Fundamentale Nachricht
16:43 Uhr, 09.09.2016

Bruchlandung: Was der Exporteinbruch für den Markt bedeutet

Die deutschen Exporte sind im Juli so stark eingebrochen wie seit rund sechs Jahren nicht mehr. Steht eine Rezession mit Börsencrash bevor?

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Der deutsche Außenhandel ist mit einem dramatischen Rückgang bei den Ausfuhren und den Einfuhren in das zweite Halbjahr gestartet. Im Juli brachen die Exporte um 10,0 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat auf 96,4 Milliarden Euro ein, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte. Die Importe gingen um 6,5 Prozent auf 76,9 Milliarden Euro zurück.

Die folgende Grafik zeigt die Entwicklung der deutschen Ausfuhren und Einfuhren (unbereinigt) im langjährigen Vergleich. Die Delle im Juli sieht in dieser Darstellung wenig dramatisch aus, weil der Rückgang gegenüber dem Vormonat Juni deutlich weniger stark ausgeprägt war als gegenüber dem Vorjahresmonat Juli 2015:

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Anton F. Börner, Präsident des Außenhandelsverbands BGA, sprach mit Blick auf den Exportrückgang von einer "Bruchlandung". "Sowohl die Absatzmärkte in der EU als auch außerhalb weisen deutliche Einbußen in der Nachfrage auf. Mit zweistelligen Rückgängen sind die Exporte außerhalb der EU am stärksten zurückgegangen. Dies hinterlässt auch deutliche Spuren bei den Importen von dort, die ebenfalls einen zweistelligen Rückgang aufweisen", betonte der BGA-Präsident.

Die folgende Grafik zeigt die jährlichen Veränderungsraten von Ausfuhren und Einfuhren gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat. Hier ist der Rückgang im Juli in seiner ganzen Dramatik erkennbar:

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Es fällt auf, dass die Exporte seit dem Jahr 1992 nur in Rezessionszeiten gegenüber dem Vorjahresmonat um 10 Prozent oder mehr eingebrochen sind. Der Rückgang im Juli muss folglich als ernstes Warnsignal betrachtet werden - nicht nur für die deutsche Wirtschaft, sondern auch für die Weltkonjunktur, die nach langen Jahren der lockeren Geldpolitik ihren Zenit bereits überschritten haben könnte.

Einen Hoffnungsschimmer gibt es allerdings noch: Die Juli-Zahlen des Vorjahres waren außergewöhnlich stark. Der nun verzeichnete Rückgang im Juli 2016 könnte also vor allem auf den starken Vorjahresmonat zurückzuführen sein. Erst mit den August-Zahlen in einem Monat kann wohl zuverlässig beurteilt werden, ob die Weltwirtschaft vor einer anhaltenden Abkühlung steht.

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38 Kommentare

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  • Bullen-Helga
    Bullen-Helga

    .....fast in jedem Artikel fällt das Wort Börsencrash.........nur um Aufmerksamkeit zu erheischen

    13:33 Uhr, 12.09.2016
  • 1 Antwort anzeigen
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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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