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12:40 Uhr, 15.10.2001

BörseGo 35-2001

Die Anschläge auf die USA und die bisher absehbaren Folgen auf die Konjunktur lassen einige zu der Befürchtung kommen, dass das ganze System bisher einem Kartenhaus glich.

Die Anschläge vom 11. September töteten mehrere tausend Menschen, in Folge der Anschläge verloren hunderttausende Amerikaner ihren Arbeitsplatz, einige Luftfahrtgesellschafen stehen am Rande des Bankrotts, die Wirtschaft ist höchstwahrscheinlich in eine Rezession eingetreten und die Chancen für eine globale Ausweitung der Rezession sind stark gestiegen.

Der amerikanische Aktienmarkt entwickelte sich so schlecht wie seit 70 Jahren nicht mehr und verlor in nur einer Woche $1.2 Billionen an Bewertung.

Ökonomen und Psychologen beraten darüber, ob eine solche Reaktion gerechtfertigt war oder ob sie nur auf eine Panikreaktion der Aktionäre zurück zu führen sein könnte.

"Jede Wirtschaft gleicht bis zu einem gewissen Grad einem Kartenhaus, da alles darin auf Erwartungen und Hoffnungen basiert," so Bruce Yan, Ökonom der Clemson University in South Carolina.

"Zur Zeit ist eine große Unsicherheit über uns hereingebrochen, wir müssen nun Entscheidungen treffen ohne die Zukunft zu kennen oder ohne historische Ereignisse als Vergleich heranziehen zu können."

Während des Wirtschaftsbooms der 90er Jahre war die amerikanische Wirtschaft die größte Wohlstands- und Arbeitsplatz-schaffende Maschine in der Geschichte.

Obwohl die Konjunktur schon im vergangenen Jahr langsam an Fahrt verlor, ist es dennoch schockierend zu erleben, dass eine kleine Gruppe von Terroristen einer solchen großen Wirtschaftsmaschinerie einen derart großen Schaden zufügen konnte.

Präsident Bush gesteht ein, dass die US-Wirtschaft einen Schlag erhalten habe, allerdings würde sie sich danach wieder stark erholen können.

"Es besteht kein Zweifel, dass die Attacken Amerika Schaden zugefügt haben. Aber ich denke wenn die Investoren sich zurücklehnen und einen scharfen Blick auf die Fundamentaldaten der Wirtschaft werfen, werden sie wieder in den Markt gehen," so Bush.

"Wir werden da raus kommen. Wir werden da stark herauskommen. Und während die Zahlen kurzfristig nicht so gut aussehen werden, sind wir danach eine noch stärkere Nation."

Anirban Basu, Ökonome an der Towson University nahe Baltimore, teilt mit, dass die Terroristen ihren Anschlag zu einem für die US-Wirtschaft empfindlichen Zeitpunkt durchführten, nämlich als diese kurz vor einer Rezession stand.

"Es geht hier um das Timing. Wenn das alles 1998 passiert wäre, hätte es sich weit weniger schlimm ausgewirkt."

Nach den Anschlägen auf das Pentagon in Washington und auf das World Trade Center in New York am 11. September kehrt langsam wieder Ruhe ein. Analysten und Ökonomen, die in den vergangenen Tagen akribisch an Modellen gearbeitet haben, das herausfinden soll, wie sich die Terroranschläge auf die Wirtschaft auswirken, sehen nun nach einer Rezession eine noch schnellere und stärkere Erholung, als zuvor angenommen.

Die Hoffnung auf ein Licht am Ende des Tunnels, dass zu einer Konjunkturerholung führen wird, konnte den Markt am Montag stark antreiben. Der Dow Jones stieg am Montag um 4.47% während der Tech-Index Nasdaq Composite um 5.35% ins Plus schnellte.

Es ist die einhellige Meinung vieler Analysten und Ökonomen, dass die US-Wirtschaft, die schon zuvor stark schwächelte, nun in den nächsten 6 Monaten durch die Terroranschläge noch weiter korrigieren wird, da die Konsumenten weniger Flüge buchen und weniger in Urlaub gehen werden.

Obwohl Rezessionen sehr schmerzlich für eine Wirtschaft sind, folgen ihr oft Perioden sehr starken Wachstums.

"Es mag so aussehen, dass es in der nahen Zukunft nur Trübsinn und Untergang für die Wirtschaft geben würde. Aber das wird sich noch herausstellen," so Victor Zarnowitz, ein Spezialist für Unternehmens-Zyklen, der das Conference Board in New York berät.

Wirtschaftsdaten

Wirtschaft: Ölpreis bricht weiter stark ein

Auch nach deutlichen Indexkursgewinnen bleibt der Ölpreis ebenso wie der Ölsektor heute unter Druck. Mit einem Preis von 22,65$ für das Rohöl erlebte dieses heute erneut einen 14%igen Einbruch. "Unter den Investoren ist Panik darüber ausgebrochen, daß eine große Rezession einsetzen könnte und das Verbrauchervertrauen wegbrechen würde, die Menschen weniger fliegen würden und lieber zu Hause bleiben könnten", erklärte der Analyst Phil Flynn von Alaron.com. Viele Analysten deuten den Ölpreis als Frühindikator für die weitere Konjunkturentwicklung.

Nach den Terrorattacken vom 11.September war der Ölpreis zunächst stark angestiegen, danach aber wieder deutlich zurückgefallen. Nicht zuletzt die OPEC hatte versichert, den Ölpreis unter Kontrolle zu halten.

Unternehmensaktivität

Die Unternehmensaktivität ist im September laut dem NAPM-Bericht auf New York weiter zurückgegangen. Dies ist eine direkte Folge der Anschläge vom 11. September, hieß es.

Der National Association of Purchasing Management-New York (NAPM-NY) ist ein kleiner Bruder des NAPM-Index, der zusätzlich noch aus den Daten von anderen US-Bundesstaaten errechnet wird. Aus aktuellem Anlass möchten wir Ihnen aber auch diese Zahlen liefern.

Beim dritten Monatsrückgang in Folge schrumpfte der Index von 269.8 Zählern auf 267.3.

Wirtschaftswachstum

Es ist zwar mittlerweile fast unwichtig, aber das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal wurde von den ursprünglich gemeldeten 0.2% auf 0.3% nach oben revidiert. Somit steht definitiv fest, dass im Q2 kein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts in den USA zu beobachten war. Grund für die Heraufsetzung ist eine Herabsetzung der Zahlen für den Import von Dienstleistungen aus dem Ausland. Der BIP Einkaufspreisindex stieg um 1.3%, ein Anstieg um 0.1% gegenüber dem Vorquartal.

Konsumentenvertrauen I

Das US Konsumentenvertrauen sank im September lt. Conference Board stark von revidierten 114 im August auf 97,6 im September, was seit Oktober 1990 den größten Abfall innerhalb eines Monats bedeutet. Erwartet wurde ein Level von 100-108. Die Hälfte des Berichts ist auf die Zeit vor dem Anschlag, die Hälfte auf danach zurück zu führen.

Der Gegenwartsindex fiel von 144,5 auf 125,2 Punkte, der Erwartungs-Index sank von 93,7 auf 79,2. Lynn Franco, Direktor des Research Center, ist der Meinung, dass die Fähigkeit der US Konsumenten die US Wirtschaft zu beleben zu Ende sein könnte und somit seit langer Zeit wieder eine Rezession drohe.

Konsumentenvertrauen II

Das Konsumentenvertrauen in den USA ist auf rezessionsartiges Niveaus eingebrochen, doch sind die Konsumenten zuversichtlich, dass der langfristige Ausblick wieder positiv sein wird und dass die eigene finanzielle Lage als optimistisch einzustufen sei.

Die Ausgaben der Konsumenten tragen zu 2/3 zum BIP der USA bei.

Die Umfrage, die von Roper ASW durchgeführt wurde, zeigte, dass nur 22% der Amerikaner nun einen "guten Zeitpunkt sehen, um Dinge einzukaufen."

Das Conference Board teilte am Dienstag bereits mit, dass der Index zum Konsumentenvertrauen im September um 16.4 Punkte auf 97.6 Punkte gefallen war. Das ist der größte einmonatige Rückgang seit Oktober 1990.

Laut Roper würden die Konsumenten nun die Situation abwarten, um sehen zu können, wie die Anschläge das eigene Leben treffen.

Konsumentenvertrauen III

Laut einem aktuellen Bericht der University of Michigan ist das Konsumentenvertrauen im September weiter gefallen. Das Vertrauen der Amerikaner in ihre Wirtschaft ist laut vorläufiger Daten von 83.6 auf 81.8 gefallen. Allerdings beziehen sich diese Daten auf die 30 Tage vor dem 11. September, somit sind die Auswirkungen noch nicht in den Daten enthalten.

Anträge auf Arbeitslosigkeit

Die Anträge auf Arbeitslosigkeit stiegen in der letzten Woche auf ein neues 9 Jahreshoch. Der Anstieg betrug 58.000 auf 450.000. Der Staat New York ist dabei am stärksten betroffen. Die Consensus Schätzung sei lt. Ökonom Shepherdson in dieser Woche nicht ausschlaggebend, da die Terroranschläge mit eingerechnet würden. Zu beachten sei jetzt, ob die Daten weiter steigend seien oder auf diesem Niveau verharren. Der Volkswirtschaftler selbst rechnet mit weiter steigenden Zahlen und kurzfristig schrecklich aussehenden Arbeitsmarktdaten. Im Anschluss dürfte sich die Situation wieder entspannen.

Verkäufe von Neubauten

Die Verkäufe von Neubauten stiegen im August um 1% auf 898.000, die Juli Daten wurden lt. Commerce Department von 950.000 auf 893.000 nach unten revidiert. Analysten hatten 924.000 erwartet. Die Juni Daten wurden von 906.000 auf 886.000 nach unten revidiert, womit sich die Verkäufe von Neubauten mit den revidierten Zahlen seit April relativ gleichbleibend präsentieren.

Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter

Die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter fielen zum ersten Mal in über 2 Jahren den dritten Monat in Folge und erreichten im August mit einem Rückgang von 0,3% einen Stand von $180,83 Milliarden. Erwartet wurde ein Rückgang von 0,6%. Im Juli betrug der Rückgang 1,1% und im Juni 2,5%. Die Auslieferungen fielen ebenfalls den dritten Monat in Folge um 1,2% nach 0,2% im Juli und 2,4% in Juni.

Aufträge für Computer - und Elektronik-Produkte stiegen um 1,6% nach 6,1% Rückgang im Vormonat. Auftragseingänge für Computer selbst fielen um 8,4%, für Halbleiter stiegen sie um 14,4% und für Kommunikations-Equipment stiegen sie um 8,5%.

Kürzlich bezeichnete Alan Greenspan die fehlenden Auftragseingänge bei neuen langlebigen Produkten und fehlende oder verschobene Ersatzinvestitionen als einen Grund für die schwache Verfassung der Wirtschaft.

Analysten - die Woche im Rückblick

Wirtschaft: Bush spricht Investoren Mut zu

In seiner gewohnt bullishen Art ließ der mächtigste Mann der Welt, US-Präsident George W. Bush heute verlauten, daß er eine Rückkehr des Wirtschaftswachstum in greifbarer Nähe sehe. "Ich will allen Amerikanern versichern, daß die Fundamentaldaten für ein Wachstum sehr stark sind", erklärte er vor Reportern.

Die wirtschaftlichen Probleme seien in erster Linie kurzfristiger Natur und würden nichts an den langfristig hervorragenden Aussichten ändern, so Bush. Die Terrorattacken hätten der Wirtschaft einen kleinen Dämpfer verpaßt, aber die Konsumenten und auch die Investoren würden bald schon merken, daß das Leben weitergehe und so zur Normalität zurückkehren.

"Wir werden das durchstehen und am Ende werden wir gestärkt aus der Misere hervortreten", gab sich Bush patriotisch. "Schaut euch diese Terroristen an, die geglaubt haben, sie könnten der USA schädigen. Sie haben geglaubt, unsere Seele verletzen zu können. Was sie erreicht haben, ist, daß Amerika enger zusammengerückt ist. Am Ende wird unsere Nation stärker sein als zuvor".

Morgan Stanley zu Cisco Systems`s

Die Investmentbank reduziert die Umsatz - und Gewinnschätzungen von Cisco für 2002 uf Grund der Terroranschläge und der schwachen Nachfrage in Europa sowie in China. Die Gewinnschätzung wird von 28 Cents auf 22 Cents und die Umsatzprognose von $20,06 Mrd. auf $18,75 Mrd. zurückgenommen. Der fairen Wert von Cisco`s Aktie sieht Morgan Stanley`s Analyst Christopher Stix bei $15-$16. Abwärtspotential sieht der Analyst bis $9-$10. Vorbörslich notiert Cisco schwächer.

Kuwait: Schock nur temporärer Natur

Die Regierung von Kuwait, die rund $80 Mrd. im Ausland investiert hat, bekräftigt am Donnerstag das Vorhaben, keine Aktien verkaufen zu wollen, da man weiterhin zuversichtlich mit der weiteren Entwicklung des US-Marktes sei. Man sehe sogar Kaufkurse.

"Der Druck in den USA sowie auf andere internationale Finanzmärkte ist nur temporärer Natur," so Youssef al-Ibrahim, Finanzminister von Kuwait.

Als Finanzminister überwacht Ibrahim die großen Investments der KIA (Kuwait Investment Authority), die an internationalen Blue-Chips teilweise mit sehr hohen Beträgen beteiligt ist.

Acampora sieht große Kursrallye voraus

Ralph Acampora, der bekannte technische Chefanalyst von Prudential Securities, erklärte heute abend, daß die aktuell stark überverkaufte Situation, die durch die kurze Aufwärtsbewegung am Montag keineswegs abgebaut worden ist, zu einer sehr starken kurzfristigen Kursrallye führen könnte.

Die Märkte seien derzeit psychologisch stark angeschlagen, viele Fundamentaldaten würden vernachlässigt. Bei einem auch nur geringen Stimmungsumschwung könnte sich die Angespanntheit in einer heftigen Kursrallye entladen, so Acampora. Dieser Umschwung könnte beispielsweise durch den Entschluß der US-Streitkräfte, Afghanistan zu bombardieren, eingeleitet werden.

Auf jeden Fall sehe Acampora in den kommenden Tagen eine außerordentliche Volatilität auf die Märkte zukommen, was vor allem kurzfristig orientierte Trader ausnutzen könnten. Von der Strategie des "Bottom Fishings" riet er aber ab, da ein Boden noch nicht ausgemacht werden könne und die Abwärtstrends voll intakt seien. So könne der Dow Jones beispielsweise ca. 1000 bis 2000 Punkte zulegen, ohne die Abwärtstrendkanäle entscheidend zu durchbrechen.

US-Handelsminister: V-förmige Entwicklung erwartet

Der US-Handelsminister Don Evans verkündet, dass die Anschläge auf die USA vom 11. September die Wirtschaft nieder reisen würde, danach käme aber aller Voraussicht nach eine starke Erholung.

"Ich glaube man kann sich da sicher sein," so Evans in einem CNBC-Interview auf die Frage, ob er eine V-förmige Bewegung der Wirtschaft in den nächsten Quartalen prognostiziere. In einer V-förmigen Entwicklung der Wirtschaft fällt das Wachstum stark ab, um danach wieder stark anzusteigen.

Bevor die Flugzeuge in die Zwillingstürme des World Trade Centers stürzten zeigte die Wirtschaft erste Zeichen einer Stabilisierung und wäre dazu auserkoren gewesen, danach wieder auf Wachstumsraten von 3% oder 3.5% zurückzukehren, so Evans weiter.

Morgan Stanley - globale Rezession?

Die Investmentbank Morgan Stanley reduziert seine globale Wachstumsprognose für 2001 von 2,1% auf 1,8%, für 2002 von 3,4% auf 2,1%. Das Abwärtsrisiko bleibt für 2001 bis 1,5% bestehen, für 2002 wird es jedoch von 2,25% auf 1,25% herabgesetzt. Ökonom Stephen Roach ist der Meinung, dass sich Japan und die USA bereits in einer Rezession befänden, Europa solle noch folgen. Die US Wirtschaft und auch die übrige Welt düften sich von dieser Rezession nicht in einer V-Form erholen, so Roach, dafür sei eine längere Zeit von Nöten. Er bezeichnet die Entwicklung als einen weltweiten deflationären Schock, der keine höhere Inflation hervorrufen dürfte.

Lehman Brothers - neues Index Kursziel

Der Portfolio Stratege der Investmentbank Jeffrey Applegate reduziert sein 12 Monats Kursziel für den S&P 500 von 1.375 auf 1.200 Punkte. In der zweiten Jahreshälfte 2001 erwartet der Analyst eine Rezession mit sinkenden Wachstumsraten von ca. 1,5% im dritten und vierten Quartal. Darunter dürfte auch der Unternehmensgewinn im S&P 500 Index in 2001 und 2002 leiden, womit die Reduzierung von $49,25 auf $46,5 für 2001 und $59 auf $53 für 2002 gerechtfertigt sei. Auf Grund der kritischen politischen Lage dürften die Aktien auch nicht die erwarteten Kurssteigerungen erfahren.

US-Finanzminister: Schaden ist nur ganz klein

Paul O'Neill, der US-Finanzminister, sprach davon, dass die Terrorattacken auf die USA, die Tausende in den Tod stürzte und die Angehörigen in Trauer und Wut hinterließ, eine Wirtschaftserholung nur um "ein Quartal oder so" verzögern wird.

O'Neill führte damit seine Kampagne mit dem Ziel fort, das Konsumentenvertrauen zu verstärken. Die Amerikaner sollen ihr Leben so weiterführen, wie sie das bisher taten und die Regierung solle ganz genau überlegen, wie und mit welchen Mitteln sie das unterstützen möchte.

"Wir glauben, dass die fundamentale Zukunft unserer Wirtschaft sehr gut ist, in der nahen Zukunft werden wir auf eine reele Wachstumsrate von 3% zurückkehren und es könnte sich alles um ein Quartal oder so verzögern, aber die fundamentalen Signale gibt es bereits," so O'Neill.

Abby Cohen - "Zeit ist gekommen, um Aktien einzusammeln"

Nach Meinung von Goldman Sachs`s Analystin Abby Cohen ist nun die Zeit gekommen, Aktien einzusammeln. Sie erhöht somit die Aktienallokation im Model Portfolio von 70% auf 75% und reduziert die Bond Gewichtung um 5% auf 22%. Unterstützung für den Aktienmarkt dürften die Regierungsprogramme, Aktien Rückkauf Programme der Unternehmen und die Unterbewertung der Aktien bieten. Der Fair Value für den S&P 500 Index wird bei 1.250-1400 Punkten in den kommenden 12 Monaten gesehen, was einen Kurspotential von 29%-44% entspräche.

Ökonomen: Rezession - ja oder nein?

Nach einer Umfrage von Blue Chip Economic Indicators unter 44 Marktbeobachtern sind 81,8% der Ansicht, dass sich die USA bereits jetzt in einer Rezession befinde. 54,3% davon denken, dass die Rezession bereits vor den Terroranschlägen seinen Anfang nahm.

Das Bruttoinlandsprodukt soll im dritten Quartal um 0,52% und im vierten Quartal um 0,74% schrumpfen. Im ersten Quartal 2002 soll dann wieder ein Wachstum von 1,42% und im zweiten Quartal von 2,79% gemessen werden. Allgemein herrscht die Meinung vor, die aktuellen Rezession werde milder als in den Jahren 1990-1991 verlaufen.

News-Rückblick

JDS Uniphase - Umsatz/Gewinnwarnung

Das Optical Unternehmen JDS Uniphase erwartet im ersten Quartal nach eigener Aussage einen Umsatz von nur $325 Mio., First Call schätzte den Umsatz bisher auf $357,1 Mio. und den Verlust auf 3 Cents pro Aktie. Das Fiber Optic Unternehmen ist weiterhin der Meinung, dass erste Anzeichen einer Stabilisierung, die Grundlage für zukünftiges Wachstum bedeuten könnte, erkennbar seien. JDS Uniphase`s Beschäftigtenzahl wurde bis zum jetzigen Zeitpunkt von 29.000 auf 14.000, ein erst für kommendes Quartal geplantes Level, abgebaut. Am 25 Oktober wird JDS sein Ergebnis für das erste Unternehmens-Quartal vorlegen.

AMD verkündet riesige Entlassungswelle

Der weltweit zweitgrößte Computerchipunternehmen AMD kündigte vor wenigen Minuten an, daß man die weltweite Belegschaft um 15% reduzieren wolle. Dadurch würden 2300 Arbeitsplätze im Unternehmen gestrichen werden, erklärte der CEO W.J. Sanders. Betroffen wären von der Entlassungswelle gegen Ende des zweiten Quartals zwei Fabriken in Texas, die man ganz schließen wolle und eine Fertigungsstätte in Malaysia, die man zu restrukturieren beabsichtige.

Dadurch würde in diesem Quartal die Rekordsumme von 80 bis 100 Mio $ an Kreditbedarf anfallen, allerdings verspreche man sich eine jährliche Ersparnis unterm Strich von 125 Mio $. "Diese Vorhaben erlauben es uns, die Kosten radikal herunterzuschrauben, ohne dabei unsere Entwicklungsprojekte einschränken zu müssen. Das langfristige Unternehmenswachstum bleibt somit gesichert", so Sanders. "Wir werden uns auf die beiden aussichtsreichsten Märkte Flash Memory und PC Prozessoren konzentrieren".

Bill Gates: Weiterhin reichster Mensch Amerikas

Bill Gates ist trotz des Kurssturzes an den weltweiten Aktienmärkten weiterhin der reichste Amerikaner. Warren Buffett ist auf Platz Zwei vorgerückt und wird gefolgt vom Microsoft-Mitbegründer Paul Allen. Larry Ellison ist vom zweiten auf den vierten Platz verdrängt worden.

Gates besitzt laut dem Forbes Magazin $54 Mrd. nach $61 Mrd. im Vorjahreszeitraum. Dies verdankt der Multimilliardär primär der Stabilität der Microsoft-Aktien.

Der 71 jährige Warren Buffet besitzt $33.2 Mrd.

Im Schnitt schrumpfte das Kapital der 400 reichsten Amerikaner von $1.2 Billionen auf $946 Mrd.

VeriSign: Expansion nach Indien

VeriSign, eines der weltweit führenden Unternehmen für Webadressen, teilt am Dienstag mit, sich mit einem indischen Internet Portal verbündet zu haben, um personalisierte Webadressen an indische Bürger verkaufen zu können.

VeriSign und Rediff.com, das indische Portal, werden eMail- und Web-Adressen verkaufen, die völlig nach den Wünschen der Kunden im Privatbereich konzipiert sein werden.

"Anstatt eine eMail-Adresse zu haben, die wie jetzt nach dem Modell Benutzername+Serviceprovider.com definiert ist, können die Leute das Modell Benutzername+Benutzername.com wählen," so Arthur Chang, der Vorstand der Asien-Pazifik-Region von VeriSign.

Verisign mit Milliarden - Übernahme

Das Internet Sicherheitsunternehmen Verisign beabsichtigt den Anbieter von Netzwerkservices für die Telekom Industrie Illuminet Holdings in einem Aktientausch für $1,2 Mrd. zu übernehmen, um auch im Bereich integrierte Datenservices ein zu beachtender Player zu werden. Die Akquisition soll Verisign`s Earnings in 2002 um ca. 5.7 Cents erhöhen. Gemeinsam plant man z.B. Standortbasierten Telefonservices, wie Navigation und verschiedene Roaming Technologien, anzubieten.

Verisign`s CEO Stratton Scalvos bekräftigte auch ein weiteres Mal, dass Verisign weniger von den aktuellen Entwicklungen beeinflusst werde, da man den größten Teil der Umsätze mit feststehenden Jahresgebühren erwirtschafte. Der jetzige Zeitpunkt sei lt. Scalvos optimal, um Nutzen aus der niedrigen Bewertung von Unternehmen zu ziehen. Verisign`s letzte Übernahme war der Domain Namen Anbieter Network Solutions fpr $16 Mrd., wovon $9 Mrd. auf Grund des Wertverlustes wieder abgeschrieben wurden.

Illuminet bietet Telefongesellschaften an, ihre Telefongespräche zwischen ihren Netzwerken zu routen und macht so auch u.a. das Angebot Internettelefonie, SMS Verschicken oder Mobilfunk Roaming möglich.

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