruchsmarken bei 3,26 %/3,25 % nicht mehr zu unterschreiten.
30-jährige Rendite USA (Monthly)
Quelle: Refinitiv, tradesignal² / 5-Jahreschart im Anhang
5-Jahreschart 30-jährige Rendite USA
Quelle: Refinitiv, tradesignal²
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Autor: Jörg Scherer