Analyse
13:15 Uhr, 27.02.2023

BRAIN BIOTECH - Guter Start in ein spannendes Geschäftsjahr

Ein guter Start ins Geschäftsjahr 2022/2023 ist dem pfälzischen Biotech-Unternehmen gelungen. Der Großaktionär ist vom Unternehmen offenbar überzeugter denn je, wie die Aufstockung des Anteilsbesitzes zeigt.

Erwähnte Instrumente

  • B.R.A.I.N. Biotechnology AG - WKN: 520394 - ISIN: DE0005203947 - Kurs: 6,780 € (XETRA)

Im Zeitraum vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember 2022 expandierte der Konzernumsatz um 34,5 Prozent auf 13,7 (VJ 10,2) Mio. EUR. Laut Vorstand wäre ein noch stärkeres Wachstum möglich gewesen, wenn die Lieferkettenprobleme nicht gewesen wären. Das bereinigte EBITDA ging wegen höherer Investitionen in Projekte und höherem Personalaufwand auf minus 0,4 (VJ minus 0,3) Mio. EUR zurück.

Im Hauptsegment BioIndustrial war sogar ein Erlöszuwachs um 43,5 Prozent auf 10,6 (VJ 7,4) Mio. EUR zu verzeichnen bei einem bereinigten EBITDA von 1,1 (VJ 0,9) Mio. EUR. Im Forschungssegment BioScience stieg der Umsatz auf 3,1 (VJ 2,8) Mio. EUR. Das bereinigte EBITDA stellte sich in diesem Geschäftsbereich auf minus 1,4 Mio. EUR.

Der Bestand an liquiden Mitteln ging auf Jahresbasis deutlich auf 10,8 (VJ 22,7) Mio. EUR zurück. Im Vergleich zum Vorquartal stieg er jedoch um 2,4 Mio. EUR an aufgrund des Verkaufs der L. A. Schmitt GmbH.

Operatives Highlight im ersten Quartal war das Erreichen erster Meilensteine im gemeinsamen Projekt mit Bonusmose. Dieses Unternehmen ist Spezialist für seltene Zucker. Ziel der Kooperation ist die Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Enzymen, die für die industrielle Herstellung von kalorienarmen, natürlichen Süßstoffen benutzt werden.

Großaktionär kauft zu

Als positiv ist es zu werten, dass der Hauptaktionär Martin Putsch über die MP Beteiligungs-GmbH, den im letzten Jahr gesunkenen Aktienkurs dazu genutzt hat, um seinen Anteil an BRAIN auf inzwischen 45,3 Prozent auszubauen. Mit von der Partie, ist mit 5,6 Prozent übrigens auch Daniel Hopp, Sohn des SAP-Gründers Dietmar Hopp. Das Management und die Gründer halten zusammen 6,8 Prozent.

Der Vorstand zeigte sich mit dem Verlauf des ersten Quartals sehr zufrieden und blickt optimistisch auf das laufende Geschäftsjahr. Eine quantitative Prognose für das Gesamtjahr gibt es nach wie vor nicht. Bislang ist lediglich von „weiter steigenden Umsatzerlösen“ und einem ebenfalls weiter steigendem bereinigten EBITDA die Rede. Analysten halten es für möglich, dass der Spezialist für industrielle Biotechnologie im Geschäftsjahr 2023/2024 erstmalig schwarze Zahlen schreibt.

Spannend ist das Vorhaben, die Akribion-Genomics-Aktivitäten noch in diesem Jahr in eine eigene Gesellschaft auszugliedern. Dadurch sollen für diesen Bereich weitere externe Finanzierungsmöglichkeiten aufgetan werden. Eventuell werden durch dieses Vorhaben auch stille Reserven gehoben.

Fazit: Ich halte Brain Biotech auch weiterhin für eine interessante Biotech-Aktie. Das Unternehmen verfügt über einen langfristig orientierten Großaktionär, der sein Commitment dadurch gezeigt hat, dass er weitere Aktien hinzugekauft hat. Vielleicht gelingt der Gesellschaft im laufenden Geschäftsjahr auf bereinigter EBITDA-Basis schon der Breakeven. Anleger mit einem entsprechenden Risikoprofil können hier eine erste Tranche kaufen.

Jahr 2021/2022e* 2022/2023e* 2023/2024e*
Umsatz in Mio. EUR 49,50 57,20 67,60
Ergebnis je Aktie in EUR -0,25 -0,10 0,06
KGV -27 -68 113
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %

*e = erwartet

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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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