BoE-Zinsentscheid am 2.11.23: Angespanntes Abwarten
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Im Vorfeld der Notenbanksitzung der Bank of England (BoE) haben führende Zentralbanker die Entscheidung über den Leitzins als „knappe Entscheidung“ oder „fein auszutarierende Überlegung“ kommentiert. Wir gehen davon aus, dass sich das Notenbankkomitee am kommenden Donnerstag mehrheitlich für einen konstanten Leitzins von 5,25 Prozent aussprechen wird. Jüngste Konjunktur- und Stimmungsindikatoren weisen deutlich auf eine Abschwächung der Wirtschaft hin – ein gutes Zeichen für die Zentralbank, dass die bisherigen Zinsanhebungen nun endlich auf die realwirtschaftliche Aktivität durchwirken. Damit kann sie eine abwartende Haltung einnehmen.
Dennoch ist in Großbritannien der Kampf gegen die Inflation noch nicht gewonnen. Das Lohnwachstum moderiert sich zwar, bleibt aber mit aktuell 8,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr schmerzhaft hoch. Dies könnte Zweitrundeneffekte nach sich ziehen, zumal sich die Teuerung vor allem im lohnsensitiven Dienstleistungssektor noch nicht spürbar von der Sieben-Prozent-Marke entfernt hat. Dementsprechend erwarten wir, dass die BoE in den kommenden Monaten eine angespannt abwartende Position einnehmen wird. Sie sollte ihren „tightening bias“ beibehalten und bei negativen Überraschungen nochmals restriktiver werden. Auch wenn wir nicht denken, dass ein weiteres Drehen an der Zinsschraube nötig werden wird, dürfte die BoE ähnlich wie die Fed noch länger an ihrem restriktiven Leitzinsniveau festhalten.
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