BRENT OIL – Steigende Energiekosten können Inflation neu anheizen
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- Brent Crude ÖlKursstand: 93,015 $/bbl. (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Open-End Turbo-Optionsschein auf Brent Crude Rohöl ICE RollingKursstand: 29,460 € (Vontobel) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Brent Crude Öl - WKN: 967740 - ISIN: XC0009677409 - Kurs: 93,015 $/bbl. (JFD Brokers)
- Open-End Turbo-Optionsschein auf Brent Crude Rohöl ICE Rolling - WKN: VX5F54 - ISIN: DE000VX5F542 - Kurs: 29,460 € (Vontobel)
Tatsächlich hat sich bei den Ölpreisen ein neuer Aufwärtstrend gebildet. Das Rohöl der Nordsee-Sorte Brent Crude Oil notiert aktuell bei 93,30 US-Dollar je Barrel (159 Liter). Die amerikanische Ölsorte WTI kostet 81,53 Dollar je Barrel. Im Gleichschritte bewegten sich die Notierungen zuletzt nach Norden – und zwar so deutlich, dass dadurch die Inflationsraten neu angeheizt werden. Steigende Energiekosten schlagen traditionell sehr stark auf die Teuerung durch.
Zunächst ein kleiner Rückblick: Nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine sprangen die Ölpreise schnell hoch, um anschließend Stück für Stück zurückzukommen. Schnell wurde deutlich, dass die Welt sich auch ohne russische Energielieferungen in die westlichen Länder weiterdreht (die Exporte über Drittstaaten lassen wir an dieser Stelle mal beiseite). Auf jeden Fall etablierte sich in den Ölsorten ein Abwärtstrend, welcher bis zum Sommer anhielt. In der Abbildung unten ist die Notierung der Nordsee-Sorte Brent Crude Oil abgebildet.
Der charttechnische Abwärtstrend führte den Rohstoff ziemlich genau ein Jahr lang abwärts. Während ein Barrel Brent Crude Oil im Juni 2022 noch über 120 Dollar kostete, wurden ein Jahr später nur rund 72 Dollar bezahlt.
Mit dieser Abwärtstendenz kam auch die Inflationsrate deutlich zurück (sowohl in Amerika als auch in Europa). Der Ölpreis hat im Warenkorb zur Inflationsmessung ein hohes Gewicht - mit sinkenden Notierungen im Rohöl war klar, dass sich die Inflation abschwächt. Doch dies hat sich nun schlagartig geändert.
Ölpreis nach Bodenbildung wieder im Aufwind
Im Bereich von 72 Dollar hat der Ölpreis von März bis Juni einen Boden ausgebildet. Anschließend wurde im Juli mit dem Anstieg bis auf 80 Dollar der vorherige Abwärtstrend gebrochen. Seitdem sind die Notierungen entfesselt, die Ölpreise legen fast täglich zu. Aus fundamentaler Sicht kann man die künstliche Angebotsverknappung seitens des Ölkartells OPEC sowie die chinesischen Konjunkturhilfen verantwortlich machen.
Übergeordnet hat sich auf Sicht der letzten Wochen ein neuer Aufwärtstrend im Rohöl ausgebildet. In der vergangenen Woche wurde die Hürde bei 87 Dollar eindrucksvoll überwunden, womit der neue Trend bestätigt wurde. Die Chartlinie verläuft aktuell bei rund 85 Dollar. Diese neue Trendlinie verheißt für die Teuerungsrate nichts Gutes: Steigende Energiepreise sind schon jetzt im normalen Leben zu spüren.
In Amerika fielen die letzten Inflationsdaten bereits etwas heißer als erwartet aus: Die US-Teuerungsrate lag im August bei + 3,7 Prozent. Volkswirte rechneten mit einem Anstieg der Inflationsrate auf 3,6 Prozent.
Zwar verkraftete die Wall Street diese Inflationsdaten überraschend gut, jedoch könnte die anhaltend hohe Teuerungsrate bzw. die wieder steigenden Energiepreise die Börsen mittelfristig belasten.
Die US-Notenbank entscheidet am 20. September, ob eine weitere Leitzinsanhebung nötig ist, um die amerikanische Teuerungsrate in den Griff zu bekommen. Zeitweise hatte die Wall Street bereits das Ende des US-Zinserhöhungszyklus eingepreist, diesbezüglich mehren sich aber mittlerweile Zweifel. Nachdem die letzten Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten aus Amerika überraschend robust ausfielen, geht an der Wall Street die Sorge vor einer längeren Phase hoher Zinsen um. Ein Fed-Mitglied aus Dallas sprach sich bereits für eine weitere Straffung der Geldpolitik aus, um die Inflation bald wieder in Richtung von zwei Prozent zu bewegen.
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