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14:28 Uhr, 21.01.2009

Bundesbank bereitet sich auf "Bad Bank" vor

Frankfurt (BoerseGo.de) - Einem Zeitungsbericht zufolge hat sich die Bundesbank angesichts des steigenden Drucks aus der Kreditwirtschaft und Teilen der Union Pläne für eine "Bad Bank" zurecht gelegt. Dieses Institut würde Bankbilanzen entlasten, indem sie mit Steuergeld problematische Wertpapiere aufkauft.

Zwar lehnen sowohl Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) als auch der Bundesbankpräsident Axel Weber eine solche Lösung prinzipiell ab. Nach Informationen der "Frankfurter Rundschau" befürchtet Weber jedoch, dass Steinbrück dem Druck angesichts der neuen Milliardenlöcher in den Bankbilanzen nicht standhalten kann. Die Bundesbank wolle deshalb nicht unvorbereitet sein, wenn Berlin beschließt, eine Bad Bank zu errichten, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person zur "Frankfurter Rundschau".

Derzeit werde von einer Arbeitsgruppe der Bundesbank definiert, welche Papiere für den Aufkauf in Frage kommen. Um die Belastung für den Steuerzahler einzugrenzen, wolle die Bundesbank zudem auf eine Deckelung dringen. Steinbrück schätzt laut "Frankfurter Rundschau", dass eine Bad Bank mit einem Kapital von 150 bis 200 Milliarden Euro unterlegt sein müsste. Die Kernfrage sei jedoch, zu welchem Preis die Bad Bank Wertpapiere kaufen soll, die am Kapitalmarkt derzeit schwer oder gar nicht verkäuflich sind. Liegt er zu hoch, werde der Steuerzahler über den Tisch gezogen. Liegt er zu niedrig, werden die Banken nicht entlastet und müssten schlimmstenfalls mit Steuergeld gestützt werden.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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