Fundamentale Nachricht
08:36 Uhr, 21.04.2015

BNP: Defla-Schock in China wahrscheinlich

China Kapitalmarkt steht Kopf: Die steigenden Aktienmärkte senden ein falsches Signal, wie die BNP Paribas heute schreibt. Es könnte am Immobilienmarkt in China demnächst zu größeren Verwerfungen kommen, eine Deflationsspirale könnte anlaufen.

Erwähnte Instrumente

  • Hang Seng
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Wie am Morgen bekannt wird ist die Kaisa-Gruppe, einer der größten Immobilienentwickler Chinas Pleite, während Zhejiang Real Estate - ein weiterer großer Baukonzern - nahe der Pleite steht.

Das interessiert die gerade durch die chinesische Notenbank mit rund 200 Milliarden Dollar beglückten chinesischen Aktienmärkte nicht die Bohne, die wöchentlich um 1,6 Millionen Aktiendepots zunehmenden Horden an Tageshändlern treiben die Börse in Shanghai heute um 0,9 %, Hongkongs Hang Seng Index um 2,2 % nach oben.

Seit gut zwei Wochen dürfen Festlandchinesen ja auch in Hongkong investieren und man kann an einer Entwicklung sehr gut erkennen, dass sie das auch im großen Stil tun: So überschritt das Handelsvolumen an der Hongkonger Börse heute eine Billion Yuan, eine Zahl, die auf dem Parkett in der ehemaligen britischen Kolonie gar nicht mehr richtig angezeigt werden konnte, weil die IT-Systeme für so große Zahlen gar nicht ausgelegt sind.

Die BNP Paribas warnt unterdessen davor, sich von der Rallye anstecken zu lassen und weist darauf hin, dass der Immobiliensektor in China in der Krise steckt: Die Preise dort sinken rasant, um 6,1 % seit Januar 2014 und BNP schreibt, dass unfertige Bauprojekte 75 % des chinesischen BIPs ausmachen, und daraus leiten die BNP-Analysten zwei Schlussfolgerungen ab: Erstens, geldpolitische Stimulierungsmaßnahmen wie jene am Wochenende bekannt gegebene Senkung des Reservesatzes für chinesische Banken werden wirkungslos verpuffen, zweitens die Spekulationsblase am Immobilienmarkt in China könnte platzen und eine Deflationsspirale freisetzen, die nicht aufzuhalten ist.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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