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13:24 Uhr, 13.05.2024

Mit ETFs an steigenden Rohstoffpreisen partizipieren

Selbst erfahrene Investoren tun sich angesichts des aktuellen Marktumfeldes etwas schwer: Geopolitische Risiken und steigende Zinsen sorgen dafür, dass traditionelle Anlagestrategien auf den Prüfstand gestellt werden.

Erwähnte Instrumente

Die aktuellen Unsicherheiten an den Aktien- und Anleihenmärkten stärken den Wunsch nach einer Diversifikation der damit verbundenen Risiken eines gemischten Portfolios. Die Anlageklasse Rohstoffe gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung.

Argumente für die Anlage in Rohstoffe können sehr unterschiedlich sein. Während Gold tendenziell als sicherer Hafen in Krisenzeiten gilt, kann die Preisentwicklung für Industriemetalle konjunkturbedingt durch Nachfrage und Angebot bestimmt sein. Die Preise für Energierohstoffe können durch politische Entscheidungen beeinflusst werden. Beschlüsse der OPEC über niedrigere Förderquoten haben in der Vergangenheit immer wieder zu veränderten Preistrends bei Rohöl geführt. Die deutliche Reduzierung der Liefermengen von russischem Erdgas in die EU-Länder sorgt für Kapriolen am Gasmarkt und für hohe Preise am Kassa- und Terminmarkt. Bei Industriemetallen kann eine durch technologische Innovation bedingte Nachfrage zu Preisanstiegen führen.

Investments in Agrarrohstoffe über Finanzinstrumente sind gesellschaftlich umstritten, da sie Preisspitzen an den realen Märkten verursachen und dadurch Hunger und Armut in den Entwicklungsländern erhöhen. Wenngleich es hierfür kaum stichhaltige empirische Belege gibt, hat die Diskussion die Chefetagen der Banken und Asset Manager schon vor einigen Jahren erreicht. Getreide, Soja und Saatgut gelten inzwischen in zahlreichen Rohstofffonds als Tabu.

Zugang zu Energierohstoffen sowie Industrie- und Edelmetallen eröffnet etwa der BNP Paribas Easy Energy & Metals Enhanced Roll UCITS ETF. Derzeit umfasst der Fonds ebenso wie sein Basisindex elf verschiedene Rohstoffe, deren Preise er über Terminkontrakte abbildet. Der Index wendet eine Rolloptimierungsmethode an, die bei steigenden Terminpreiskurven die Kosten des Wechsels von einem Kontrakt in den folgenden reduziert und bei fallenden Terminpreiskurven Zusatzerträge ermöglicht.

Rohstoffindizes werden über Terminkontrakte der großen Warenterminbörsen wie der CBOT (Chicago Board of Trade) oder der LME (London Metal Exchange) abgebildet. Nur so ist eine Standardisierung der Preise gewährleistet. Da ein Terminkontrakt einem festen Verfallsdatum unterliegt, muss der Index von dem einen in den nächstfolgenden Terminkontrakt „rollen“, um eine zeitlich unbegrenzte Berechnung zu gewährleisten. Durch die sogenannten Rolleffekte kann der Anleger im positiven Fall neben der Wertentwicklung des Rohstoffes zusätzliche Rollgewinne erzielen, und zwar immer dann, wenn der nächstfolgende Terminkontrakt niedriger notiert ist als der vergangene. Diese Konstellation (positive carry) wird in der Fachsprache Backwardation genannt. Als Contango wird die umgekehrte Situation bezeichnet. Dadurch, dass der nächstfolgende Terminkontrakt teurer ist als derjenige mit der kürzesten Laufzeit, ergeben sich Rollverluste. Durch die Steilheit der Terminkurve im Bereich der kurzen Laufzeiten sind die Rollverluste beim stetigen Rollen in den nächstfälligen Kontrakt besonders hoch (negative carry).

Warum sich die Terminpreiskurve eines Rohstoffes in Contango oder Backwardation befindet, kann mit unterschiedlicher Konstellation von Lager- und Finanzierungskosten und der Convenience Yield erklärt werden. Letztere steht für den Vorteil, einen Rohstoff physisch zu besitzen. Ist die Convenience Yield höher als die Lager- und Finanzierungskosten, befindet sich die Terminpreiskurve in Backwardation. Bei einem Angebotsüberhang eines Rohstoffes übersteigen die Lager- und Finanzierungskosten den Vorteil aus dem physischen Besitz und führen zu einer Terminpreiskurve in Contango.

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Abbildung: Terminpreiskurve für einen Rohstoff in Backwardation und Contango (eigene Darstellung).

Die Indexzusammensetzung des BNP Paribas Energy & Metals Enhanced Roll TR Index weist eine ausgewogene Sektordiversifikation auf und vermeidet somit Konzentrationsrisiken, die sich aus einer reinen Gewichtung mit der Weltmarktproduktion der jeweiligen Rohstoffe ergeben würden. Energierohstoffe haben ein Gewicht von 42 %, Industriemetalle 29 % und Edelmetalle 29 % im Index[1]. Investments in Agrarrohstoffe über Finanzinstrumente sind gesellschaftlich umstritten und gelten daher für die Chefetagen der Banken und Asset Manager häufig als Tabu. Rohstoffe notieren grundsätzlich in USD. Ein Währungsrisiko gegenüber der Anlagewährung Euro lässt sich durch Auswahl der in Euro abgesicherten Anlageklasse ausschließen.

Risikohinweis:

Anlagen unterliegen Marktschwankungen und den mit Anlagen in Wertpapieren verbundenen Risiken. Der Wert von Anlagen und ihre Erträge können sowohl steigen als auch fallen und Anleger erhalten ihren ursprünglich investierten Betrag möglicherweise nicht vollständig zurück. Es ist nicht garantiert, dass der Fonds sein Performanceziel erreicht. Eine vollständige Beschreibung und Definition der Risiken sind dem letzten verfügbaren Verkaufsprospekt und dem Basisinformationsblatt des Fonds zu entnehmen. Anleger, die eine Zeichnung eines Fonds in Erwägung ziehen, sollten den aktuellen Verkaufsprospekt und das Basisinformationsblatt, die auf unserer Website kostenlos vorliegen, sorgfältig durchlesen. Da der Fonds in ausländische Währungen investiert, kann der Wechselkurs den Wert des Teilfonds beeinflussen, da er Währungsschwankungen ausgesetzt ist. Vor der Zeichnung müssen Sie die aktuellste Fassung des Verkaufsprospekts und der wesentlichen Anlegerinformationen zur Kenntnis nehmen, die kostenfrei auf unserer Website unter folgender Adresse erhältlich sind: www. bnpparibas-am.de.

[1] Quelle: BNP Paribas; Stichtag: 02.04.2024

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Über den Experten

Claus Hecher
Claus Hecher
Head of Business Development ETF und Indexlösungen DACH, BNP Paribas Asset Management

Claus Hecher leitet seit Juli 2016 den ETF-Vertrieb von BNP Paribas Asset Management im deutschsprachigen Raum. Er hat seine Berufslaufbahn 1987 bei der Deutsche Bank AG begonnen und war 16 Jahre lang als Spezialist für Aktienderivate an den Standorten Frankfurt am Main, Zürich und London tätig. Im Anschluss hat er von 2003 bis 2006 den Vertrieb von Strukturierten Aktienprodukten der US-Investment Bank Bear Sterns und danach von Natixis Corporate and Investment Bank an deutsche und österreichische Kunden geleitet. 2008 wechselte er zu BlackRock, um bis 2012 den Vertrieb von iShares ETFs in Deutschland und Österreich zu verantworten. Auf diese Erfahrung aufbauend, hat er ab 2012 das Sales Team von Natixis Global Asset Management beim Vertrieb von ETFs in Deutschland und Österreich beraten. Claus Hecher hat ein Diplom der Ludwig-Maximilians-Universität München in Betriebswirtschaftslehre.

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