Börsengänge als Renditekick
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Börsengänge sind oftmals spannender als ein Krimi. Welche Story hat der Debütant den Märkten zu bieten? In welcher Spanne liegt der Ausgabepreis? Lässt die anfängliche Bewertung noch Spielraum für hohe Gewinne? Was die letztere Frage betrifft, hat das IPO (Initial Public Offering) der Social-Media-Plattform Reddit die Erwartungen voll erfüllt. Die Aktie beendete den Handel am ersten Tag um sensationelle 48 Prozent über ihrem Ausgabepreis. Solch hohen Premierengewinne sind – zumindest bei angesagten Technologie-Startups – kein Einzelfall. Eine Auswertung von Jay R. Ritter, Professor für Finanzen an der University of Florida, hat ergeben, dass sich der durchschnittliche First-Day-Return von IPOs in den USA im Zeitraum von 1980 bis 2023 auf plus 18,4 Prozent beläuft. Hier einige IPO-Kandidaten, die in diesem Jahr noch für Furore sorgen könnten.
Discord: Börsengang sehnlichst erwartet
Ein Unternehmen, das viele Investoren ganz oben auf dem IPO-Wunschzettel haben, ist Discord. Aus gutem Grund: Das 2015 gegründete Unternehmen ist eine rasch wachsende digitale Kommunikationsplattform, die für ihre Text-, Sprach- und Videochatfunktionen bekannt ist. Ursprünglich unter Gamern beliebt, haben das benutzerfreundliche Design und die hohe Funktionalität auch eine Vielzahl von Usern aus anderen Online-Communities angezogen. Analysten loben das Geschäftsmodell, das lukrative Möglichkeiten für Umsatzwachstum bietet. Laut Bloomberg beläuft sich Discords Zahl der monatlich aktiven User mittlerweile auf mehr als 200 Millionen. Der Umsatz der Internetfirma soll sich dem Bericht zufolge seit 2020 auf 600 Millionen US-Dollar vervierfacht haben. Zwar gibt es noch keine offizielle Ankündigung, aber Presseberichten zufolge soll das Management einen Börsengang in diesem Jahr ernsthaft in Erwägung ziehen.
Skims: Kim Kardashian goes Wall Street
Kim Kardashian gehört zu den Superstars der sozialen Medien. Mehr als 360 Millionen Fans folgen dem kalifornischen It-Girl allein auf Instagram. Möglicherweise sorgt Kardashian bald auch auf dem Börsenparkett für Blitzlichtgewitter. Marktbeobachter erwarten, dass ihr Fashionlabel Skims in diesem Jahr an der Wall Street debütieren könnte. Die Marke hat dank Kardashians enormer medialer Reichweite schnell eine starke Präsenz in der Modeindustrie aufgebaut. Skims' Fokus liegt auf integrativer und körperbetonter Mode, was offensichtlich genau den Geschmack ihres Publikums entspricht. Auf rund vier Milliarden US-Dollar schätzen Insider den Wert des Labels.
Plaid: FinTech-Perle mit Potenzial
Plaid ist ein aufstrebendes FinTech, bei dem ein IPO schon seit einigen Jahren im Raum steht. Die Apps des Unternehmens ermöglichen es Verbrauchern, verschiedene Bankkonten und Zahlungsapps auf einer Plattform zu verknüpfen. Wie attraktiv die Technologie und das Potenzial des Unternehmens eingeschätzt wird, zeigt der Versuch des Kreditkartenriesen Visa – dieser wollte das Startup im Jahr 2020 für 5,3 Milliarden US-Dollar kaufen. Der Deal scheiterte damals an wettbewerbsrechtlichen Bedenken der US-Justizbehörde.
Turo: Konkurrenz für Hertz, Avis, Sixt & Co.
Wie Uber die Taxibranche überrollt hat, so könnte Turo den Mietwagenkonzernen das Fürchten lehren. Die Apps des Unternehmens ermöglichen es privaten Autobesitzern, ihre Fahrzeuge an andere Privatpersonen zu vermieten. Sie erzielen damit ein Zusatzeinkommen, während der Mieter oftmals billiger fährt als bei den klassischen Anbietern. Das Unternehmen ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen, wenngleich zuletzt mit abnehmender Dynamik. Medienberichten zufolge erzielte das in San Francisco ansässige Startup im zurückliegenden Jahr einen Umsatz von 879 Millionen US-Dollar, was einem Zuwachs von 18 Prozent entspricht.
Übrigens: IG bietet Tradern die Möglichkeit, bestimmte IPOs bereits am Tag der Erstnotierung zu handeln. Dabei können Anleger selbst entscheiden, ob sie auf steigende oder fallende Kurse der Börsenneulinge setzen wollen.
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