Analyse
16:42 Uhr, 05.11.2022

Buffett verbucht Milliardenverlust

Die von Starinvestor Warren Buffett geführte Investmentholding Berkshire Hathaway konnte den operativen Gewinn im dritten Quartal zwar steigern, verbuchte unter dem Strich aber wegen einbrechender Aktienkurse einen Milliardenverlust.

Erwähnte Instrumente

  • Berkshire Hathaway Inc. - WKN: A0YJQ2 - ISIN: US0846707026 - Kurs: 287,470 $ (NYSE)

Berkshire Hathaway steigerte den operativen Gewinn im dritten Quartal 2022 um 20 % gegenüber dem Vorjahresquartal auf 7,76 Mrd. USD, wie die von Warren Buffett geführte Investmentholding am Samstag mitteilte. Der Umsatz erhöhte sich um 9,0 % auf 76,93 Mrd. USD.

Buchverluste bei den Wertpapierinvestments von Berkshire Hathaway in Höhe von 10,45 Mrd USD führten unter dem Strich allerdings zu einem Nettoverlust von 2,69 Mrd. USD, nach einem Gewinn von 10,34 Mrd. USD im Vorjahresquartal. Nach dem offiziellen Rechnungslegungsstandard GAAP muss Berkshire Hathaway seit einiger Zeit auch unrealisierte Buchverluste mit Wertpapieren in das Nettoergebnis einbeziehen, weswegen Warren Buffett wiederholt darauf hingewiesen hat, dass Anleger in erster Linie die operative Gewinnentwicklung berücksichtigen sollten.

"Die Höhe der Anlagegewinne/-verluste in einem bestimmten Quartal ist normalerweise bedeutungslos und liefert Nettogewinne (-verluste) pro Aktie, die für Anleger, die wenig oder nichts über die Rechnungslegungsvorschriften wissen, äußerst irreführend sein können", heißt es auch in der Pressemitteilung zu den Zahlen des dritten Quartals.

In den ersten neun Monaten des Jahres 2022 verbuchte Berkshire Hathaway mit dem Anlageportfolio sogar Verluste von 65,07 Mrd. USD, die operativen Gewinnen von 24,08 Mrd. USD gegenüberstanden. Unter dem Strich ergab sich daraus ein Minus von 40,98 Mrd. USD, nach einem Gewinn von 50,15 Mrd. USD im Vorjahreszeitraum.

Warren Buffett hat seit seinem Einstieg im Jahr 1962 das Unternehmen Berkshire Hathaway von einem kriselnden Textilunternehmen zur größten börsennotierten Beteiligungsgesellschaft der Welt umgebaut. Berkshire Hathaway besitzt rund 80 Unternehmen aus verschiedensten Branchen komplett und ist zudem an zahlreichen börsennotierten Konzernen wie Apple und Coca-Cola beteiligt.

Das von Berkshire Hathaway direkt gehaltene Aktienportfolio schrumpfte von 327,66 Mrd. USD am Ende des zweiten Quartal auf 306,17 Mrd. USD am Ende des dritten Quartals zusammen. Darin nicht enthalten sind allerdings Aktieninvestments, die Berkshire Hathaway in Form indirekter Beteiligungen hält. Der Barmittelbestand wuchs leicht von 105,4 Mrd. USD auf 109 Mrd. USD. Berkshire Hathaway gab im dritten Quartal 1,05 Mrd. USD für den Rückkauf eigener Aktien aus, was aber deutlich unter den Erwartungen der Analysten lag, die mit Aktienrückkäufen in Höhe von 3,2 Mrd. USD gerechnet hatten. Berkshire Hathaway baute auch die Beteiligung am Erdölunternehmen Occidental Petroleum weiter aus und besaß zuletzt 20,8 % der Aktien des Unternehmens. Im August hatte Berkshire Hathaway die Genehmigung erhalten, bis zu 50 % an Occidental Petroleum zu erwerben.

Mit langfristigen Investments in qualitativ hochwertige Aktien bzw. Unternehmen hat Buffett langfristig den US-Aktienmarkt, gemessen am S&P 500, deutlich outperformt.

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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Berkshire Hathaway Inc. (long)

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2 Kommentare

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  • Sascha Huber
    Sascha Huber Experte für Kryptowährungen

    Was für (gigantische) Zahlen. Solche zwischenzeitliche Verluste muss man auch erst einmal aussitzen können. Klar, Buffett kann das, es ist schon immer sein Credo. Aber 99,9% aller Anleger, selbst die kleinsten Kleinanleger, würden das nicht durchstehen. Gut, dass es Warren (noch immer) gibt!!

    16:46 Uhr, 05.11.2022
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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