BörseGo 42-2001
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Ein renommiertes US-Magazin macht sich in der aktuellen Ausgabe auf die Suche nach der nächsten Abby Cohen und lässt ihre Karriere Revue passieren.
So war die Top-Analystin wegen ihrer bullishen Einstellung eine der Beliebtesten ihrer Gilde und die Leser wurden sogar mit ihren persönlichen Gewohnheiten betraut.
So wurde uns mitgeteilt, dass sie in einer "schönen und freundlichen Wohngegend in Queens (The Independent)" lebt, "ein Teil in New York, wo sie aufgewachsen ist (The South China Morning Post)."
"Sie ist bekannt für ihre einfachen, angemessenen Schuhe und Anzüge (The Washington Post)," und "sie lehnt es ab, in der Limousine zu fahren, die Goldman Sachs sehr gerne anbieten würde (Barron's)," sondern "der Träger des Bullenmarktes nimmt in der Frühe einen Bus und pendelt zur Wall Street (The Wall Street Journal)."
Doch mit dem starken Kursrückgang, besonders im Internet-Sektor, haben auch die Meldungen und Geschichten über Abby Cohen ein jähes Ende gefunden. Im vergangenen Jahr fiel sie in der jährlich durchgeführten Institutional Investor's Umfrage von Platz 1 auf den Platz 3 zurück. Der Guru hat den Raum verlassen, und niemand ist da, der den offenen Platz besetzt.
"Niemand hört den Jungs wie einst zu," so Jim Volk, Trader bei D.A. Davidson.
Die Schwierigkeit an der gegenwärtigen Situation kann man an zwei Punkten festmachen. Zum einen ist der Aktienboom, wie er zu Zeiten Abby Cohens und Henry Blodgets herrschte, weit in die Vergangenheit gerückt. Viele, die hauptsächlich den Analystenempfehlungen folgten, haben sich andere Strategien zugelegt oder sich ganz vom Aktienmarkt abgewandt.
Zum anderen gibt es noch jene Analysten, die in der jüngsten Vergangenheit Recht hatten, aber davor falsch lagen. Zu diesen gehören Byron Wien von Morgan Stanley, Doug Cliggott von J.P. Morgan und Rich Bernstein von Merrill Lynch. All diese Analysten waren sehr pessimistisch eingestellt, als der Aktienmarkt im Jahr 2000 seinen Höchststand erreichte. Allerdings waren sie auch schon das Jahr davor Pessimisten.
"Man braucht sowas wie einen Schauspieler, nicht einfach jemanden, der Meinungen verbreitet," so Meir Statman, Professor im Bereich Finanzen an der Santa Clara University. Über Bernstein sagt er "Rich war bullish und bearish und im allgemeinen lag er richtig. Aber er hat eine Glatze!" (Bernstein schrieb als Antwort per eMail: "Einen Moment bitte... Was ist mit Yul Brynner, Michael Jordan and Telly Savalas?????)
Auch wenn die Rally nun irgendwann wieder beginnt, wird es wohl eine lange Zeit dauern, bis ein Guru sich durchsetzen kann. Viele der Strategen, die nun wieder bullish sind, waren auch zum Höchststand des Marktes bullish. Lehman Brothers' Jeffrey Applegate könnte zwar jetzt wieder gute Aktien empfehlen, aber der Großteil der Anleger würde ihm nicht folgen, da sie seine Empfehlungen aus der Vergangenheit noch all zu gut kennen.
Statman ist davon überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ein Guru an den Finanzmärkten am selbstverschuldeten Ende seiner Karriere steht.
"In allen Zeiten stehen die Menschen den Finanzmärkten ehrfürchtig gegenüber und suchen nach jemandem, der ihnen den Weg zeigt. Dieses Bedürfnis ist nicht aufgelöst," so Statman. "Die Leute lernen es nie - sie schlussfolgern, dass sie wie bei den Lotteriezahlen beim letzten Mal das falsche Los gezogen haben, beim nächsten Mal wird schon das richtige dabei sein."
Wirtschaftsdaten
Anträge auf Arbeitslosenhilfe
Die Anträge auf Arbeitslosenhilfe fielen in der vergangenen Woche um 8.000 auf 444.000. Dieser Rückgang, der dritte in Folge, überrascht die Marktbeobachter, die einen Anstieg auf 469.000 erwarteten. Die Anzahl der US Bürger, die Unterstützung in Anspruch nehmen, stieg jedoch weiter auf 3,8 Millionen, den höchsten Stand seit Anfang 1983. Seit September beträgt der Anstieg 18%. Dieser Report der US Regierung liefert durchwachsene Signale.
US Konsumentenpreise
Die US Konsumentenpreise fielen im Oktober um 0,3%, vor allem hervorgerufen durch einen starken Verfall der Energiepreise von 6,3%, wie von Marktbeobachtern erwartet wurde. Die Konsumentenpreis Kernrate, ohne Energie und Nahrungsmittel, stieg hingegen um 0,2%. Mit einem Anstieg der Konsumentenpreise um 2,1% und der Kernrate um 2,6% in den letzten 12 Monaten scheint die Inflation kein beherrschendes Thema zu sein, was die Anstrengungen der FED behindern könnte, das Wachstum weiter anzukurbeln. Die Automobilpreise stiegen z.B. nur um 0,1%.
Lagerbestände
Die US-Unternehmen haben im September ihre Lagerbestände um 0,5% reduziert und dies obwohl die Umsätze im gleichen Zeitraum um 2,8% und damit so hoch wie seit 1992 nicht mehr fielen.
Dadurch liegt das Verhältnis von Lagerbeständen zu Umsätzen auf einem drei Jahreshoch von 1,45. Die Bestände bei Einzelhändlern fielen um 0,3%, während deren Umsätze um 2,2% zurückgingen. Dabei stieg das Verhältnis von Lagerbeständen zu Umsätzen um 0,03 auf 1,59.
Die Lagerbestände sind nun in den letzten acht Monaten gefallen. Ökonomen sagten dazu, dass die hohen Lagerbestände die Unternehmen zu Kürzungen bei den Bestellungen und bei der Produktion veranlasst hätten.
Industrieproduktion
Die Industrieproduktion fiel im Oktober um 1.1 Prozent. Dies berichtet die Federal Reserve am Freitag.
Zum Vergleich: Das ist der 13. Rückgang in Folge und der Zweithöchste seit dem Minus von 1.3 Prozent im November 1990. Das letzte Mal, wo die Industrieproduktion 13 Mal in Folge schrumpfte, konnte im Zeitraum bis zum Juli 1932 beobachtet werden. Man kann den aktuellen Rückgang auch mit den frühen 80ern vergleichen, wo der Indikator 16 Mal in 17 Monaten schrumpfte.
Analysten gingen von einem Rückgang um 0.8 Prozent aus.
Die Kapazitätsausnutzung in den Fabriken fiel auf 74.8 Prozent, das niedrigste Niveau seit Mai 1983.
Index für den Optimismus kleiner Unternehmen
Der Index für den Optimismus von kleinen Unternehmen blieb im Oktober unverändert bei 96,3. Betrachtet man den September genauer so lag der Oktoberwert im Vergleich zum Septemberwert von 99,2 vor den Anschlägen niedriger und im Vergleich zu 94,2 nach den Anschlägen höher.
Die Summe der geplanten Kapitalausgaben fiel im Oktober bei den kleinen Unternehmen um 27%. Zwar erwarten die Unternehmen, dass die Wirtschaft bald wieder wachsen werde, doch viele Unternehmen sind darauf noch nicht vorbereitet. Mit Steuern und schlechten Umsätzen haben nach den Zahlen die meisten Unternehmer zu kämpfen. Nur 2% sähen sich Problemen bei der Kreditverfügbarkeit und Zinsen gegenüber.
Analysten - die Woche im Rückblick
Microsoft: Janus-Fonds verdoppeln Bestände
Wie die Fondsmanager der mächtigen Janus Capital Funds in einem SEC-Bericht mitteilten, haben sie im dritten Quartal in 14 von 20 Aktienfonds ihre Bestände an einzelnen Aktien zurückgefahren- zugunsten von Microsoftaktien, die man kräftig zugekauft habe.
Bis zum 30.September hatten Janus Fonds im Q3 20,8 Mio. Microsoft-Aktien hinzugekauft. Nun halte man einen Bestand von 38,4 Mio. MSFT-Aktien, was 2 Milliarden $ entspricht.
Die größten Verkäufe führte man dabei bei Nokia durch, da man 43,6 Mio. Aktien der Finnen abgestoßen hat.
Die größte Fondsposition stelle aber nach wie vor AOL TimeWarner dar, von denen man 215,3 Mio. Aktien halte (7,13 Milliarden $). Damit ist man auch größter institutioneller Anleger des weltgrößten Medienunternehmens.
Morgan Stanley: Wachstumsaussichten + SEMIs
Morgan Stanley`s Ökonom Stephen Roach reduziert seine globale Wachstumsprognose für das Jahr 2002 von 2,0% auf 1,8%. Kürzlich wurde die Erwartung für das US Wachstum von 1,0% auf 0,2% herabgesetzt. Europa könnte seiner Meinung nach der nächste Ausfallkandidat werden.
Der Zyklus im Halbleiter Equipment Segment könnte nach Einschätzung von Morgan Stanley Ende des ersten Quartals/Anfang des zweiten Quartals 2002 einen neuerlichen Anfang nehmen. Kurzfristig bestehe die Möglichkeit eines Pullbacks, die Kursziele verschiedener Hersteller Aktien werden jedoch trotzdem erhöht.
Applied Materials von $40 auf $50.
Novellus von $40 auf $50.
KLA-Tencor von $45 auf $60.
Lam Research von $25 auf $30.
Mattson Techn. von $5 auf $8.
Credence Systems von $16 auf $20.
DuPont Photomasks von $35 auf $50.
LTX Corp. von $18 auf $25.
FED`s Moskow: Negativ-Faktoren für US-Wirtschaft
Das FED Mitglied Michael Moskow aus Chicago ist weiterhin der Meinung, dass sich die US-Wirtschaft im Laufe des Jahres 2002 wieder erholen werde, wenngleich ein Timing nicht festzumachen sei. Die Wirtschaft werde sich jedoch eine gewisse Zeit über mit schlechten Rahmenbedingungen anfreunden müssen.
Besonders der private Konsum, für ca. 2 Drittel des BIP in den USA verantwortlich, könnte durch verschiedene Faktoren negativ beeinflusst werden. Mit Sicherheit könne man zum einen noch die Auswirkungen der Terroranschläge spüren, wodurch Ausgaben verstärkt auf die lange Bank geschoben würden. Zum anderen habe die zunehmend unsichere Job-Situation und die steigende Arbeitslosenrate Auswirkungen auf die Kaufmotivation der Verbraucher. Als weiteren bedenklichen Punkt erwähnt Moskow noch die im laufe des Jahres abgestürzten Aktienpreise, die bei vielen Investoren Kaufzurückhaltung bewirken könnten. All diese Faktoren dürften sich bis ins kommende Jahr bemerkbar machen, so Moskow.
Konjunkturprognose einer Fondsgesellschaft
Das Activest Fondsmanagement rechnet zwar mit einer Bodenbildung der Konjunktur in Euroland noch in diesem Jahr. Eine Belebung sollte sich aber erst im ersten Quartal 2002 einstellen.
Aufgrund der signifikanten Kursrückgänge und trotz der mehrmals von Analysten deutlich korrigierten Gewinnschätzungen erachten die Activest Experten die Bewertung des deutschen Aktienmarktes als gegenwärtig sehr attraktiv. Eine nachhaltige Aufwärtsbewegung am deutschen Aktienmarkt wird jedoch erst mit einer deutlichen Verbesserung der fundamentalen Wirtschaftsdaten zu Beginn des nächsten Jahres erwartet. Positive Impulse sollten sich in diesem Zusammenhang von Seiten der Geldpolitik ergeben. Das Activest Fondsmanagement geht derzeit von mindestens einer weiteren Zinssenkung der EZB bis zum Jahresende aus.
Auf Sektorebene werden gegenwärtig zyklische Unternehmen und ausgewählte Telekommunikationswerte - aufgrund ihres defensiven Charakters in Bezug auf den Terror - favorisiert.
Die Aktienmarktprognose der Activest Experten für den deutschen Leitindex DAX beträgt 4.600 Punkte auf Sicht von drei Monaten. Die Prognose für den DJ STOXX 50 Index beträgt auf Sicht von drei Monaten 3.400 Punkte.
Greenspan Rede: Karriere eines Bandmusikers
FED Chairman Alan Greenspan hatte die Lacher auf seiner Seite, als er im Rahmen eines Vortrag bei der Houston University auf seine Karriere einging. Die Entwicklung zum einflussreichsten Ökonom der Welt sei mehr oder weniger ein Unfall gewesen so Greenspan. Er war früher Musiker bei einer Band und spielte Saxophon, Klarinette und Flöte. Irgendwann habe er dann begonnen Wirtschaftsbücher zu lesen, bis er erkannte, wo sein wahres Interesse verborgen war. Wäre er damals in der Bibliothek nicht links sondern rechts abgebogen wäre er vielleicht Arzt, so Greenspan.
Bezüglich der Produktivität äußerte er keinerlei Besorgnis. Auch wenn die Implementierung zusätzlicher Sicherheitstechnologie Kosten bedeute, so handle es sich doch um einen einmaligen Vorgang. Das Produktivitätswachstum werde auch in Zukunft anhalten, so Greenspan, womit auch die Inflation gezügelt werden dürfte. Außerdem ist er der Meinung, dass auch weiterhin die Geldpolitik ein adäquates Mittel zur Wirtschaftssteuerung sei.
Compaq-Aktien mit 40%igem Potenzial?
Sehr positiv zu den Aktien des Computerherstellers Compaq Computer äußerte sich der Analyst Kevin McCarthy von der CS First Boston, der diese von "hold" auf "buy" aufstufte. Dies sei die Konsequenz aus den besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen von Hewlett Packard sowie der erhöhten Chance, dass die Fusion beider Unternehmen zustande kommen würde.
Für die Compaq-Aktien, die aktuell 14% auf 10$ gewinnen können, gab er ein Kursziel von 14$ aus. "Die soliden Q-Ergebnisse von HP machen es wahrscheinlicher, dass die Aktionäre der Fusion zustimmen werden", erklärte der Analyst.
Lehman: Neue Model Portfolio Allokation
Lehman Brother`s Chefstratege Jeffrey Applegate verändert die Allokation im Model Portfolio der Investmentbank. Die Gewichtung in Bonds wird von 20% auf 10% des eingesetzten Kapitals verringert, der Cashbestand von 0% auf 10% erhöht.
Des weiteren erhöhte er das Kursziel für den S&P 500 Index von 1.200 Punkten auf 1.350 Punkte.
Intel - Analyst rät zur Distanz
Christopher Chaney von A.G. Edwards hat Intel von Buy auf Hold abgestuft. Die Aktien hatten zum Zeitpunkt des Downgrades einen Kurs von über 30 Dollar, was das Kursziel des Analysten übersteigt.
"Während ich auf lange Sicht weiterhin überzeugt bin von der positiven Performance des Unternehmens, empfehle ich den Investoren, auf dem aktuellen Niveau keine weiteren Aktien zu kaufen, da das Risikoverhältnis in den nächsten 2 Monaten ��berwiegt."
Mary Meeker & Jamie Kiggen zu Yahoo!
Mary Meeker, Internet Analystin bei Morgan Stanley, ist zunehmend überzeugt, dass Yahoo! nach der positiven Analystenpräsentation einen Turnaround schaffen wird.
Jamie Kiggen von der Credit Suisse First Boston bekräftigt ihr Hold Rating für die Aktien von Yahoo!, obwohl die "neue Yahoo!" mehrere Qualitäten besäße, die das Überleben des Unternehmens sichern würden. Dazu gehört zum Beispiel die gesunde Finanzsituation des Unternehmens. Die Zurückhaltung der Analystin beruht auf der Problematik, die Zukunft und die Geschwindigkeit der Erholung bei Yahoo! vorherzusagen.
In einem Analystentreffen am Donnerstag bekräftigte Yahoo! die Gewinnprognose für das vierte Quartal und erhöhte die Umsatzplanzahlen für das nächste Geschäftsjahr. Die Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2002 lag ungefähr innerhalb der Schätzungen der Analysten, wobei einige Analystenvorhersagen auch übertroffen werden konnten.
Yahoo präsentierte auch einen Plan, um die Abhängigkeit des Unternehmens von den Werbeeinnahmen zu verringern und gab Details zur Restrukturierung bekannt.
"Yahoo muss noch einige Punkte auf den Tisch legen, aber das Unternehmen gewinnt zunehmend," so Meeker. "Und wir glaube, dass es Aufwärtspotential für die Bewertung gibt."
Meeker sieht in den Plänen des Unternehmens Sinn, so könne Yahoo die Hindernisse überwinden, die sich den Geschäftsfeldern des Internetriesen zur Zeit bieten. Zu diesen Plänen gehören die geplante zunehmende Umsatzdiversifizierung und der verstärkte Fokus auf jenen Umsatz, der direkt von den Kunden kommt.
News-Rückblick
AOL Time Warner in Allianz mit Sony
Neben einer neuen Kooperation mit dem Mobilfunk Unternehmen Nokia (BörseGo berichtete) schließt Sony auch mit dem Medien Konzern AOL Time Warner eine Allianz für die Entwicklung von Hochgeschwindigkeits- und Netzwerkprodukten. Für AOL Time Warner stellt dies die erste Kooperation in diesem Bereich mit einem Elektronikunternehmen dar. Ein Kooperationsgebiet soll u.a. die Schaffung von geeignetem Content für Breitband Dienstleistungen sein. Beide Unternehmen planen Gateway Technologien zu entwickeln, die verschiedene Geräte und einen Internet Browser, kompatibel mit Sony`s Konsumenten Elektronik Geräten, verbinden.
PurchasePro vergrössert Verlust
Das B2B Unternehmen PurchasePro meldet im dritten Quartal einen Verlust von $1,46 pro Aktie ($106,4 Mio.) nach einem Verlust von 13 Cents ($8,2 Mio.) im Vorjahresquartal. Der Quartalsumsatz betrug $3,6 Mio., die Lizenzverkäufe erwirtschafteten $818.000, verglichen mit $4,5 Mio. im Vorquartal und $11,3 Mio. im Vorjahresquartal. Der Umsatz im Vorjahresquartal betrug $17,3 Millionen. Im heutigen Handelsverlauf konnte die Aktie knapp 9% hinzugewinnen.
Cisco baut Marktanteil aus
Das Marktforschungsunternehmen Dell'Oro Data berichtete in seiner neuesten Studie über den optischen Markt davon, dass der Marktanteil von Cisco im Routermarkt von 60% im zweiten Quartal auf 65% im dritten Quartal gestiegen sei.
Juniper's Anteil fiel dagegen von 35% auf 32% in Q3, während der Gesamtmarkt sequentiell um 7% zulegen konnte.
Im Bereich der Fernverbindungen konnte Alcatel seinen Spitzenplatz vor Ciena, Lucent und Nortel behaupten. Dabei schrumpfte dieser Markt um 6%.
Im Innerstädtischen Verbindungsbereich lag wiederum Nortel an der Spitze, während ONI Systems Anteil auf 25,9% von 33,9% zurückging. Der Gesamtmarkt schrumpfte dabei um 24,7% im Vergleich zu Q2.
ABN Amro sagte dazu, dass die Daten für Cisco leicht positiv und für Juniper negativ seien. Insgesamt seien die Zahlen im Verhältnis zu anderen Bereichen, wo Telekomunternehmen Ausgaben tätigen, positiv für den Routermarkt.
Qualcomm expandiert weiter in Südamerika
Das Wireless-Unternehmen Qualcomm hat bestätigt, 266 Mio. $ in den in akuten Schwierigkeiten steckenden brasilianischen CDMA-Provider Vesper gesteckt zu haben. Mit der Geldsumme solle die Bilanz von Vesper wieder auf Vordermann gebracht werden, so Qualcomm.
Auf die Frage von Analysten, warum man Vesper unterstütze, erklärte der Qualcomm-CEO Irwin Mark Jacobs, dass Brasilien ein Schlüsselmarkt und Vesper ein sehr wichtiger Player dort sei. Man verspreche sich viel von der Finanzspritze. Vesper sei auch der einzige CDMA-Carrier in Brasilien. Durch die Transaktion wird Qualcomm nun zum größten Aktionär von Vesper. Damit könnte Qualcomm in Südamerika weiter seine Marktbeherrschung ausweiten.
Dell mit Q3-Zahlen und Ausblick
Der weltgrößte Computerhersteller Dell Computer veröffentlichte nach Börsenschluss Zahlen für das Q3. In diesem konnte man bei einem Umsatz von 7,47 Milliarden $ (-9,5% gegen Vorjahr) einen operativen Gewinn von 429 Mio. $ (-36%) oder 16 Cents/Aktie einfahren, womit man die Analystenschätzungen um 1 Cent beim Gewinn und 17 Mio. $ beim Umsatz übertreffen konnte.
Am 4.Oktober hatte Dell seine Planzahlen bekräftigt und erklärt, zwischen 7,2 und 7,6 Milliarden $ umsetzen zu können und einen Gewinn von 15-16 Cents zu erreichen.
Der CEO Michael Dell zeigte sich mit den Zahlen sehr zufrieden. Man erfahre großartige Wachstumsraten zuletzt in allen Teilen der Welt. Vor allem Unternehmensprodukte und tragbare Computer würden stark nachgefragt.
Für das Q4 erwarte der Unternehmensgründer ein schwaches Quartal für seinen Industriezweig. Dennoch solle sein Unternehmen im Umsatz leicht zuwachsen können und einen Gewinn von 16 Cents/Aktie erreichen. Analysten erwarten einen Umsatz von 7,7 Milliarden $ und einen Gewinn von 16 Cents/Aktie im Q4.
CMGI´s David Wetherell arbeitet für $1
David Wetherell, Geschäftsführer von CMGI, hat sein Gehalt auf einen Dollar herabgesetzt, um das Unternehmen, dass ihn einst auf dem Papier zum Milliardär machte, vor erhöhtem Kapitalabfluss zu bewahren.
"In Anbetracht der Unprofitabilität von CMGI hat Mr. Wetherell sich dazu entschlossen, im Geschäftsjahr 2002 anstatt der bisherigen 530.000 Dollar Gehalt nur noch einen Dollar zu erhalten," so der Auszug eines Antrages, den CMGI bei der US-Börsenaufsicht SEC stellte.
Die Aktien des im US-Bundesstaat Massachusetts ansässigen Unternehmens stiegen während des Dot.Com Booms auf 163 Dollar und stürzten seither stetig in den Keller, um im letzten Monat ein Tief bei 60 Cents zu erreichen.
AOL - weiter die Nummer 1 vor MSN und Yahoo
AOL bleibt lt. einer Studie von Jupiter Media Metrix im Instant Messaging Segment die Nummer 1 vor den Konkurrenten Yahoo und Microsoft`s MSN. Der Prozentsatz, der mehrere Services nutzt, stieg im Jahresvergleich von 24% auf 29%.
53 Mio. US Bürger nutzten mindestens einen Instant Messaging Service, 28% mehr als im letzten Jahr. Über 41 Mio. verwendeten einen AOL Service wie ICQ, über 18 Mio. den MSN Messenger und 12 Mio. Yahoo.
AOL`s Wachstum im Vergleich zum September 2000 betrug 21%, das von MSN 94% und das Wachstum von Yahoo 25%. Die Nutzer am Arbeitsplatz erhöhten sich bei AOL um 17% auf 8,8 Mio., bei MSN um 88% auf 4,8 Mio. und für Yahoo um 83% auf 3,4 Millionen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.