Investitionen in die Infrastruktur und ESG – wie soll das gehen?
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Gründe für eine Investition in den Infrastruktursektor
Infrastruktur ist notwendig, um die stetig wachsenden alltäglichen Bedürfnisse der Bevölkerung zu erfüllen. Unternehmen und öffentliche Hand binden sich durch langfristige Verträge, die häufig durch die Preisgestaltung einen Inflationsausgleich ermöglichen. Diese beiden Faktoren machen Investments in die Infrastruktur widerstandsfähig gegen Marktschwankungen.
Unternehmen, die Infrastruktureinrichtungen besitzen oder betreiben, profitieren zudem von einer natürlichen Eintrittsbarriere für Konkurrenten.
Laut den Zahlen des World Economic Forums aus dem Jahr 2019 wird sich die Lücke zwischen den aktuellen und den benötigten Investments für die Modernisierung sowie den Neubau der globalen Infrastruktur bis 2040 auf satte 18 Billionen US-Dollar belaufen.1
Investoren, die ihr Kapital nachhaltiger anlegen möchten, sollten sich diese Anlageklasse genauer ansehen: für die Energiewende und die Pariser Klimaziele sind Gebäude, Straßen und Verkehr besonders wichtig; die Einhaltung der ESG-Kriterien kann hier besonders wirksam sein.
Der ECPI Global ESG Infrastructure Equity Index
Im Sinne dieses Trends hat der auf ESG-Analysen spezialisierte Indexanbieter ECPI den ersten Index aufgelegt, bei dem die Thematik ESG-Infrastruktur im Mittelpunkt steht: ECPI Global ESG Infrastructure Equity Index. Er bildet die Wertentwicklung von Aktienunternehmen in Industrieländen ab, die eine starke Position haben, um von nachhaltigen, weltweiten Infrastrukturprojekten zu profitieren.
Der Index weist eine gleiche Gewichtung aller Titel auf, wird halbjährlich neu gewichtet und setzt sich aus 100 Aktien mit einer Kapitalisierung von mehr als 500 Millionen Euro zusammen. Diese werden weltweit aus den folgenden sechs Sektoren ausgewählt:
- Kommunikation: Netze, Antennenmaste, Glasfaserkabel usw.
- Energie: Transport und Verteilung, öffentliche Energieversorger, erneuerbare Energien usw.
- Verkehr: ÖPNV, Häfen, Flughäfen, Logistik, Autobahnen usw.
- Abfallentsorgung: Sammlung und Verwertung usw.
- Wasser: Verteilungsnetze, Abwasseraufbereitung usw.
- Soziale Infrastruktur: Schulen, Krankenhäuser, Altenheime
Voraussetzung für die Aufnahme in diesen Index ist die Zugehörigkeit zu einem dieser sechs Sektoren und ein positives Rating, das von ECPI ermittelt wird. Aus dem Index ausgeschlossen sind Unternehmen, die systematisch die Prinzipien der UNO „Global Compact“ verletzen.
Infrage kommende Unternehmen dürfen zudem nicht an der Herstellung von Waffen mitwirken und nicht mehr als 10 % ihrer Umsätze aus der Herstellung von Tabak oder tabakhaltigen Produkten sowie der Förderung von thermischer Kohle oder unkonventionellem Öl und Gas erwirtschaften.
Unternehmen, die an der konventionellen Förderung von Öl und Gas beteiligt sind, kommen nur dann infrage, wenn mehr als 40 % ihrer Umsätze aus der Förderung von Erdgas oder erneuerbaren Energien stammen. In das Universum aufgenommen werden schließlich Versorger („Utilities“), wenn ihre CO2-Intensität dem Szenario der Pariser Abkommen entspricht, mit dem die Klimaerwärmung bis zum Jahr 2100 auf deutlich unter 2 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau begrenzt werden soll.
Der Index wählt Unternehmen aus, die optimal aufgestellt sind, um Chancen aus dem wachsenden Bedarf an nachhaltiger Entwicklung und Instandhaltung von Infrastruktur zu nutzen und ein positives ESG-Rating besitzen.
Sustainable Development Goals im Fokus
Durch eine Investition in den Infrastrukturbereich mit einem auf ESG-Kriterien basierenden selektiven Ansatz können Anleger zahlreiche strukturfördernde Projekte mitfinanzieren und dazu beitragen, die Welt resilienter gegen Störungen zu machen. Vor dem Hintergrund nachhaltiger Überlegungen ist es Anlegern auch immer wichtiger, dass ihre Investitionen den 17 Sustainable Development Goals entsprechen, die die politische Zielsetzung für eine nachhaltige ökonomische, soziale und ökologische Entwicklung der Vereinten Nationen (UN) zusammenfassen. Der ECPI Global ESG Infrastructure Index steht im Einklang mit Ziel 3 (Gesundheit und Wohlergehen), Ziel 4 (Hochwertige Bildung), Ziel 6 (Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen), Ziel 7 (Bezahlbare und saubere Energie), Ziel 9 (Industrie, Innovation und Infrastruktur) sowie Ziel 11 (Nachhaltige Städte und Gemeinden).