Nachricht
08:28 Uhr, 11.06.2001

BörseGo 21-2001

Eine volatile Woche liegt hinter uns. Die Anleger blicken vor allem auf die kommende Earnings-Saison und die nächsten Wirtschaftsdaten. Im Voraus werden hier eine Reihe von Gewinn- und Umsatzwarnungen erwartet und auch die Beantwortung auf die Frage, ob die Wirtschaft in den USA tatsächlich eine Rezession vermeiden kann (2 Quartale mit Negativwachstum). Aus den Kreisen Morgan Stanley wurden bereits Gerüchte wach, dass Oracle der erste prominente Kandidat für eine solche Warnung sein könnte. Aktuelle Studien führender Marktforschungsunternehmen besagen ebenfalls, dass der Umsatz im Halbleiter- und Telko-Ausrüster-Sektor in den ersten Monaten des Jahres gegenüber dem Vorjahr eingebrochen sei.

Ralph Acampora riet den Investoren, sich in den kommenden Wochen auf die Aktien und Sektoren zu konzentrieren, die relative Stärke zum Gesamtmarkt beweisen. Auch wir raten Ihnen, sich auf Unternehmen zu konzentrieren, die über die letzten Quartale ihre Hausaufgaben gemacht haben. Die Technologie-Unternehmen, die den aktuellen Shakeout wohl überstehen oder gar davon profitiert haben, werden als Gewinner in der Zukunft dastehen. Hier zu nennen sei lt. verschiedener Analystenhäuser zum Beispiel Juniper Networks (wenngleich das Wachstum erst im 2002 wieder anziehen soll), die zunehmend in den letzten Monaten dem Hauptkonkurrenten Cisco Systems Marktanteile abjagen konnten. Ein weiterer Gewinner sei AMD, die sich auch weiter im Prozessor-Markt Erfolge verbuchten. Diejenigen Unternehmen, die sich aktuell fragen, was sie besser machen können, um weiter zu wachsen, werden die Outperformer der Zukunft sein. So hat Cisco sich dazu durchgerungen, eine nicht ausreichend genutzte Fabrik zur Herstellung von optischen Netzwerk-Bausteinen an Solectron zu verkaufen. Ferner möchte Cisco Systems nicht genutzten Fabrik-, Entwicklungs- und Produktionsraum, der aufgrund der schwachen Nachfragen nun im Übermaß verfügbar ist, an andere Unternehmen vermieten, um ausfallende Einnahmen zu kompensieren. eBay hat die Vorteile der beiden Seiten Half.com und eBay.com erkannt und wird diese zum Nutzen des Kunden in gewissem Maße zusammenschalten. AOL nutzt nach der Fusion mit Time Warner seine neu erlangte Marktmacht aus und verhandelt mit Microsoft über die Verlängerung eines Marketing-Abkommens. Indessen trifft AOL Time Warner in Asien durch eine eben getroffene Kooperation mit dem führenden Computer-Fabrikanten Chinas erste Vorbereitungen für eine Expansion in den Massenmarkt Chinas. Doch auch Microsoft versteckt sich nicht. Der führende Software Konzern hat aufgrund der Gebührenerhöhung bei AOL nun für seinen eigenen Internet Zugangsdienst MSN ein Marketing-Programm in den ganzen USA in Höhe von $50 Mio. gestartet. Pressesprecher des von Bill Gates und Paul Allen gegründeten Unternehmens sehen bereits einen großen Erfolg für MSN - zu Lasten von AOL.

Eindeutig ist eine Verschiebung des Kapitals und damit der Marktmacht schon jetzt bei den Gewinnern des Shakeout zu beobachten. Die Anzahl der Delistings beim Nasdaq Index ist seit April 2001 bereits über das Niveau des Vorjahreszeitraums gestiegen und nähert sich in gewaltigen Schritten dem Niveau des Gesamtjahres 2000, wo 240 Unternehmen vom Kurszettel gestrichen wurden.

Auch bahnen sich bei der Entwicklung der Mobilfunknetze der nächsten Generation, wie UMTS oder CDMA weitere Fortschritte an. So hat NTT Docomo, der führende Mobilfunkanbieter Japans, erste Testphasen für eine limitierte Anzahl von Personen für den 3G-Netzwerk-Service gestartet. Nebst dem vollen Service-Angebot wurde am Dienstag letzter Woche FOMA gestartet. FOMA, so die Bezeichnung der Dienstleistung, ist vorerst eine zurückgestufte Version der 3G Mobilfunk Netzwerk Technologie. Auch Pacific Century Cyberworks wird im Juni erste mobile Breitband-Dienste anbieten. PCCW wird den Kunden den Download von Filmen über das Netz ermöglichen. Während die ersten Unternehmen so schon erste Schwimmversuche auf diesem neuen Terrain wagen, geht indessen der Ausbau der Netzwerke angestrengt weiter. Nokia gab in der letzten Woche weitere Auftragseingänge besonders in Asien bekannt, um bestehende Netzwerke auf neue Standards aufzurüsten. Es gibt aber auch kritische Stimmen. So hatte sich Merrill Lynch mit einer Studie entschieden gegen den neuen 3G-Mobilfunkstandard ausgesprochen. Die Unternehmen würden laut den Analysten von Merrill Lynch diesen neuen Standard nicht benötigen, da Bluetooth und andere Funk-Technologien die Bedürfnisse ausreichend decken würden. Fachleute rund um die Welt meldeten sich darauf hin zu Wort und sprachen sich gegen diese Ansicht der Investmentbank, welche laut einer Umfrage die Beliebteste der BoerseGO-Leser ist, aus.

Kritisch sollte auch das nun bearishe Sentiment der Fonds-Forscher Trim Tabs stimmen. So wurden in den letzten beiden Wochen Wandelanleihen im Wert von über $20 Mrd. am Markt plaziert, welche dem Aktienmarkt die Liquidität abzogen. Die Wandelanleihen von Unternehmen bieten zur Zeit eine höhere Verzinsung, da Investoren mit langfristigen Regierungs-Bonds durch den fallenden Leitzins der Fed immer weniger ROI erzielen können. Hedge Fund Manager können auch kostenlos in den Genuss Wandelanleihen kommen. Die Fondsmanager müssen hierzu nur die zugrunde liegenden Aktien leer verkaufen. Umsonst erhalten sie dadurch den Zinscoupon, was einen erheblicher Schaden für den gesamten Aktienmarkt bedeuten könnte, wenn man bedenkt, dass besonders diese Hedge Fonds gewaltige Massen an Kapital bewegen können.

Wirtschaftsdaten

Konsumentenvertrauen

Das Konsumentenvertrauen konnte im Mai trotz der umfangreichen Entlassungen der Unternehmen auf 115.5 von den nach oben revidierten 109.9 Punkten im April steigen. Grund hierfür seien besonders die sehr zuversichtlichen langfristigen Aussichten der US-Bürger auf einen Arbeitsplatz. Im Februar wurde bei diesem Index bei 109.2 Punkten ein 4 1/2 Jahrestief markiert.

Die Zahlen repräsentieren einen zuversichtlichen Ausblick auf den Arbeitsmarkt in den nächsten 6 Monaten. Im Gegensatz dazu zeigten sich die befragten US-Bürger besorgt um das aktuelle Umfeld am Arbeitsmarkt.

Private Ausgaben & persönliches Einkommen

Die privaten Ausgaben stiegen im April auf inflationsbereinigte 0.2%. Dies berichtete das Handelsministerium am Dienstag.

Nominal stiegen die Ausgaben um 0.4%. Damit ist der April der viertschwächste Monat in den letzten fünf Monaten hinsichtlich der Ausgaben der Konsumenten.

Die höchste Ziffer lag im Januar bei inflationsbereinigten Anstieg um 0.6%.

Das persönliche Einkommen stieg um 0.4% vor Abzug der Inflation und stieg somit im Rahmen der Erwartungen der Analysten. Nach Einrechnung der Inflation in den USA stieg das persönliche Einkommen um 0.3%. Im März war noch ein Wachstum um 0.5% zu beobachten.

Das frei verfügbare Einkommen der US-Konsumenten stieg vor Abzug der Inflation um 0.3% und nach Abzug der Preissteigerungen in den USA um 0.1%.

Analysten - die Woche im Überblick

Analyst sehr optimistisch für Aktien

Sehr optimistisch äußerte sich Ed Kerschner von der UBS Warburg heute zu der weiteren Kursentwicklung an den Märkten.

Mit der FED im Rücken würden die niedrigen Zinssätze und die anziehenden Gewinne der Unternehmen schon bald wieder für verstärkte Investitionen im Aktienbereich führen. Außerdem glaube er nicht, daß die Zinssenkungsrunde schon ihr Ende gefunden habe. Am 26. Juni, der nächsten FED-Sitzung, werde es vielmehr zu einer weiteren 25 Basispunkte-Senkung kommen, glaubt der Analyst.

Insbesondere im Jahre 2002 erwarte Kerschner ein durchschnittliches Gewinnwachstum bei den S&P 500-Unternehmen von 15%, das über dem historischen Durchschnitt von 13% liegen soll.

Thomas Weisel vs. Forbes Magazin

Forbes empfiehlt in einem aktuellen Artikel Macrovision zum Verkauf, da das Unternehmen wahrscheinlich nicht die Schätzungen der Analysten erreichen wird.

Am Dienstag meldet sich die Investmentbank Thomas Weisel Partners zu Wort und empfiehlt seinen Kunden, die Aktie aufgrund der durch Forbes ausgelösten Kursschwäche zu kaufen. Die Investmentbank sieht die aktuelle Schwäche in der Aktie als eine Kaufchance an.

Merrill findet Chipaktien gar nicht billig

In einer heute in New York veröffentlichten Studie des Analystenhauses Merrill Lynch über den Chipmarkt kommen die Experten zu dem Schluß, daß amerikanische Halbleiter- und Chipproduzenten derzeit alles andere als günstig bewertet sind und von einem Kauf daher abzuraten sei.

Die Analysten prognostizierten den Unternehmen des Sektors weitere schwierige Quartale, in denen der Preiskampf und die Nachfrageschwäche den Ton angeben könnten. Aus diesem Grund sollten interessierte Anleger abwarten, bis die Nachfrage sich wieder stabilisiert habe und die Auftragseingänge wieder zulegen konnten.

Heftig widersprach man der in der letzten Zeit oft gehörten Argumentation, die Chip-Werte seien nach dem Kursverfall günstig geworden. Nach den offiziellen Gewinnschätzungen des Hauses betrage das durchschnittliche KGV bei einem Branchenwachstum von angenommenen 15% 60, was sehr hoch sei. Selbst in einem sehr optimistischen Szenario, in dem ein Wachstum von 31% beim Umsatzwachstum angenommen wird, liegt das KGV noch bei 31. Von günstigen Verhältnissen könne daher keine Rede sein.

Eine Ausnahme bilde lediglich die Aktie des Chipgiganten AMD, die positiv hervorzuheben sei. Andere Unternehmen, allen voran Intel, sollte man zunächst meiden.

Acamora - starke Sektoren beobachten!

Laut Ralp Acampora, Chartanalyst bei Prudential Securities, sei es vorherzusehen gewesen, dass der Dow Jones zwischen 11.000-11.700 Punkten seine Rallye erstmals beendet. So sei eine Widerstandszone in dieser Gegend über die letzten 1 1/2 Jahre ausgebildet worden. Es sei laut Acampora sehr unwahrscheinlich, dass der Dow Jones diese Marke in nur einer Rallye überwinden könne. Acampora würde es für nicht verwunderlich erachten, sollte kurzfristig weitere Zurückhaltung zu beobachten sein.

Der wichtigste Aspekt bei dem kurzfristigen Rückgang der Märkte ist der moderate Rückgang des "Breath", also des Verhältnis der Kursgewinner zu den Kursverlierern. Die relative Performance der Sektoren und Aktien wird in den nächsten Wochen sehr kritisch bleiben, so Acampora weiter. Der Chartanalyst wird in der nächsten Zeit diese Sektoren herausfiltern, welche am wenigsten abgeben und die meiste relative Stärke zum Gesamtmarkt aufzeigen. Diese Sektoren werden von einer eventuell darauf folgenden Rallye überdurchschnittlich partizipieren können.

Acampora rät den Anlegern, ihre Portfolios zu beobachten und Aktien mit relativer Schwäche zum Gesamtmarkt heraus zu filtern und Aktien zu verkaufen, die Momentum verlieren. Investoren sollten in den nächsten Tagen und Wochen ihr Portfolio mit dem Markt rotieren.

News-Rückblick

AOL - Expansion nach China durch Legend-Deal?

AOL steht kurz vor einem Abschluss mit dem größten chinesischen Computer Hersteller Legend Holdings. Ziel des Abschlusses wird voraussichtlich der Start von AOL China sein, sobald Peking der WTO beitreten wird.

Innerhalb der Bestimmungen des Vertrages, werden AOL und Legend jeweils $100 Mio. in ein Joint Venture investieren, Legend wird von dem Joint Venture 52% und AOL die restlichen 48% halten. Dies berichtet das staatliche Nachrichtenblatt China Daily. Das Joint Venture wird in Peking voraussichtlich Anfang nächster Woche bekanntgegeben.

Vorerst werden Gesetze der Regierung Chinas AOL davon abhalten, eigenen Content auf dem Kontinent anzubieten. Doch wird die Webseite von Legend Holdings Support für die AOL-Dienste geben. Sobald Peking der WTO beitritt, wird sich das Joint Venture an der Webseite von Legend beteiligen, sodass Content von AOL ermöglicht wird.

Intel findet guten Absatz für neuen Chip

Hewlett-Packard und rivalisierende Computer-Fabrikanten haben neue Server vorgestellt, die auf dem Chipsatz von Intel basieren und das Ziel haben, Sun Microsystems vom Thron im High End Server Segment zu stoßen.

Server verwalten große Datenmengen in Netzwerken wie dem Internet.

Intel verschickt nun schon seit Monaten Testversionen des Chips Itanium. Der Chip besitzt eine 64 bit Architektur und verarbeitet die Daten effektiver als die herkömmliche 32 bit Architektur. Einige Computer sind bereits mit dem Chip verfügbar, während weitere Modelle im Juni folgen werden.

Hewlett Packard, IBM und weitere bedeutende Tech-Unternehmen haben in der Vergangenheit versucht, Sun Micro Marktanteile bei High End Server Systemen abzugraben. Bis jetzt haben diese Unternehmen ihre eigenen Chips benutzt, da die Intel-Systeme den Ansprüchen nicht gerecht werden konnten. Trotz des stärkeren Chips von Intel wird es nach Ansicht von Analysten nicht leicht für die Wettbewerber sein, Sun Micro zu bekämpfen.

Intel erwartet, dass noch in diesem Jahr 25 Hersteller den Itanium-Chip in Server Systemen benutzen werden.

MSN attackiert AOL-Service

MSN hat eine Werbekampagne in Höhe von $50 Mio. gestartet, um Kunden von AOL abzuwerben. Laut einer am Dienstag veröffentlichten Presseerklärung hätten die Call Centers von MSN seit der Gebührenerhöhung von AOL 50% mehr Anrufe erreicht, als noch zuvor. Eine große Zahl von Anwendern hätten bereits von AOL zu MSN gewechselt, so Microsoft.

Die Werbekampagne wird landesweit durchgeführt und soll auf dem gerade aufkommenden Momentum aufbauen. Microsoft wird jedem Neukunden, der bis zum 31. Juni eine Mitgliedschaft bei MSN Internet Access beantragen wird, drei Monate kostenlosen Internet Zugang spendieren. Ferner wird dem Kunden bis zum 1. Januar 2003 eine monatliche Gebühr in Höhe von maximal $21.95 garantiert werden. Dies erspart dem Kunden jährlich $90 gegenüber den erhöhten Preisen von AOL.

EMC entlässt 1100 Mitarbeiter

Die Data Storage Spezialisten geben am Dienstag bekannt, 1100 Mitarbeiter oder 4% der Gesamtbelegschaft entlassen zu haben. Grund hierfür sei die Absicht, die Schätzungen für das Umsatzwachstum von 20% erreichen zu wollen. Im zweiten Quartal werden sich die Stellenkürzungen belastend mit einem cent je Aktie auswirken.

Im Jahr 2001 wird EMC $1 Mrd. in Forschung und Entwicklung investieren. Die Stellenkürzungen, welche über die nächsten sieben Wochen durchgeführt werden, bringen die Anzahl der Belegschaft auf das Niveau des Jahresanfangs zurück.

B2B-Unternehmen setzt erneut Zahlen herab

Erneut hat gestern das B2B-Unternehmen PurchasePro die Zahlen für das erste Quartal nachträglich nach unten korrigiert.

Anstelle eines zuvor bereits korrigierten Umsatzes von 17,1 Mio $ und eines revidierten Verlustes von 32,4 Mio $ oder 47 Cents/Aktie sollen die tatsächlichen Zahlen nun bei 16 Mio $ Umsatz und 33,5 Mio $ Verlust (49 Cents/Aktie) betragen haben.

Am letzten Donnerstag waren die Aktien bereits um mehr als 20% eingebrochen nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, die Zahlen zu korrigieren und die Nasdaq ein "e" an das Unternehmenskürzel angehängt hat.

Sun Microsystems veröffentlicht Gewinnwarnung

Entgegen den Erwartungen vieler Analysten hat das Serverunternehmen Sun Microsystems eine Umsatz- und Gewinnwarnung für das laufende vierte Quartal herausgegeben.

So sollen in diesem Quartal bei einem Umsatz von 3,8 Milliarden bis 4 Milliarden $ ein Gewinn von 2 bis 4 Cents/Aktie erzielt werden. Analysten gingen bisher von einem Gewinn von 6 Cents/Aktie und einem Umsatz von 4,4 Milliarden $ aus.

Auch erklärte das Unternehmen, einen Conference-Call um 4:30 pm (22:30 h unserer Zeit) abzuhalten. Der Handel der Sun-Aktien wurde nach Bekanntgabe der News angehalten und ist in den letzten Minuten wieder aufgenommen worden. Danach geht der Kursverfall der Sun-Aktien weiter.

Ist Internet Capital Group überlebensfähig?

CEO Walter Buckley, mit 4,4% der grösste Anteilseigner, ist der Meinung, dass das B2B Beteiligungsunternehmen ICG noch vor einer guten Zukunft stehe. Man habe die Kosten reduziert und könne die verbliebenen 65 Beteiligungsunternehmen (ursprünglich über 80) bis zur Eigenständigkeit begleiten und unterstützen. Buckley fordert die ICG Aktionäre zur Geduld auf, was angesichts eines Wertverlusts seit Anfang 2000 von $55 Milliarden natürlich nicht leicht ist.

Lt. Buckley`s Aussage seien mehrere Unternehmen bereit an die Börse zu gehen, wenn der IPO-Markt wieder vorteilhafter werde. Internet Capital Group verlor im gestrigen Handel knapp 10% an Wert.

Fuel Cell Energy gibt Quartalszahlen bekannt

Der Brennstoffzellenhersteller Fuel Cell Energy Inc., der Brennstoffzellen für Kraftwerke produziert, hat gestern seine Zahlen für das zweite Quartal bekannt gegeben, in denen sich der Verlust von 1,7 Mio $ auf 5,1 Mio $ oder 32 Cents/Aktie ausgeweitet hat.

Die Umsätze stiegen um 33% auf 6,5 Mio $.

Daneben gab das Unternehmen einen Aktiensplit im Verhältnis 2:1 bekannt. Aktionäre sollen für eine alte Aktie zwei neue Aktien bekommen. Die Gesamtzahl handelbarer Aktien werde sich daher von 15,8 MIo auf 31,6 Mio erhöhen. Die Dividende soll am 19. Juni ausgeschüttet werden.

Yahoo - klein, aber fein

Yahoo setzte vor einigen Wochen auf das Motto klein, aber fein, nachdem man im Auktionsbereich des Internetportals Gebühren einführte. Durch die Gebühreneinführung wurde zwar eine Menge Bieter und Anbieter verloren, der Traffic ging merklich zurück, doch wirkte sich diese Massnahme positiv auf die Bieteraktivität und die durchschnittlichen Versteigerungspreise aus.

Marktbeobachter schätzen, dass Yahoo 90% seine US Listings im Auktionsbereich verloren haben könnte und somit kein ernsthafter Konkurrent mehr für den Marktführer eBay sei. Doch für Yahoo komme es natürlich auch darauf an, neben der Online Werbung alternative Umsatzströme zu erschliessen.

Durch die Gebührenstaffelung in Form einer einheitlichen Gebühr, nicht abhängig vom Wert des Gegenstandes, ist Yahoo ausserdem sehr interessant für hochpreisige Versteigerungsartikel geworden. Analysten wie Safa Rashtchy von Piper Jaffray sind der Meinung, dass Yahoo seine Strategie ändern sollte und sich in diesem Segment als Nischenanbieter und Billig-Alternative von eBay positionieren sollte. Yahoo selbst bewertet die Gebühreneinführung bereits jetzt als klaren Erfolg.

Merrill Analyst zu Technologie-Titeln

Steve Milunovic, Analyst von Merrill Lynch für den Technologiesektor, äußert sich zurückhaltend zum Technologiesektor. Die Erholung der Techs, insbesondere der Telekommunikationstitel werde länger als erwartet dauern. Er faßt das Fazit seines Kommentars in 5 Punkten zusammen. Drei seien hier genannt.

1.) Tech Titel seien nach wie vor im Portfolio "vorsichtig" zu gewichten.

2.) Telekommunikationstitel seien unterzugewichten.

3.) Vorsicht sei geboten bei Unternehmen, die Produkte anbieten, die stark von den Konsumentenausgaben abhängig seien.

Nasdaq am Ende unter Druck wegen Cisco

Am Handelsende kam der Nasdaq nochmals unter Druck, da ein Absatz aus Cisco System`s 10Q Filing bekannt wurde. Dort merkt Cisco an, dass die Schwäche in der Gesamtwirtschaft, die Veränderungen im Service Provider Markt und die Schwierigkeiten neues Kapital aufzunehmen einen negativen Effekt auf die Service Provider Kunden Cisco`s haben würden. Eine Reihe dieser Unternehmen seien gezwungen ihre Geschäftstätigkeit aufzugeben, andere reduzieren massiv ihre Investitionsausgaben.

Diese Gegebenheiten hätten auch deutliche Auswirkungen auf die operativen Geschäfte Cisco`s. Des weiteren erwartet Cisco, dass sich diese Bedingungen in der überblickbaren Zukunft nicht ändern werden. Marktbeobachter sehen diese Bekanntmachung auch als Grund für die Verunsicherung des Nasdaq gegen Handelsende an.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen