Analyse
10:50 Uhr, 09.05.2023

CARL ZEISS MEDITEC - Die Hoffnungen ruhen auf dem zweiten Halbjahr

Bereits im April hatte der Medizintechnikkonzern die EBIT-Prognose für das Geschäftsjahr 2022/2023 revidiert. Bietet die Carl Zeiss-Aktie auf dem aktuellen Niveau Chancen?

Erwähnte Instrumente

  • Carl Zeiss Meditec AG - WKN: 531370 - ISIN: DE0005313704 - Kurs: 119,350 € (XETRA)

Das Geschäftsjahr der Thüringer endet am 30. September, so dass der Konzern bereits seinen Halbjahresbericht vorlegen konnte.

Die Umsatzerlöse erreichten 974,5 Mio. EUR, was einem Zuwachs um 13,9 Prozent zum Vorjahreswert von 855,4 Mio. EUR bedeutet. Das EBIT ging dabei jedoch um 18,9 Prozent auf 143,9 (VJ 177,3) Mio. EUR zurück, was einer Marge von 14,8 (VJ 20,7) Prozent entspricht. Neben den generell gestiegenen Kosten wirkten sich auch ein unvorteilhafterer Produktmix negativ auf die Ergebnisentwicklung aus. Gerade der Anteil der margenstärkeren Verbrauchsmaterialien war rückläufig. Unter dem Strich verblieb ein Gewinn von 113,0 (VJ 128,7) Mio. EUR bzw. 1,26 (VJ 1,44) Euro je Carl Zeiss Meditec-Aktie.

Interessant ist, dass das Umsatzwachstum mit 13,9 Prozent in beiden Segment identisch ausgefallen ist. Im Bereich Opthalmology wurden 742,6 (VJ 651,9) Mio. EUR erlöst und in der Geschäftseinheit Microsurgery 231,9 (VJ 203,5) Mio. EUR.

Mit 46,8 Prozent bzw. 456,7 (VJ 414,1) Mio. EUR entfiel erneut der größte Teil des Umsatzes auf den Raum Asien-Pazifik. Der Zuwachs betrug dort 10,3 Prozent. Stärker fiel das Umsatzplus in der Region Amerika mit 27,6 Prozent auf 270,7 (VJ 212,2) Mio. EUR aus. Neben der guten Nachfrage spielte auch der Abbau des hohen Auftragsbestands eine wichtige Rolle. Überschaubarer stellt sich die Entwicklung in der Region Europa/Mittlerer Osten/Afrika mit einem Zuwachs von 7,9 Prozent auf 247,2 (VJ 229,2) Mio. EUR dar. Zuwächse gelangen vor allem in den südeuropäischen Ländern.

Der operative Cashflow fiel mit 47,8 (VJ 74,5) Mio. EUR niedriger aus, was am Aufbau von Vorratsbeständen zur Absicherung der Lieferketten lag. Der Cashbestand stellte sich per Ende März auf 12,4 (VJ 8,4) Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote lag mit 72,4 (VJ 71,9) Prozent auf einem gewohnt auskömmlichen Niveau.

Herausforderungen bleiben

Für die zweite Hälfte des laufenden Geschäftsjahres wird mit einer anhaltenden Belastung durch steigende Kosten gerechnet. Zudem bleibt die Lieferkettensituation angespannt. Die Umsatzprognose von 2,1 Mrd. EUR wird weiterhin beibehalten. Dies würde einem Anstieg von rund 10 Prozent zum Vorjahreswert von 1,9 Mrd. EUR entsprechen. Die EBIT-Marge soll sich im zweiten Geschäftshalbjahr deutlich erholen und schließlich zwischen 17 und 20 Prozent landen. Ursprünglich waren 19 bis 21 Prozent angestrebt worden. Mittelfristig soll sich die Marge dann nachhaltig bei über 20 Prozent etablieren.

Fazit: Carl Zeiss Meditec muss sich schon noch ordentlich strecken, um den angestrebten Zielbereich bei der EBIT-Marge zu erreichen. Hoffnungen ruhen auf einer weiteren Belebung des Chinageschäfts nach dem Auslaufen der Lockdown-Maßnahmen. Fundamental betrachtet ist mit die Aktie nach wie vor zu teuer, so dass ich das Papier weiterhin nur als Halteposition einstufe.

Jahr 2021/2022 2022/2023e* 2023/2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 1,90 2,11 2,30
Ergebnis je Aktie in EUR 3,37 3,13 3,59
KGV 35 38 33
Dividende je Aktie in EUR 1,10 1,03 1,15
Dividendenrendite 0,92 % 0,86 % 0,96 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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