BMW, DAIMLER, VW – Ende der Fahnenstange erreicht?
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Die deutschen Autokonzerne profitieren vom schwachen Euro, von einem überragenden Image in den wichtigsten Absatzmärkten und natürlich den teils üppigen Margen. Der profitabelste Autokonzern auch im internationalen Vergleich ist hierbei BMW. So berichtete in 2014 die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, die quartalsweise die 16 größten Autokonzerne der Welt unter die Lupe nimmt, von einer Margensteigerung bei BMW von 10,3 auf 11,5%. Die hohe Profitabilität der deutschen Autokonzerne auch eine Folge von Investitionen in neue Technologien, Produkte sowie der damit einhergehenden Optimierung der Kosten. Dieser Trend sollte anhalten. Denn der Kostendruck ist und bleibt immens. Doch neben all den guten Nachrichten gibt es auch einige Wermutstropfen:
- Die Verkäufe in Russland sind in 2014 zurückgegangen (immerhin der sechstgrößte Absatzmarkt der Welt).
- In den USA verlieren die deutschen Autobauer Marktanteile.
- In China schwächelt das Wirtschaftswachstum.
Insbesondere letzter Punkt ist DER Unsicherheitsfaktor für die deutschen Autobauer. Rund jedes dritte Auto wird dort von ihnen verkauft. Allein für BMW stand der chinesische Absatzmarkt zuletzt für rund 20 Prozent des BMW-Absatzes und lieferte somit einen wesentlichen Gewinnbeitrag zum Konzernergebnis bei. Die Auto-Nachfrage in China ebbt jedoch ab, die Zuwachsraten nicht nur für BMW sinken. Bedenklich stimmen auch die jüngsten offiziellen Wirtschaftsdaten aus China. Für den Industriesektor ist der Wert des Einkaufsmanagerindex jüngst unter die „Expansionsschwelle“ von 50 auf 49,8 Zähler gesunken.
Charttechnisch zeigen sich die Kursverläufe der Autokonzerne zudem überhitzt. Eine kurze Übersicht zu BMW, Daimler und VW auf Basis der Wochenkerzen:
In den vergangenen Wochen konnte die BMW Aktie deutlich ansteigen. Nun erreicht der Kurs jedoch die obere Begrenzung eines Aufwärtstrend-Kanals. Auch wurde ein Kursziel, die Schwankungsbreite der verlassenen Range aus dem Jahre 2014 zwischen ca. 95 bis 85 Euro mehr als abgearbeitet. Damit könnte sich nun eine Pause in der Aufwärtsbewegung durchsetzen. Gut unterstützt ist die Aktie im Bereich zwischen 100 bis 98 Euro. Hier wäre bei Rücksetzern vorerst auf Kaufsignale zu achten. Zahlen am 18. März 2015.
Die Investoren sind für Daimler wieder positiv gestimmt. Der Konzern fokussiert sich verstärkt auf das Kerngeschäft „Autobau“. Kosten sollen gesenkt werden, auch mittels lokalen Fertigungen in den USA, China sowie in Kooperation mit Renault-Nissan in Mexiko. Die Wochenkerzen zeigen von Oktober bis Dezember eine Fahnenstange – sodann bis Anfang 2015 eine Konsolidierung und im Januar 2015 nochmals eine Fahnenstange. Das ableitbare Aufwärtspotenzial ist somit auch bei Daimler abgearbeitet. Heute am 06.02. findet eine Analystentelefonkonferenz statt, der Geschäftsbericht folgt am 17. Februar.
VW als der umsatzstärkste Autokonzern will sparen. Martin Winterkorn, VW-Chef, gab ein Ziel von 5 Mrd. Euro bis 2017 aus. Der VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh sieht gar weiteres Einsparpotenzial. Letztlich zeigen allein diese Aussagen, dass der Kosten- und Margendruck weiter anhält und sich die Autokonzerne auch auf schwierige Marktbedingungen einstellen wollen. Charttechnisch ist auch bei der VW-Aktie nun das Aufwärtspotenzial vorerst abgearbeitet. Die nach Ausbruch aus einem Aufwärtstrendkanal nach oben verschobene Schwankungsbreite des Trendkanals als Kursziel ist nun erreicht. Die Bilanzpressekonferenz von VW findet am 12. März statt.
Fazit: Gewinne laufen lassen (aber absichern), Verluste begrenzen! So eine der wichtigsten Börsenregeln. Damit können natürlich die Aktien der Autokonzerne gehalten werden. Teilgewinnmitnahmen wären allerdings nach erreichen der Kursziele durchaus legitim. Rücksetzer bieten zudem die Möglichkeit, die Aufwärtstrends aufzufangen. Doch einige Marktteilnehmer sehen die Kurstreiber der vergangenen Wochen, so auch die deutliche Euroabwertung, nun in den Kursen eingepreist. So hat zum Beispiel Morgan Stanley in dieser Woche zwar das Kursziel für VW von 180 auf 190 Euro angehoben bzw. die Prognosen für den Gewinn je Aktie für BMW, Daimler und VW um sechs bis zwölf Prozent angehoben. Doch aufgrund der kräftigen Kursgewinne geht Morgan Stanley nicht mehr von weiterem deutlichen Aufwärtspotenzial aus.
Viel Erfolg - Ihr Stefan Salomon
Chartanalyst GodmodeTrader.de
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