Analyse
09:10 Uhr, 10.02.2023

CARL ZEISS MEDITEC - Fehlende Impulse nach durchwachsenem ersten Quartal

Umsatz hui, Ergebnis pfui fällt einem ein, wenn man sich die Zahlen des Medizintechnikers zum ersten Quartal 2022/2023 anschaut.

Erwähnte Instrumente

  • Carl Zeiss Meditec AG - WKN: 531370 - ISIN: DE0005313704 - Kurs: 130,500 € (XETRA)

Am Umsatzwachstum um 14,6 Prozent auf 470,3 (Vorjahr 410,2) Mio. EUR gibt es zunächst nicht viel zu meckern. Vor allem die Region Americas kann dabei mit einem Plus von 22,2 Prozent auf 139,9 Mio. EUR glänzen. Auch im APAC-Raum war ein erfreuliches Wachstum um 14,7 Prozent auf 208,2 Mio. EUR zu verzeichnen, wohingegen in der Region EMEA die Erlöse lediglich um 7 Prozent auf 122,1 Mio. EUR gestiegen sind.

Das Segment Opthalmology generierte einen Umsatz von 358,2 (VJ 310,9) Mio. EUR und im zweiten Segment Microsurgery expandierten die Erlöse auf 112,0 (VJ 99,3) Mio. EUR. Beide Bereiche waren von der angespannten Lieferkettensituation betroffen, was sich entsprechend negativ auf das Ergebnis auswirkte. Die Opthalmology wurde außerdem von einem schwächeren Produktmix mit einem niedrigeren Anteil an Verbrauchsmaterialien belastet. Zudem fiele hier auch höhere Kosten aufgrund gestiegener Investitionen in Marketing, Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung an.

Auch die Lockdownmaßnahmen im wichtigen Markt China trugen dazu bei, dass das Betriebsergebnis EBIT auf Konzernebene um 19 Prozent auf 60,3 (VJ 74,4) Mio. EUR zurückging. Die Marge lag bei nur noch 12,8 (VJ 18,1) Prozent. Im Segment Opthalmology reduzierte sich das EBIT um fast 30 Prozent auf 36,1 (VJ 51,5) Mio. EUR, wohingegen in der Microsurgery ein Wachstum um 5,8 Prozent auf 24,1 (VJ 22,8) Mio. EUR zu verzeichnen war.

Starke Bilanz

Trotz weiterhin hoher Vorratsbestände, zur Sicherstellung der Produktionstätigkeit, drehte der operative Cashflow mit 18,2 (VJ minus 14,9) Mio. EUR in den grünen Bereich. Ursächlich dafür war nach Unternehmensangaben der Abbau der Forderungen. Die liquiden Mittel lagen zum Stichtag 31. Dezember mit 871,6 (VJ 885,6) Mio. EUR auf einem weiterhin hohen Niveau, ebenso wie die Eigenkapitalquote in Höhe von 74,8 (VJ 71,9) Prozent.

Ausblick bestätigt

Trotz des gerade im Hinblick auf die Ergebnissituation eher mauen Auftakt ins neue Geschäftsjahr, hält der Vorstand an seiner Prognose für 2022/2023 fest. Für den Umsatz wird mit einem Wachstum in Höhe des Marktwachstums der Branche erwartet. Dies dürfte im mittleren einstelligen Prozentbereich liegen. Bei der EBIT-Marge wird aufgrund des immer noch schwierigen Umfeld mit einem Rückgang auf 19 bis 21 (VJ 21,4) Prozent gerechnet. Mittelfristig soll sich diese oberhalb von 20 Prozent einpendeln.

Fazit: Nach wie vor steht außer Frage, dass Carl Zeiss Meditec ein gut geführtes Unternehmen mit einer hervorragenden Marktstellung ist. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr sind jedoch für ein Wachstumsunternehmen etwas dürftig. Es bleibt zu hoffen, dass sich das Chinageschäft durch die Öffnung nach den Lockdowns rasch erholt und Carl Zeiss somit am Ende doch besser abschneidet als prognostiziert. Auf dem momentanen Niveau halte ich die Aktie für ausreichend bewertet.

Jahr 2021/2022 2022/2023e* 2023/2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,90 2,06 2,24
Ergebnis je Aktie in EUR 3,29 3,26 3,69
KGV 40 40 35
Dividende je Aktie in EUR 1,10 1,10 1,20
Dividendenrendite 0,84 % 0,84 % 0,92 %

*e = erwartet

Carl Zeiss Meditec - Tageschart
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S
    VerkaufenKaufen

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

Mehr über Reinhard Hock
  • Fundamentalanalyse
  • Nebenwerte
Mehr Experten