Analyse
23:46 Uhr, 23.09.2015

CCB-Analyse-Box - Brent Crude ÖL oder: das Öl-Paradoxon?

Der CCB (Centre Court Börse) veröffentlicht für seine Kunden einmal pro Woche wichtige Index-Updates für Indizes, Rohstoffe und Währungen. In der Regel sind diese Analysen für einen Zeitraum von ca. einer Woche gültig. Die vorherigen Analysen sind zwecks Ergebniskontrolle stets im Anhang beigefügt.

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 47,79 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Brent Crude Öl - WKN: 967740 - ISIN: XC0009677409 - Kurs: 47,79 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation)

Index-Stand bei Analyse: 47,79$ (DBK-Indikation)

Monats-Bias Wochen-Bias Tages-Bias Markante Unterstützungszonen ca. Markante Widerstandszonen ca.
bärisch unterhalb ca. 79,00$ bärisch unterhalb ca. 62,70$ bärisch unterhalb ca. 51,00$ 47,00/47,50$ 52,75+51,35$

Update vom 23.9.2015 (Stand 47,79$ DBK): Laut letzter Analyse sollte Brent steigen (obwohl der "Bruder" WTI ja bekanntlich fallen sollte) - einzige Bedingung war, dass die 47,00$ nach unten nicht mehr fallen durfte. Als Kursziel wurden dann 49,75$ ausgegeben. Was geschah? Sowohl die 47,00$ wurden nicht unterschritten als auch das Kursziel wurde so ziemlich exakt erreicht, es ging zwar leicht höher aber auf Stunden-Schlusskursbasis war dort der berühmte Deckel drauf.

Dies mag auf den ersten Blick verwundern, wo doch beides (WTI wie Brent) Ölsorten sind. Warum laufen diese nicht in identischen Bewegungen? Nun, so wirklich paradox ist das gar nicht. Im Guidants-Stream des CCB wird stets Wert darauf gelegt, dass jeder Chart sein Eigenleben führt und so kann es dann am Ende sein, das eine Ölsorte laut Chart fallen soll und auch fällt und die andere parallel steigen soll und auch steigt.

Aktuell jedoch haben beide Ölsorten wieder eine Gemeinsamkeit im Chartbild, nämlich die gefährlich aussehenden Indikatoren und Trendfolger. Wenn die sich abzeichnenden Verkaufssignale in Kürze getriggert werden sollten, sind in beiden Sorten in Kürze stärkere Abgaben zu erwarten. Gerade Brent sieht da derzeit bärischer aus als WTI. Die technischen Probleme beider Öle sind relativ identisch, es ist vor allem die gigantische Tages-Wolke im Ichimoku, die jeweils stark deckelt. Im Brent kommt im Tageschart der EMA38 hinzu, der bereits den kompletten September über wie ein Bleigürtel auf dem Kurs liegt, ohne Bruch auf Tagesschlusskurs-Basis braucht man sich hier also vor Ölbullen nicht zu fürchten, geht es jedoch mal darüber und womöglich noch in die Wolke im Tageschart, sieht die Welt gleich rosarot im Chart aus, davon sind wir aber aktuell recht weit entfernt.

Fazit: Ohne Bruch des EMA38 im Tageschart hat Brent keine Chance auf weitere Kurserholungen, nachwievor ist die 47,00$-Marke das Zünglein an der Waage, sobald dieser Bereich bricht, sollte es zu stärkeren Abgaben kommen, die durchaus bis an das Verlaufstief von August heranlaufen könnten. Zuvor würde es aber reichen nur bis knapp 46,00$ zu fallen und erst wenn diese Zone auch noch bräche, käme als Kursziel ca. 43,60$ in Betracht. Um 46,00$ existiert also eine Art Notbremse, die den Kurs wieder über 47,00$ zurück katapultieren könnte, auch wenn das eher unwahrscheinlich wirkt, sollte man diese Option aus analytischer Sicht zumindest in Erwägung ziehen. Nebenbei sei gesagt, dass die Öl-Aktien ebenfalls im Verbund einen sehr sehr schwachen Gesamteindruck machen, eventuell steht dort im Zuge der demnächst erscheinenden Quartalszahlen noch eine weitere größere Marktbereinigung an, was sich dann mit einem potentiell eher fallenden Ölpreis decken würde. Sollte es wider Erwarten zum Knacken des EMA38 kommen, sind die bullischen Anlaufstationen dem beigefügten Tageschart zu entnehmen am Ende würden dann 56,80 oder gar 60,00$ locken.

Brent Crude Oil (daily)
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Update vom 20.9.2015 (Stand 47,825 $ DBK): Laut letzter Analyse brauchte Brent Kurse jenseits der 51,00$, um bullische Bewegungen auszulösen, diese Marke wurde aber bei einem Wochenhoch von 50,31$ nicht erreicht. Somit ging der Blick nach unten, die 48$-Marke sollte brechen und unter 47,75$ potentiell eine Trendbeschleunigung nach unten auslösen. Die Marke brach, eine Trendbeschleunigung hingegen blieb aus, Brent fiel lediglich bis knapp 47$. Dieser Umstand muss bullisch bewertet werden. Drum geht nun der Blick nach oben, dazu gibt es nur die Bedingung, dass 47,00$ nicht mehr nach unten verletzt werden. Bleibt der Kurs oberhalb 47,00$ wäre der erste Anlaufpunkt 48,75$ ein Bruch dort gäbe Potential an 49,75$ frei, darüber rücken 51,35$ in den Fokus der Bullen. Sollte es so kommen, wird sich in dieser Zone wohl auch die Kursentwicklung der kommenden Wochen vorentscheiden, weitere Anstiege darüber hinaus ließen in der Folge Anstiege gen 58,00-60,00$ erwarten. Geraten die Bullen aber auf dem Weg gen 51,xx + irgendwann stärker ins Straucheln, darf man dann nochmal ein Ansteuern von 44-45,00$ favorisieren. Exakt diese Zone würde wohl auch angelaufen werden, sobald die 47,00$ brechen würden. Gemäß der Kerzen im beigefügten 4H-Chart vom 15. und 18. September darf seit dem 15.9. bereits die nächste Aufwärtsbewegung gestartet sein und Brent dementsprechend direkt steigen (auch hierbei gilt: Bedingung 47,00$ beachten!).

Brent Crude Oil (4h)
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Update vom 13.9.2015 (Stand 49,055 $ DBK): Die letzte Analyse bot Rückläufe gen 48,50$ an, wenn es nicht direkt weitersteigen würde (dazu hätten 50,00$ halten müssen als Bedingung). Zwar brach die 50$-Marke aber der aufkommende Abgabedruck hielt sich doch arg in Grenzen, im Bereich um 48,00$ drehte das Öl nach mehrfachen Tests dieses Bereiches bislang immer wieder moderat nach oben ab. Brent benötigt nun aber Kurse jenseits der 51$, um weitere größere Bewegungen nach oben technisch rechtfertigen zu können. Erfolgen diese nicht, wird der Bruch der 48er-Marke sehr wahrscheinlich. Bereits unterhalb 47,75 könnte eine Trendbeschleunigung nach unten erfolgen, die im Zweifel erst irgendwo im Bereich um 44,00$ ins Stocken geraten muss.

Fazit: Brent würde es sich recht einfach machen, indem es irgendwann im Verlauf der kommenden Woche beginnt zu steigen, am besten ohne zuvor den Bereich von 47,75$ zu verletzen/unterschreiten. Bricht der Kurs unter diese Marke ein, ist ab dem Moment die laufende Aufwärtsbewegung in Form und weiterer Ausdehung zu hinterfragen, es könnte nämlich dann aus technischer Sicht zu Abgaben um über 10% kommen. Technische Befreiungsschläge nach oben sind wohl erst oberhalb 51,00$ zu erwarten.

Brent Crude Oil (4h)
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Update vom 4.9.2015 (Stand 50,47 $ DBK): Die letzte Analyse war sehr bullisch gehalten (Strukturen im daily). Es sollten 48,50 fallen und verteidigt werden, um bis in den Bereich 53,00$ vordringen zu können. Hier sollte starke Bärengegenwehr einsetzen. Die bullische Struktur im Tageschart setzte sich komplett durch. In einem wahren Bullrun erster Güte ging es gar bis 54,30$ und das binnen zweier Handelstage, den Rest der Woche blieben dann die Bären am Zug aber es war schön zu sehen, wie auch im starken über 10%igen Pullback die 48,50 sauber verteidigt werden konnten (sehr schön im 4H-Chart sichtbar). Insgesamt bleibt das Chartbild dadurch bullisch. Brent darf entweder DIREKT (Bedingung der Bereich um 50$ muss halten) durchstarten zu weiteren Ausflügen gen Norden oder läuft erneut die 48,50$ an. Selbst wenn die Marke von 48,50 temporär stärker brechen sollte und es gar zurück in den 46er-Bereich liefe, an einem noch fehlenden Rücklauf an ca. 57,00$ dürfte das nichts ändern können.

Brent Crude Oil (daily)
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Update vom 28.8.2015 (Stand 47,11 $ DBK): Die letzte Analyse hatte zwar mögliche bullische Ausflüge nicht ausgeschlossen, dafür gab es aber die Bedingung, 50,55$++ zu erreichen, um die Bullen anzulocken. Dieses Niveau wurde seit der letzten Analyse aber nicht mehr annähernd erreicht, Brent baute in der Folge weitere Verlaufstiefs und einen (temporären?)Boden im Tageschart vom 24.-26. August. Der Tageschart steht dicht davor, in bullische Hände gelangen zu können, dazu wäre ein Bruch und die Verteidigung von 48,50$ notwendig. In der Folge wäre weitere Anstiege von bis zu 10-20% möglich, zwischen 51,00-53,00$ wäre aber verstärkte Gegenwehr der Bären zu erwarten. Leichte Rückläufe, die bis ca. maximal 45,00$ liefen ließen die bullischen Optionen noch offen, darunter bliebe zwar eine Option auf einen möglichen Doppelboden für die Öl-Bullen aber erneute so tiefe Rückläufe ließen eher neue Verlaufstiefs auf direktem Wege wahrscheinlich werden.

Brent Crude Oil (daily)
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Update vom 16.8.2015 (Stand 48,75 $ DBK): Die letzten Analysen sahen jeweils vor, den Bereich 48,00-49,50$ anzulaufen. Grob hält sich Brent seit dem 3.8.2015 nun in dieser Zone auf und zeigt bisher keine weitere Abwärtstrend-Dynamik an aber dies mag die Ruhe vor dem (Ölbären)Sturm sein. Dennoch müssen die Ölbären auf der Hut sein, denn bereits ein Anstieg auf 50,55 würde aus dem Tages- und 4H-Chart zu stärkeren Kaufsignalen führen und den Weg bis 51,60/52,00$ freimachen. Um 54,50 liegt in der kommenden Woche die Scheidemarke, die die Bullenwiese von der Bärenhöhle trennt. Ebenso wie WTI darf auch Brent direkt und stark einfach weiterfallen - dagegen steht ein beinahe perfekter "inverted Hammer" im Wochenchart. So eine Kerze ist für sich alleine ohne Aussagewert aber war in der Vergangenheit schon oft genug der Beginn einer Trendumkehr, die Candle benötigt aber zwingend in der Folgewoche eine bullische Bestätigung, um hier tatsächlich so etwas wie bullische Avancen ableiten zu können. Interessant ist der Hammer aber allemal, denn schließlich bildete er sich im Bereich der Januar-Lows aus....

Brent Crude Oil (weekly)
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Update vom 10.8.2015 (Stand 49,15$ DBK): Die Analyse vom 1.8.2015 ist noch immer voll gültig

Brent Crude Oil (4h)
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UPDATE vom 1.8.2015 (bei 51,82$ DBK): Laut letzter Analyse bestand zarte Hoffnung auf technische Gegenbewegungen, falls 53,00$ nicht nachhaltig unterschritten würden. Tatsächlich fand dann in der letzten Woche zunächst jeder daily Close darauf/darüber statt. Einzig die technische Gegenbewegung war eher lächerlich aus Bullensicht und so brach dann am Freitag die 53er-Marke auch auf Tages-/Wochen-Schlusskurs-Basis. Der laufende Abwärtstrend wurde erneut bestätigt und nimmt man die Worte der letzte Analyse hinzu, befindet sich Brent ab nun vermeintlich im Sell-Off-Modus. 48,00-49,50 sollten die nächsten Anlaufpunkte der Ölbären sein, dort gäbe es in etwa den nächsten potentiellen Wendepunkt. Erst oberhalb ca. 55,00$ würde sich das Chartbild leicht aufhellen.

Brent Crude Oil (4h)
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Kurz/mittelfristiger Ausblick vom 2.7.2015 (Kurs 54,585$ DBK-Indikation): Langfristig führt aus aktueller Sicht kein Weg an neuen Tiefstständen vorbei. Wird hingegen der Bereich um 53,00 US$ in nächster Zeit nicht nachhaltig unterschritten, böten sich kurz/mittelfristig ein paar recht bullische Optionen, die bis in den Bereich von 80,00 US$ gehen könnten! Im Wochenchart erfolgte der Schlusskurs am letzten Freitag direkt auf einem Support, um die laufende Korrektur in Tageschart sauber abschließen zu können, wären noch Kurse um 53,50$ eine (nicht zwingende) Option. Spätestens ab diesem Bereich bestünde eine recht hohe Wahrscheinlichkeit für einen Turnaround. Jeder Kurs unterhalb 52,80/52,50$ hingegen erhöht exorbitant die Wahrscheinlichkeit auf einen sich beschleunigenden Sell-Of-Modus! Es wird sicherlich eine spannende letzte Handelswoche im Monat Juli 2015 beim Öl. Einsetzende kurzfristige Erholungen hätten zunächst Luft bis ca. 58,00+60,00US$. Erst oberhalb ca. 62,00$ würden die Chancen auf weitere größere Kursgewinne stark ansteigen. Hauptschnittstelle für Bullen und Bären bleibt aber der Bereich um 66,66US$.

Brent Crude Oil (Monat)
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Über den Experten

Michael Borgmann
Michael Borgmann
Technischer Analyst und Trader

Als "Kind des Neuen Marktes" kann Michael Borgmann inzwischen auf über 25 Jahre Börsenerfahrung zurückblicken und hat dabei schon früh die Anwendung der Technischen Analyse (Charttechnik) als "Mittel zum Zweck" für sich ausgemacht. Bei seinen Analysen beschränkt er sich nicht nicht auf einzelne wenige Aspekte der Materie, sondern verfolgt einen ganzheitlichen analytischen Ansatz, indem er Candlesticks, Elliott-Wellen, Fibonaccis, die Ichimoku-Methodik und diverse andere charttechnische Hilfsmittel miteinander kombiniert. In der Summe sieht er dadurch die Technische Analyse gegenüber der Fundamental-Analyse im Vorteil, da sie tagesaktuelle Chartdaten auswerten kann und somit einen deutlichen zeitlichen Vorsprung gegenüber der Auswertung zum Beispiel veralteter Quartalszahlen hat. Seit Juli 2015 betreut Michael Borgmann den Premium-Service „Centre Court Börse” (CCB) im stock3 Terminal (vormals: Guidants).

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