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08:39 Uhr, 29.06.2016

Brexit: „Keine systemischen oder gravierenden Liquiditätsrisiken“

Da der EU-Austritt vermutlich erst in zwei Jahren erfolgen dürfte, wird Großbritannien Edmond-de-Rothschild-Experte Benjamin Melman zufolge bis dahin von einer wettbewerbsfähigen Währung beim Export in die Eurozone profitieren.

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Paris (GodmodeTrader.de) - Der Sieg des „Out“-Lagers beim britischen Referendum zum Austritt aus der Europäischen Union (EU) hat größere Schockwellen auf den Finanzmärkten verursacht als in den Umfragen erwartet, wie Benjamin Melman, Leiter Asset Allocation und Sovereign Debt bei Edmond de Rothschild Asset Management, in seinem jüngsten Marktkommentar schreibt.

Das liege vor allem daran, dass viele Anleger ursprünglich mit einem Verbleib in der EU gerechnet hätten. Dieses Ergebnis könnte laut dem Experten aus dem Hause Edmond de Rothschild Asset Management die politische und wirtschaftliche Agenda Europas in viele mögliche Richtungen führen. Laut dem Anlagespezialisten wird die kurzfristige, wirtschaftliche Dynamik für die Eurozone erstmal negativ sein: Da der tatsächliche Austritt vermutlich erst in zwei Jahren erfolgen dürfte, werde Großbritannien bis dahin von einer wettbewerbsfähigen Währung beim Export in die Eurozone profitieren, was die Profitabilität der Unternehmen in der Eurozone wiederum negativ treffen würde, heißt es weiter.

Allerdings ist für Edmond de Rothschild Asset Management die wirtschaftliche und politische Lage langfristig nicht ganz so alarmierend. Da Großbritannien nicht Teil der Währungsunion sei, werde der Austritt aus der EU keine systemischen Risiken für die Eurozone darstellen. Die Notenbanken hätten schon am Vormittag des 24. Juni 2016 ihre Bereitschaft gezeigt, den Märkten massive Summen zur Verfügung zu stellen, was heiße, dass es nicht zu großen Liquiditätsstörungen kommen werde, so Melman.

Während Analysten mit einem Absturz von ein bis sieben Prozent der Wachstumsraten in Großbritannien rechneten, dürfte der Einfluss des Entscheids auf die Wirtschaft in der Eurozone eher bescheiden ausfallen. Langfristig könnte sich auch der Standortwechsel einiger Unternehmen aus dem Vereinigten Königreich in die Eurozone positiv auswirken. Zudem habe Großbritannien stets eine bremsende Rolle bei den sukzessiven Integrationsetappen der EU eingenommen. Der Austritt dürfte daher den Ländern der Eurozone in naher Zukunft mehr Dynamik verleihen, heißt es weiter.

„Zwar war Europa noch nie so anfällig wie heute, aber exzessiver Pessimismus ist unangemessen. Die EU hat alle nötigen Ressourcen parat, um sich von dieser Krise zu erholen und die wirtschaftliche Lage dürfte stabil bleiben, trotz möglicher politischer Risiken wie die Wahlen in Spanien oder das Referendum in Italien“, meint Benjamin Melman. „Seit Anfang 2015 investieren wir sehr stark in europäische Aktien und Anleihen“, erklärt der Edmond de Rothschild-Spezialist, „und wir sind nun umso mehr auf der Suche nach kurzfristigen Hebelmöglichkeiten.“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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