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10:02 Uhr, 07.03.2001

BörseGo 09-2001

Liebe Leserinnen und Leser,

die Hauptindizes in den USA verließen die vergangene Woche mit gemischter Performance. Der Dow Jones Industrial Average stieg um 0.3% auf 10,466, der S&P 500 fiel um 0.9% auf 1,234 Zähler und der Nasdaq fiel auf ein 24-Monats-Tief, als er in der letzten Woche ganze 6.4% auf 2,118 Zähler verlor. Hauptfaktoren für die anhaltende Schwäche bei den Tech-Aktien war zum einen die Gewinnwarnung von Oracle und zum anderen die ausbleibende ausserterminliche Zinssenkung in der vergangenen Woche. Der Nasdaq liegt nun seit Jahresanfang mit 14.3% im Minus, der Dow Jones mit 0.3% und der S&P 500 verlor im Jahr 2001 bisher um 7%.

Die Ausgaben der US-Konsumenten stiegen im Januar schneller als das Einkommen. Dadurch erreichten die Ersparnisse das niedrigste Niveau seitdem die Daten aufgezeichnet wurden, dies gabt die US-Regierung am Donnerstag bekannt. Die Ausgaben stiegen um 0.7% auf $6.96 Billionen im Januar, nachdem ein Anstieg um 0.4% am Dezember gemessen wurde. Die Einkommen stiegen im Januar um 0.6% auf $8.5 Billionen, nachdem im Dezember ein Anstieg um 0.4% beobachtet wurde. Ökonomen erwarteten einen Anstieg der Ausgaben um 0.7% und einen Anstieg des Einkommens um 0.4%. Die Sparrate fiel im Januar auf negative 1%, nach negativen 0.8% im Dezember. Die Ausgaben für langlebige Güter - dazu gehören teure Anschaffungen wie Kühlschränke oder Automobile - stiegen im Januar um 1.9% nachdem sie im Vormonat um 1% gefallen waren.

Nach Angaben von FED-Chef Alan Greenspan sah die FED keine Veranlassung, die Zinsen in der vergangenen Woche in einer ausserordentlichen Aktion zu senken, wie dies einige Experten erwartet hatten. Anfang Januar hatte die FED einen solchen Schritt durchgeführt, um die sich unerwartet stark abschwächende Wirtschaft aufzufangen. Damals wurden die Leitzinsen um einen halben Prozentpunkt auf 6% herabgesetzt. Am Montag dieser Woche hatte ein Analyst erklärt, die Wahrscheinlichkeit für eine erneute außerplanmäßige Zinssenkung durch Greenspan betrage 80%. Wie vor zwei Wochen erklärte Greenspan , daß das Verbrauchervertrauen eine entscheidende Größe für die weitere wirtschaftliche Entwicklung sei. Auf mittel- bis langfristige Sicht gab er sich optimistisch, die aktuelle Schwäche überwinden zu können. Daher sei kein überstürztes Handeln angebracht. Dennoch scheint es wahrscheinlich, daß die FED in ihrer nächsten Sitzung am 20.März das Zinsniveau weiter reduziert. Die Wirtschaft sei weiterhin "auf vollem Kurs nach unten". Eine Rezession müsse unter allen Umständen vermieden werden. Nebenbei beschuldigte Greenspan die Unternehmen, die Produktion zu früh zurückgeschraubt zu haben, um den fallenden Umsätzen entgegenzuwirken und das Ergebnis zu retten.

George W. Bush reichte das geplante Steuersenkungs-Programm im Kongress ein, welches in den nächsten 10 Jahren durchgeführt werden soll. Bush möchte die Steuerbelastung für die US-Bürger über 10 Jahre um $1.6 Billionen senken, aber die erwarteten Auswirkungen auf die US-Konjunktur bleiben weiter umstritten. Der Nasdaq ist innerhalb eines Jahres um 52% eingebrochen, das Wachstum des BSP in den USA lag im letzten Quartal des Jahres 2000 bei 1.1%, das Konsumentenvertrauen in den USA fiel auf ein Vier-Jahrestief, die Orders für langfristige Güter (Automobile etc.) fielen um 6% im Januar gegenüber Dezember und die Verkäufe von Häusern fielen im gleichen Zeitraum um 11%. Alan Greenspan sagte in einer Rede im Januar, dass das Wirtschaftswachstum in den USA gegen 0 tendiere und gab auf einer weiteren Rede im Februar bekannt, dass auch das Risiko einer sich weiter verschlechternden Situation bestehe. Nun, in wie fern wird sich eine Steuersenkung auswirken können?

Das Steuersenkungsprogramm hat für jeden in der US-Bevölkerung positive Seiten: Die Steuern in allen Einkommensklassen sollen um insgesamt $1.6 Billionen gesenkt werden. Des weiteren sollen weitere $2 Billionen der Staatsverschuldung beglichen werden. Für die Bildung in den USA sollen 11% mehr ausgegeben werden, des weiteren soll ein größerer Anteil des Staatsbudgets für die soziale Sicherheit und für die medizinische Absicherung verwendet werden. Das Budget für 2002 erreicht laut aktuellen Daten ein Volumen von $2 Billionen. Bush stellt sich entschieden gegen Kritiker seines Planes: "Die einen sagen, mein Plan sei zu umfassend, die einen halten das Volumen für zu gering. Ich lehne respektvoll ab. Ich halte die Steuersenkung für genau richtig". Der Tax-Plan von Bush sieht vor, den Steuersatz der oberen Steuerklasse auf 33% von 39% zu senken. Die unterste Steuerklasse soll um 5% auf 10% entlastet werden.

"Das Hauptproblem ist, dass das Vertrauen der Investoren durch die Gewinn- und Umsatzwarnungen derart schlecht ist und wir hatten keine weitere Zinssenkung zwischen den festen Meeting-Terminen der Fed. Dies schafft eine schlechte Athmosphäre, so dass wir den Markt kurzfristig im negativen Bereich sehen", so Rodney Smith, Research Analyst bei Wall Street Strategies.

Wie der zuständige EU-Kommissar Pedro Solbes in Brüssel verlauten ließ, wird das absinkende US-Wirtschaftswachstum die Wirtschaft in der Eurozone um mindestens 0,2% in diesem Jahr ebenfalls abschwächen. Gegenüber den erwarteten 3,2% EU-Wirtschaftswachstum, die im November vorausgesagt worden waren, sollen es jetzt bestenfalls noch 3% werden, was aber immer noch ein ansehnliches Wachstum wäre. Die Inflation sei ebenfalls im Griff, sie solle die 2,2%-Hürde in diesem Jahr nicht übersteigen.
Insgesamt seien die Risiken gering. Dennoch scheinen es die Märkte nicht zu schaffen, sich von den US-Leitbörsen abzukoppeln. Insbesondere der deutsche Neue Markt scheint jede Nasdaq-Bewegung über- oder unterproportional nachzubilden, was viele Analysten für ungerechtfertigt sehen, da es hierzulande vergleichsweise wenige Gewinnwarnungen gegeben habe.

Analysten - Die Woche im Rückblick

FED Mitglied: Ökonomischer Ausblick ungewiß

Der Vice Chairman der FED, Roger Ferguson, hat in einer Rede vor Investmentbankern in New York darauf hingewiesen, daß die neu bekanntgewordenen US Wirtschaftsdaten auf einen signifikanten "Slowdown" der US Ökonomie hindeuteten. Der ökonomische Ausblick sei weiterhin ungewiß. Die neusten Daten gäben erneut Hinweise darauf, daß die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in einem weit umfassenderen Ausmaß erfolge als angenommen. Die Politik der FED konzentriere sich nun darauf die kurzfristigen Herausforderungen, die sich durch die Ungewißheit bzgl. der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung ergäben, abzufedern.

Chefökonom: Rezession unvermeidbar!

Ian Shepherdson, der Chefökonom von "High Frequency Economics" schreibt in einer Kundenmitteilung, daß eine Rezession unvermeidbar sei.

"Die Verbrauchervertrauenszahlen vom Dienstag haben unserer Ansicht nach alle Hoffnung zunichte gemacht, daß wir doch noch irgendwie um eine Rezession herum kämen aber nun scheint es keinen Ausweg mehr zu geben, die Rezession wird kommen. Das zweite und dritte Quartal werden unserer Ansicht nach die schwächsten des Jahres werden", lautet seine nüchterne Bilanz nach dem neuen Rekordtief des Verbrauchervertrauensindex.

Damit mehren sich die Stimmen, die von einer sehr harten Landung der Wirtschaft in der Rezession ausgehen. Vor einigen Monaten war man noch überwiegend davon ausgegangen, ein Soft-Landing erleben zu dürfen.

Thomas Weisel über Glasfaserunternehmen

Der Analyst Hasan Imam von Thomas Weisel ist der Meinung, dass der Hersteller optischer Komponenten New Focus sehr wahrscheinlich ebenfalls eine Gewinnwarnung veröffentlichen werde. Dies lasse sich aus der Ankündigung von Avanex erahnen. Bei Oplink sieht er dagegen weniger Raum für eine Herabsetzung der Ergebnisse, da das Unternehmen bereits nach der Bekanntgabe der letzten Quartalszahlen vor einem schwächeren Quartal warnte. Avanex verloren 19% und New Focus um 20% an Wert.

Henry Blodget - Vor Gericht?

Laut einem Bericht im Wall Street Journal sieht sich Henry Blodget einer Investorenklage gegenüber. Die Investoren klagen Blodget an, ein Buy-Rating für eine Aktie zwecks eines finanziellen Arrangements vergeben zu haben.

Der Investor, Debases Kanjilal, klagt Blodget an, ein Buy-Rating für Infospace vergeben zu haben, um die Akquisition von Go2Net im vergangenen Jahr zu ermöglichen. Laut Kanjilal habe Blodget das Buy-Rating nur zu dem Zweck vergeben, den Kurs von Infospace zu stützen, sodass die Akquisition ermöglicht wurde. Blodget war finanzieller Berater von Go2Net.

Blodget und Merrill Lynch lehnten es bisher ab, sich zu der Klage zu äußern.

Morgan Stanley bewertet Chipsektor

Mark Edelstone ist der Meinung, dass der Sell-Off im Chip-Segment andauern könnte. Er sieht jedoch auch teilweise Niveau`s erreicht, zu denen langfristig orientierte Anleger versärkt als Käufer auftreten dürften. Schwach dürfte das laufende Quartal bei Broadcom und Cypress Semiconductor ausfallen, wobei im Broadcom Kurs die meisten negativen Dinge enthalten sein dürften. Des weiteren reduzierte Edelstone gestern seine Kursziele für Lattice Semi., Xilinx und Altera, die eine Gewinnwarnung veröffentlichten .

Analysten: Bald weniger Regulierung in den USA?

Beschränkungen auf Wireless-Kapazitäten, welche ein Unternehmen besitzen darf und eine gegenseitige Beteiligung an Zeitschriften-Agenturen und TV-Stationen könnten in den nächsten 12-18 Monaten der Vergangenheit angehören.

Grund hierfür ist die Ernennung von 4 neuen Mitgliedern in die Federal Communications Commission durch George W. Bush. Michael Powell, Vorsitzender und Befürworter einer weniger regulierte Telekom-Branche, ernennt die Mitglieder John Nakahata of Harris, Wiltshire und Grannis, der früher bei FCC beschäftigt war.

Auf einer Rede auf der Bloomberg Telecom Day Konferenz wurden eine Reihe von Hinweisen darauf gegeben, dass auch die 4 neuen Mitglieder für eine weniger regulierte Telekom-Branche seien.

CEO von Sun Micro über Fed-Politik & Zukunft

Scott McNealy, CEO von Sun Microsystems, äußerte sich in einem Interview auf Bloomberg TV über die Fed-Politik und gab einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung seines Unternehmens.

Die größten Probleme, welchen sich das Management von Sun Micro aktuell gegenübersehe, seien hohe Energiekosten, hohe Steuerbelastungen und die hohen Leitzinsen.

McNealy ist sehr kritisch gegenüber der Fed-Politik eingestellt und kann nicht verstehen, warum der Leitzinssatz weiterhin so hoch ist, obwohl die Energiepreise in die Höhe schnellen. McNealy betont den Bedarf eines Steuersenkungs-Planes.

Wie Oracle (BörseGO berichtete) ist auch Sun Microsystems von der Energiekrise in Kalifornien betroffen und würde in anderen Teilen der Welt schneller wachsen, so McNealy. Trotz der Energiekrise in Kalifornien wird man in diesem Bundesstaat weiter expandieren.

McNealy setzt sich lautstark der Möglichkeit entgegen, dass das Gericht das Urteil der Aufsplittung von Microsoft umstößt. Sun Micro sieht sich durch Microsoft nicht im Server-Markt bedroht. Sun Micro - so der Ausblick des CEOs - wird international der führende Server-Anbieter werden. Des weiteren habe man in den USA IBM die führende Rolle im Server-Markt abgenommen.

Sun Micro wird Aktien im Wert von $1.5 Mrd. über den Markt zurückkaufen, sollte der Aktienkurs weiter fallen, könne diese Summe noch erhöht werden, so McNealy.

Merrill Lynch: Neuausrichtung des Tech-Portfolios

Die Investmentbank Merrill Lynch richtet sein Modellportfolio neu aus. Texas Instruments werden nach ihrer Umsatzwarnung gestrichen und auch Sanmina wird entfernt, um die Gewichtung der elektonischen Auftragsproduzenten zu reduzieren.

Neu hinzugefügt wurde das B2B Unternehmen Ariba und Dell Computer. Des weiteren werden die Sektoren Communications Equipmentund Supply Chain abgestuft, jedoch Computer Hardware und Computer Services aufgewertet.

Prudential Securities zum aktuellen Markt

Larry Wachtel äußerte sich auf CNNfn über die aktuelle Situation an den amerikanischen Finanzmärkten.

Kurstechnisch sei dem Markt die Luft ausgegangen, es gäbe zur Zeit keine Gründe, welche die Situation umkehren könnten. Der Markt zeigte keine Reaktion auf die Zinssenkung um 100 Basispunkte im Januar. Die Situation verschlechterte sich im Februar zunehmend. Die Konjunktur benötige laut Wachtel weitere Zinssekungen und Steuerentlastungen, um wieder beflügelt zu werden. Der Markt würde wieder in einem positiveren Licht scheinen, sollte sich die Angebots-Nachfrage Situation ändern. Laut Wachtel ist dies ein sehr wichtiger Faktor. Seit Februar 1999 liegt der Nasdaq 60% im Minus.

Blodget: AOL, Yahoo & Doubleclick überleben

Staranalyst Henry Blodget der Investmentbank Merrill Lynch bekräftigt die Umsatz- und Cash-Flow-Schätzungen für AOL Time Warner im aktuellen Quartal. Blodget sieht aber für den Rest des Jahres eine höhere Herausforderung durch das schwache Wirtschafts-Wachstum in den USA.

Der Analyst erwartet vom zweiten bis zum vierten Quartal immer noch ein Wachstum des Umsatzes, doch seien die Herausforderungen für das Management durch ein sich weiter verlangsamerendes Wirtschaftswachstum groß.

Blodget belässt aber die Schätzungen für das EBITDA im Jahr 2001 auf $11 Mrd., da AOL Time Warner eine Reihe von Projekten zur Einsparung von Kosten gestartet habe. Die Schätzung für das Wachstum der Advertising-Umsätze, welche das Unternehmen auf 20% festlegte, seien am meisten gefährdet, nicht erreicht zu werden.

Die Aktien von AOL Time Warner fallen aktuell um $1.62 auf $42.08 an der New York Stock Exchange.

Blodget, der 1998 dem Online-Retailer Amazon ein Kursziel von $400 verliehen hatte, erwartet im Laufe des restlichen Jahres eine Gebührenerhöhung bei AOL Time Warner, welche den Umsatz in diesem Gebiet auf die Sprünge helfen würde.

Der Analyst wählt die Aktien von AOL Time Warner, Yahoo und Doubleclick als "Überlebende" des Shakeouts im Internet aus.

Nach dem Shakeout sieht Blodget wieder Aufwärtspotential in den Kursen dieser Unternehmen. Nachdem der Shakeout beendet sei, würden laut Blodget diese Unternehmen weit konkurrenzfähiger als noch zuvor sein. Aktuell würden diese Unternehmen sich erholen, das Vertrauen der Advertising-Käufer in das neue Medium verbessern, neue Technologien und Produkte entwickeln und sich an ein stetiges, diszipliniertes Wachstum in einer ruhigeren Umgebung gewöhnen, so Blodget.

News-Rückblick

Oracle - Gewinnwarnung

Am Donnerstag verkündete der Datenbankspezialist Oraclein der Nachbörse, daß der zweitgrößte Softwarehersteller der Welt die kommenden Quartalszahlen aufgrund des schwachen Nachfrageverhaltens der Kunden nicht erreichen werde.

"Eine große Anzahl unserer Kunden hat sich dazu entschlossen, ihre ursprünglich geplanten Ausgaben in die Informationstechnologie, speziell in unsere Prudukte angesichts der Kosteneinsparungsnotwenigkeit, zu verschieben oder ganz zu streichen. Das Auslandsgeschäft laufe sehr gut. Das Problem ist die US-Wirtschaft", erklärte Oracle CEO Larry Ellison in einer Stellungnahme.

Nun erwartet Oracle einen Gewinn pro Aktie von 10 Cents/Aktie, was einer Gewinnsteigerung um 25% gegenüber dem Vorjahr bedeuten würde. Analysten hatten im Vorfeld ihre Schätzungen bereits auf 10 Cents/Aktie revidiert.
Nähere Schätzungen werde man am 15 März abgeben.

CNBC: Interview mit dem CEO von Oracle

CNBC befragte nach Bekanntgabe der Gewinnwarnung den CEO von Oracle, Larry Ellison. Im folgenden eine Zusammenfassung der wichtigsten Bestandteile des Interviews.

Das Management von Oracle, so Ellison, erwartete eine nicht so stark rückläufige Konjunktur. Oracle sei aber nur von einer Konjunkturabschwächung betroffen, was man aktuell nur über die wenigsten Unternehmen sagen könne, so Ellison weiter. Ellison sieht in Oracle eine sichere Anlage. Die Profitmargen seien in einem Jahr von 31% auf 33% gesteigert worden, der Gewinn je Aktie wurde um 20% erhöht. Oracle sei laut Ellison eines der wenigen Unternehmen, welche den Konjunkturabschwung mit höheren Margen und einem höheren Gewinn verlassen werden. Die Energiekrise in Kalifornien veranlasst das Unternehmen, so Ellison weiter, sich langsam aus dem Silicon Valley zurückzuziehen.

Ariba mit Kriegserklärung gegen I2

Als weitere "Kampfansage" an den langzeitigen Partner I2 Technologies deuten Analysten die heutige Ankündigung Aribas, den I2-Konkurrenten Syncra Systems als Kooperationspartner gewonnen zu haben.

Ariba wolle nach eigenen Aussagen mit der Kooperation weiter in den Geschäftsbereich der automatisierten Kauf- und Verkaufsprozesse in Unternehmen vordringen, der auch als "Supply Chain Market" bekannt ist. Mittels einer speziellen Software soll es Unternehmen beim Kauf und Verkauf von Gütern so einfach und günstig wie möglich gemacht werden- eben in erster Linie durch automatisierte Verfahren.
Gerade in diesem Bereich ist I2 Technologies aber Weltmarktführer und tonangebende Größe.

Bereits die Agile-Übernahme von Ariba letzten Monat deuteten viele Beobachter als Kriegserklärung gegen I2 Technologies. Beide Unternehmen Ariba und I2 hatten im letzten Jahr eine umfassende Partnerschaft und strategische Allianz gegründet, die nun allmählich zu zerbröckeln droht.

Nach dem heutigen Abkommen wird Ariba die Syncra-Produkte, die es Unternehmen ermöglichen, ihre Produktionsprozesse zu modernisieren, verkaufen. Das Ziel der Zusammenarbeit sei es, Herstellungsprozesse effektiver zu gestalten, in dem Lagerhaltungskosten minimiert und Versorgungsengpässe vermieden werden sollen.

Ehemaliger Highflyer vor Nasdaq-Delisting

Das Internet Consulting Unternehmen US Interactive, der im letzten Monat ein Bankrottgesuch gestellt hatte, steht auch an der US-Börse Nasdaq vor dem Aus.

Wie heute bekannt wurde, erfülle das Unternehmen nicht mehr die Zulassungskriterien aufgrund der geringen Marktkapitalsisierung und des Käuferinteresses, so daß die Aktien am heutigen Mittwoch aus dem Handelsverzeichnis gestrichen werden.

Bis dahin bleibe der Handel auch ausgesetzt.

Zuletzt notierten die Aktien bei 6 Cents.

Ericsson die neue Nummer 1 !

Lt. einer Gartner Dataquest Studie ist Ericsson im Jahr 2000 erstmalig die weltweite Nummer eins im Absatz von Telekommuniaktions-Equipment. Gegenüber 1999 rückte Nortel Networks auf die zweite und Nokia auf die dritte Position vor. Lucent Technologies fällt auf Position vier zurück. Gegenüber dem wachstumsstarken Jahr 2000 wird in 2001 das allgemeine Umfeld für alle Konkurrenten schwieriger.

Wird der Handy-Absatz noch unter den nach unten korrigierten Zahlen liegen? Lesen Sie mehr auf http://tec.boerse-go.de/news/?show=14288

Gateway - Gewinnwarnung

Gateway gab nachbörslich bekannt, die ursprünglichen Schätzungen für das ersten Quartal 2001 nicht erreichen zu können und nur ein Break Even in diesem Zeitraum ausweisen zu können.

Ursprünglich erwartete First Call einen Gewinn je Aktie von 17 cents.

Des weiteren erneuert Gateway die Aussage, dass der Absatz der PCs unter der abgesetzten Anzahl des Vorjahreszeitraumes liegen würde.

Gateway gibt bekannt, dass einmalige Kosten zwischen $150 Mio. und $275 Mio. das Ergebnis im aktuellen Quartal belasten würde. In dieser Kennzahl sind bereits die schon angekündigten Kosten, welche durch Entlassungen und ähnliche Angelegenheiten enstanden, eingerechnet.

Ted Waitt, CEO von Gateway, erwartet bis ins erste Halbjahr 2001 ein Break-Even-Ergebnis, danach sollte laut Waitt wieder ein Gewinn erzielt werden.

Redback - steht eine Übernahme bevor ?

Der Breitband-Ausrüster Redback Networks ist momentan das Objekt von Übernahmegerüchten.
Die Aktie, die im letzten Jahr noch bei über 200 Dollar gehandelt wurde, hat um über 75 Prozent an Wert verloren. Die jetzige Marktkapitalisierung von 5 Millarden Dollar macht das Unternehmen laut den Analysten attraktiv für eine Übernahme. Besonders aufgrund der guten Produktpallette, die DSL-Ausrüstung und sonstiges optisches Equipment der nächsten Generation vorweist, ist Redback interessant. Mögliche Käufer sind Nortel Networks, Cisco Systems, Juniper Networks, Alcatel und Nokia.

Redback selbst hat sich noch nicht zu den Gerüchten geäußert, es steht nur fest das die Firma lieber selbständig bleiben würde.

EDS gewinnt $1 Mrd. an Aufträgen in einer Woche

Wie gerade bekannt wurde, hat Electronic Data Systems einen Auftrag in Höhe von $300 Mio. vom australischen Telekom-Unternehmen Telstra erhalten. Somit konnte EDS in der vergangenen Woche Aufträge in Höhe von $1 Mrd. erhalten. Das texanische Unternehmen konnte bereits zwei Aufträge in Kanada und den USA gewinnen und wird über die nächsten 5 Jahre Software-Wartung und -Entwicklung für die Billing-Lösungen von Telstra anbieten.

Rekord-CEO-Entlassungen im Februar

Nach den jüngsten Berichten über die CEO-Entlassung in Unternehmen führen die Dot.coms die Listen deutlich an.

Wie Challenger Gray and Christmas Inc. am Donnerstag berichteten, gab es im Februar 119 Fälle, in denen die CEO´s ihren Hut nahmen, nachdem die Zahl im letzten halben Jahr bereits konstant über 100 gelegen hatte.

Gegenüber einem Durchschnitt von 116 Entlassungen pro Monat seit August, als die Zahl sprunghaft angestiegen war, liegt der Februar an der Spitze.

Dabei gab es erneut überdurchschnittlich viele CEO-Wechsel bei den Technologieunternehmen, allen voran den Internetunternehmen, gefolgt von Finanzdienstleistern, Serviceunternehmen und Unternehmen aus dem Computer- und Gesundheitssektor.

"Technologieunternehmen sind besonders anfällig gegenüber einem CEO-Verlust weil die Zukunftsperspektiven vergleichsweise unsicher sind", erklärte Challenger Gray CEO John Challenger.

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