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15:38 Uhr, 26.09.2024

Blue Economy: Meere als nachhaltige Wirtschaftsquelle

Das Konzept der Blauen Wirtschaft (Blue Economy) verbindet Umweltschutz mit wirtschaftlichem Wachstum. Sie nutzt maritime Ressourcen nachhaltig, schafft Arbeitsplätze und verbessert Lebensbedingungen – ohne die Ökosysteme der Meere zu gefährden.

Eine nachhaltige Zukunft für die Ozeane

Blue Economy beschreibt die nachhaltige Nutzung der Meeresressourcen, um sowohl wirtschaftliches Wachstum als auch Umweltschutz in Einklang zu bringen. Laut Weltbank ist sie „die nachhaltige Nutzung der Meeresressourcen für wirtschaftliches Wachstum, bessere Lebensbedingungen und Arbeitsplätze bei gleichzeitiger Erhaltung der Gesundheit mariner Ökosysteme“. Die Bedeutung der Ozeane ist enorm: Sie regulieren das Klima, liefern Nahrung und Sauerstoff, und bieten Millionen Menschen weltweit ihre Lebensgrundlage.

Die Meere spielen eine Schlüsselrolle in den wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Die Vereinten Nationen betonen in einem Bericht, dass die Ozeane nicht nur zur Armutsbekämpfung beitragen, sondern auch zur Minderung der Auswirkungen des Klimawandels, zur Lieferung wichtiger Ressourcen wie Nahrungsmittel und Mineralien sowie zur Unterstützung des internationalen Seehandels.

Wirtschaftliches Potenzial und ökologische Verantwortung

Seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts sind maritime Aktivitäten wie Tourismus, Aquakultur und Energieerzeugung stark angestiegen. Der Seeverkehr hat sich in den letzten Jahrzehnten vervierfacht, und auch die Erschließung von Offshore-Ressourcen hat sich verdoppelt. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) wird die weltweite Fischproduktion bis 2030 auf über 200 Millionen Tonnen ansteigen. Gleichzeitig prognostiziert die OECD, dass der Beitrag der Ozeane zum globalen Bruttoinlandsprodukt von 1,5 Billionen US-Dollar heute auf 3 Billionen US-Dollar im Jahr 2030 steigen wird.

Das Problem dabei: Sowohl traditionelle maritime Aktivitäten wie Fischerei und Hafenwirtschaft als auch neue Entwicklungen, etwa die marine Biotechnologie, belasten die empfindlichen Meeresökosysteme. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit diesen Ressourcen ist daher unerlässlich, um die Gesundheit der Ozeane zu erhalten und gleichzeitig ihr wirtschaftliches Potenzial zu nutzen.

Herausforderungen für den Schutz der Ozeane

Trotz ihrer enormen Bedeutung sind die Ozeane und Meere weltweit bedroht. Der Klimawandel führt zu einer Erwärmung der Meere, und der steigende Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre sorgt für eine zunehmende Versauerung der Ozeane. Diese Phänomene beeinträchtigen die Überlebensfähigkeit vieler Meeresorganismen, da sie die Härtung ihrer Schalen behindern. Zudem hat die Überfischung in vielen Regionen die Fischbestände drastisch reduziert.

Erschwerend kommt hinzu, dass etwa 80 % der Meeresverschmutzung von Land aus stammen. Jährlich gelangen rund 8 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Ozeane, was langfristig katastrophale Folgen für die marinen Ökosysteme haben könnte. Schätzungen zufolge könnte bis zum Jahr 2050 mehr Plastik als Fisch in den Ozeanen schwimmen, wenn keine drastischen Maßnahmen zur Reduzierung der Verschmutzung ergriffen werden.

Chancen für Investoren: Blue Economy als wachsender Markt

Das Konzept der Blauen Wirtschaft bietet nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch wirtschaftliche Chancen. Ein Beispiel dafür ist der ECPI Global ESG Blue Economy Equity Index, der 50 Unternehmen umfasst, die in verschiedenen Sektoren der blauen Wirtschaft aktiv sind. Diese Unternehmen engagieren sich in Bereichen wie Offshore-Windkraft, marine Biotechnologie, Küstenschutz, Fischerei und Meeresfrüchte sowie in der Reduzierung der Umweltverschmutzung.

Unternehmen, die in der blauen Wirtschaft tätig sind, werden zunehmend nach Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) bewertet. Sie zeichnen sich durch verantwortungsvollen Umgang mit den Meeresressourcen aus und tragen somit zur nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung bei. Diese Unternehmen stammen vorwiegend aus entwickelten Märkten und setzen sich dafür ein, ökologische Nachhaltigkeit mit wirtschaftlichem Erfolg zu vereinen.

Neue Investmentmöglichkeiten

Auch für Anleger bietet das Konzept interessante Perspektiven. BNP Paribas Asset Management hat beispielsweise einen börsengehandelten Fonds (ETF) aufgelegt, der gezielt in Unternehmen investiert, die in der blauen Wirtschaft tätig sind. Dies ermöglicht es Investoren, von den Wachstumschancen in diesem Sektor zu profitieren und gleichzeitig einen Beitrag zum Schutz der Ozeane zu leisten.

Blue Economy entwickelt sich rasant und bietet eine Vielzahl von Investitionsmöglichkeiten in Bereichen wie erneuerbare Energien, Fischerei, maritime Technologie und Umweltschutz. Anleger, die in diese Sektoren investieren, können von einem langfristigen Wachstum profitieren, während sie gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck der globalen Wirtschaft reduzieren.

Fazit: Ein Balanceakt zwischen Wachstum und Nachhaltigkeit

Blue Economy zeigt, dass wirtschaftliches Wachstum und ökologischer Schutz nicht im Widerspruch zueinanderstehen müssen. Durch eine verantwortungsvolle Nutzung der maritimen Ressourcen können sowohl wirtschaftliche Vorteile als auch der Schutz der Ozeane und ihrer Ökosysteme erreicht werden. Angesichts der globalen Herausforderungen wie Klimawandel, Überfischung und Meeresverschmutzung wird die Blue Economy in den kommenden Jahren eine immer wichtigere Rolle spielen – nicht nur als Wachstumssektor, sondern auch als Schlüssel zur Bewältigung der ökologischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.

Investoren, die diesen Trend erkennen und frühzeitig handeln, können nicht nur wirtschaftlich profitieren, sondern auch einen aktiven Beitrag zum Schutz der Ozeane und zur nachhaltigen Entwicklung leisten. Die Blue Economy bietet eine vielversprechende Gelegenheit, die wirtschaftlichen und ökologischen Ziele unserer Zeit miteinander zu verbinden und eine nachhaltigere Zukunft für die Ozeane und die Menschen, die von ihnen abhängig sind, zu schaffen.

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Quelle: BNP PARIBAS Asset Management, Stand: 10.09.2024; Verwaltungsgesellschaft: BNP Paribas Asset Management Europe

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