Kommentar

BORUSSIA DORTMUND - Sind das die Optionsscheine des Attentäters?

Mit drei verschiedenen Optionsscheinen soll der BVB-Attentäter auf fallende Kurse gesetzt haben. Aufgrund der offiziellen Angaben kommen eigentlich nur diese Produkte in Frage.

Die Laufzeit der Scheine soll 17.6.2017 gewesen sein, heißt es (das ist allerdings ein Samstag, also wird der 16.6. richtig sein)

Mit unserer Produktsuche habe ich die Scheine herausgefiltert, die in Frage kommen.

Was sofort auffällt - die Zahl von angeblich 15.000 erworbenen Derivaten passt nicht zusammen mit der Angabe, dass "mehrere Zehntausend Euro" aus einem Konsumentenkredit in den Kauf gesteckt wurden (laut Informationen des SPIEGEL 40 TSD EUR). Selbst wenn alle 15.000 Stück auf den teuersten Schein entfielen, kommt man auf eine Summe von max. 10 TSD EUR.

Also entweder die Zahl 15.000 ist falsch, oder es wurde doch nur relativ wenig investiert. Möglich ist auch, dass er pro Schein 15.000 Stück erworben hat. Aber auch dann wäre die investierte Summe sehr gering, denn dann wären es wohl 45.000 Optionsscheine.

Die in vielen Medien kursierende Summe von 78 TSD EUR dürfte schlicht auf frappierender Unkenntnis beruhen. Denn 78 TSD ist genau 15.000 * 5,2 - und 5,2 ist der Basispreis eines der OS. Da hat vermutlich ein echter Spezialist journalistisch zugeschlagen und andere haben abgeschrieben.

Was mich ein wenig irritiert ist, dass das BKA sich aktuell nicht in der Lage sieht mitzuteilen, wie hoch der maximale Gewinn gewesen wäre im Falle eines "Erfolgs" des Anschlags. Das ist wirklich einfach auszurechnen, wenn man alle Abrechnungen vorliegen hat. Man muss dann nur noch das Extrem-Szenario eines Kurssturzes auf 0 EUR unterstellen und kann dann den maximalen Wert der OS und somit auch den maximalen Gesamtgewinn errechnen.

Hier geht es zur Produktsuche

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Chefredakteur

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der vielseitig interessierte Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Seit 2012 leitet Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader)
Besondere Interessenschwerpunkte des überzeugten Liberalen sind politische und ökonomische Fragen und Zusammenhänge, Geldpolitik, Aktien, Hebelprodukte, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie generell neuere technologische Entwicklungen.

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