Braut sich hier eine Krise zusammen?
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Für Anleger sind Krisen vor allem Chancen. Sind Marktteilnehmer in Panik und verkaufen alles, was sich liquidieren lässt, kann man die besten Schnäppchen aufgreifen. An solchen Krisen herrschte in den vergangenen Jahren geradezu Mangelware. Das scheint sich derzeit wieder zu ändern.
Es betrifft einen Teil der Emerging-Markets-Gruppe. Nicht jedes Land eignet sich für Anleger. Ein Markt muss investierbar sein und grundsätzlich die Aussicht auf Stabilität haben. Eine Krise in Nigeria, die es 2023 gab, erfüllte die Kriterien nicht. Aktuell ist es eine Gruppe an Ländern, die man sonst nicht auf der Liste der Krisenländer vermutet.
Die Krisen sind sehr unterschiedlich. Sie zeigen sich vor allem bei den Währungen. Nach einer langen Ruhephase wurde es 2024 wieder ungemütlich. Dies galt etwa für Mexiko und Brasilien. In beiden Ländern ist die Politik verantwortlich. Linkspopulistische Politik klingt auf dem Papier für viele Wähler gut. In der Praxis ist die Politik meist katastrophal.
So haben in beiden Ländern die Währungen zuletzt deutlich abgewertet. In Brasilien spitzt sich die Lage weiterhin zu. Seit September wertet der Real geradlinig ab. In Mexiko gibt es zumindest kurzfristig eine Stabilisierung (Grafik 1).
In Brasilien ist Präsident Lula da Silva maßgeblich für die Krise verantwortlich. Das Haushaltsdefizit lag vor seinem Amtsantritt bei knapp 5 % der Wirtschaftsleistung. Inzwischen liegt es doppelt so hoch. Das ist nicht nachhaltig und im Gegensatz zu seinen ersten Amtszeiten fehlt es Brasilien an hohem Einnahmenwachstum während des Rohstoffbooms von 2000 bis 2008.
Brasilien sticht derzeit heraus und die Gründe sind offenkundig. Interessant ist allerdings, dass die Krise nicht vor anderen Ländern Halt macht. Im Dezember haben mehrere Länder auf dem Devisenmarkt interveniert wie lange nicht. Selbst das inzwischen bewunderte Argentinien musste intervenieren. Indien und die Türkei gesellen sich hinzu (Grafik 2).
Ausgangspunkt ist immer zu großer Abwertungsdruck auf die Währung. Dass dieser gerade jetzt losgetreten wird, obwohl in den USA die Zinsen gesenkt werden, sollte nachdenklich stimmen. Man kann weder von Indien, Argentinien noch der Türkei behaupten, dass sie nicht versuchen, eine einigermaßen sinnvolle Politik zu betreiben. Trotzdem kommt es zum Abwertungsdruck und wenn sich Notenbanken gezwungen sehen, wertvolle Devisenreserven einzusetzen, um den Trend zu stoppen, gibt es eine Schieflage.
Nicht überall ist offensichtlich, worin diese besteht. In Brasilien ist es offensichtlich. Die Regierung gibt zu viel Geld aus. Das führt zu einem Renditeanstieg. Dieser grenzt an Panik. Es könnte daher gut sein, dass Brasiliens Krise bald ihren Höhepunkt erreicht (Grafik 3).
Die Regierung muss dafür einlenken. Steigen die Renditen weiter wie bisher, wird dies eher früher als später der Fall sein. Brasilien ist ein Kandidat für die Watchlist. Übergeordnet zeigen die Probleme sehr unterschiedlicher Länder aber vor allem eines: Regelmäßige Emerging-Markets-Krisen sind nicht abgeschafft. Es könnte sich derzeit sogar etwas Größeres anbahnen.
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