Analyse
15:50 Uhr, 30.03.2020

BRENT - Ölpreis weiter unter Druck

Saudi Arabien versucht durch eine Flutung des Ölmarktes, Konkurrenten aus dem Markt zu drängen. Gleichzeitig bricht die Weltwirtschaft in Folge der Coronapandemie ein, was zu weniger Nachfrage nach Öl führt. Ist das alles schon eingepreist?

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 23,03000 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Brent Crude Öl - WKN: 967740 - ISIN: XC0009677409 - Kurs: 23,03000 $/bbl. (FXCM)

Brent erreichte 12. Juli 2008 ein Allzeithoch bei 147,50 USD. Seit diesem Hoch befindet sich der Preis der Ölsorte in einem Abwärtstrendkanal. In den letzten Wochen stand Brent besonders unter Druck, nachdem eine Einigung über eine Förderbeschränkung in der Opec und den „angeschlossenen“ Ländern nicht zu Stande gekommen war und Saudi Arabien den Ölhahn daraufhin noch weiter aufgedreht hatte. Brent fiel als Folge bis fast auf die Unterkante des Kanals zurück.

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In den letzten Tagen konsolidierte Brent oberhalb dieser Unterkante, die heute bei ca. 23,67 USD verläuft. Dabei bildete Brent einen Wimpel aus. Ein Wimpel ist ein kleines Dreieck und gilt als Fortsetzungsformation innerhalb eines Trends. Die vorherige Bewegung soll dabei so groß sein wie die nachfolgende. Daraus ließe sich in diesem Fall ein Ziel bei rund 16 USD ableiten. Im heutigen Handel fällt Brent unter die untere Begrenzung der Abwärtsbewegung seit Juli 2008 und damit auf den tiefsten Stand seit November 2002.

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Andererseits ist Brent aus indikatorentechnischer Sicht extrem überverkauft. Der RSI nimmt inzwischen auf Wochenbasis Werte an wie zuletzt 2015. Damals folgte allerdings nach einer kurzen Erholung ein Jahr später ein Tief das noch einmal deutlich darunter lag, wobei der RSI bei diesem Tief bullisch divergierte.

Geht die Abwärtsbewegung weiter?

Der Preis für Brent droht aktuell in den nächsten Wochen noch weiter abzufallen. Ein Rückfall in Richtung 16 USD erscheint aktuell möglich. Damit sich das Chartbild wieder aufhellt, müsste Brent stabil über 24,51 USD zurückkehren. Dann wäre eine Erholung in Richtung 31,26 USD möglich.

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8 Kommentare

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  • EiGuudeWie
    EiGuudeWie

    Die Saudis brauchen Geld für die 100%-Subventionierung des eigenen Volkes. 100% Staatsleistung und 0% Steuern. 1960 rund 4 Mio. Bürger 2017 rund 33 Mio. Bürger. Der Staatsapparat hat Panik vor einer Revolution.

    08:26 Uhr, 31.03.2020
  • trend-x
    trend-x

    es müssen einfach nur noch ein paar Dinge geklärt werden... USA-China, China-Italien, Texas-Nordstream2 etc. … dann ist auch das Virus ganz plötzlich wieder verschwunden...

    19:36 Uhr, 30.03.2020
  • trend-x
    trend-x

    nochmal: Es geht nicht um die Saudis...! Nordstream2 schon mal gehört?

    19:14 Uhr, 30.03.2020
  • Gutschi
    Gutschi

    sobald wieder normalbetrieb ist, kann man sicher kostenlos fliegen, damit man die über übervollen Lager loswird ^^

    18:20 Uhr, 30.03.2020
    1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • Eulen_spiegel
    Eulen_spiegel

    Zur Zeit ist die weltweite Nachfrage um 20! Millionen Barrel am Tag eingebrochen - in den meisten Ländern sind wie auch immer geartete Ausgangssperren, der Flugverkehr ist nur noch auf Notbetrieb.

    Die Produktion läuft weiter - das heist das im Laufe des nächsten Monats 600 Millionen Barrel irgendwo gespeichert werden müssen.

    Und das bedeutet, das immer mehr Tanks voll sein werden - und dann ist der Ölpeis bei 0 - kein weiterer Ankauf möglich, sogar negative Preise sind möglich wenn teuer gecharterte Tanker geleert werden müssen.

    Da hilft dann alle Charttechnik nichts mehr - wenn Rotterdam alle ankommenden Tanker abweisen muß ist Schluß. Und es ist noch nichts zu hören, das Ölproduzenten ihre globale Förderung drastisch freiwillig reduziert haben um ein solches Szenario zu verhindern.

    16:37 Uhr, 30.03.2020

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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