Bringt Yellen die gigantische Schuldenblase zum Platzen?
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Wenn die US-Notenbank heute um 20.00 Uhr ihren Leitzinsentscheid veröffentlicht, sind Überraschungen so gut wie ausgeschlossen. Mit großer Sicherheit wird die Fed eine Anhebung der Leitzinsen um 0,25 Prozent bekanntgeben. Die sogenannte Fed Funds Rate liegt dann in einer Spanne von 1,00 bis 1,25 Prozent. Es würde sich um die vierte Zinserhöhung seit Ende 2015 handeln, als die Zinsen zum ersten Mal seit der schweren Finanzkrise 2008 wieder vom Rekordtief erhöht wurden. Am Terminmarkt ist der heutige Zinsschritt bereits fest eingepreist. Aus den Kursen der Fed Funds Futures an der Terminbörse CME ergibt sich aktuell eine Wahrscheinlichkeit von 99,6 Prozent, dass die Fed heute tatsächlich an der Zinsschraube drehen wird, wie das FedWatch Tool der CME Group zeigt.
Auch wenn die Zinserhöhung praktisch sicher ist, sind die Folgen alles andere als sicher. Klar ist aber schon jetzt: Steigende Zinsen sind tendenziell eine Belastung für Verbraucher und Unternehmen. Das private Kreditinformationsunternehmen TransUnion warnte vor dem heutigen Leitzinsentscheid bereits, dass voraussichtlich Millionen von verschuldeten US-Bürgern in Zahlungsverzug geraten könnten, wenn die Zinsen steigen. Die letzte Leitzinserhöhung im Dezember 2016 habe bereits bei 8,6 Millionen Verbrauchern zu Zahlungsschwierigkeiten geführt, warnt TransUnion. Würden die Zinsen in den kommenden Monaten und Jahren um einen ganzen weiteren Prozentpunkt steigen, könnten nach den Berechnungen von TransUnion 2,5 Mio. Verbraucher zusätzlich in Zahlungsschwierigkeiten kommen. Betroffen sind davon zwar in erster Linie Verbraucher mit einer geringen Kreditwürdigkeit, aber keineswegs ausschließlich.
Auch für die Aktienmärkte sind steigende Leitzinsen tendenziell negativ. Haben Haushalte weniger Geld zur Verfügung oder drohen, in Zahlungsverzug zu geraten, verkaufen sie häufig auch ihre Geldanlagen. In den USA besitzt ein weitaus größerer Anteil der Bevölkerung direkt oder indirekt (z.B. über Investmentfonds) Aktien. Höhere Zinsen führen auch zu höheren Fremdkapitalkosten für Unternehmen, sie müssen ihre Schulden also höher verzinsen, was direkt zu sinkenden Gewinnen führt. Das betrifft ganz besonders hoch verschuldete Unternehmen mit negativem Cashflow. Je höher die Verschuldung, desto stärker werden die Unternehmensbilanzen belastet. Außerdem werden nach einem Zinsanstieg festverzinsliche Anlagemöglichkeiten als Alternative zur Aktie wieder attraktiver, weshalb es zu Portfolioumschichtungen kommt.
Die niedrigen Zinsen haben nicht nur die Verschuldung der Verbraucher in den vergangenen fünf Jahren um 31 Prozent auf 3,8 Bio. Dollar nach oben getrieben, sondern auch den Aktienkauf auf Pump befeuert. Die Summe aller ausstehenden Margin-Kredite an der New Yorker Börse, die sogenannte NYSE Margin Debt, hat im April 2017 mit 549 Mrd. Dollar ein neues Rekordhoch erreicht. Der Aktienkauf auf Pump ist in den vergangenen Jahren sogar noch stärker gestiegen als die Kurse des S&P 500. Sollte das Kreditvolumen irgendwann nennenswert zurückgeführt werden, könnte das auch ein Ende des Bullenmarktes bedeuten, da sich die Anleger von ihren auf Pump gekauften Aktien trennen müssen, um ihre Kredite zurückzahlen zu können.
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Es dürfte sich bei der heutigen Zinserhöhung um die letzte oder allenfalls vorletzte Zinserhöhung für längere Zeit handeln. Die schwächelnde US-Wirtschaft wird ansonsten komplett abgewürgt. Dann fährt der Pain Train wieder in die entgegengesetzte Richtung, nämlich nach Helikoptermoneytown. :-
In Wahrheit ist das ganze nur Zinskosmetik ! Die Fed würde jede Glaubwürdigkeit verlieren, wenn sie die Zinsen nicht erhöhen würde !
Aber in Zukunft wird es wohl fast unmöglich die Zinsen weiter zu erhöhen. Die Wirtschaft schwächelt, die Schulden ziehen massiv an. Die Rückzahlungen der Schulden werden schwerer und schwerer !
Über 2 % geht's wohl in den nächsten Jahren nicht mehr !