Bundesanleihen: Rendite sinkt auf Rekordtief
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
Der deutsche Staat kann sich aktuell so günstig Geld leihen wie noch nie zuvor. Die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren ist am Dienstag auf ein neues Rekordtief von 1,114 % p.a. gesunken. Damit rentieren die deutschen Staatsanleihen sogar niedriger als zum Höhepunkt der Eurokrise, als viel Kapital aus anderen Euro-Ländern flüchtete und so die Zinsen bei deutschen Staatspapieren immer weiter drückte.
Zusammen mit den Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten, die zu einer sinkenden Risikoneigung der Investoren führen, trägt vor allem die Fortsetzung der extrem lockeren Geldpolitik in der Eurozone und anderswo zum weiter rückläufigen Zinsniveau bei.
Neben den Renditen der deutschen Bundesanleihen sind auch die Anleiherenditen der einstigen Krisenstaaten in der Eurozone seit Sommer 2012 extrem stark gesunken. Die Rendite für zehnjährige spanische Staatsanleihen sank in den vergangenen Tagen zum ersten Mal überhaupt unter 2,5 %. Auf dem Höhepunkt der Eurokrise hatten die Anleger von Spanien zeitweise knapp 7,5 % verlangt.
Der jüngste Rückgang bei den Renditen ist auch auf die Anfang Juni beschlossene weitere Lockerung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zurückzuführen. Die angekündigten langfristigen Refinanzierungsprogramme für die Banken (TLTROs) sollen zwar gezielt die Kreditvergabe für die Realwirtschaft ankurbeln, nicht wenige Beobachter erwarten allerdings, dass die Geschäftsbanken die zusätzliche Liquidität auch wieder zum Kauf von Staatsanleihen verwenden werden. Die zu erwartende steigende Nachfrage nach diesen Anleihen führt so bereits jetzt zu sinkenden Renditen.
Außerdem könnte die EZB in den kommenden Monaten weitere Lockerungsmaßnahmen beschließen, möglicherweise auch ein Programm zum Aufkauf von Anleihen (Quantitative Easing). Dies würde ebenfalls zu einer verstärkten Nachfrage nach Staatsanleihen führen und so das Zinsniveau wohl weiter drücken. Die schlechten Zeiten für Sparer dürften sich auf absehbare Zeit also fortsetzen: Sichere Geldanlagen werfen keine positiven Renditen mehr ab, wenn die Inflation berücksichtigt wird.
World of Trading 2024: Triff die stock3-Experten live vor Ort
Am 22. & 23.11. findet die World of Trading in Frankfurt statt & stock3 ist mit dabei. Wir laden Dich ein, uns & unsere Experten näher kennenzulernen. Mit dabei sind u.a. Bastian Galuschka, Sascha Gebhard u.v.m.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.