Analyse
11:50 Uhr, 15.06.2023

BLUE CAP – Beteiligungsverkauf verschafft mehr Luft

Wie Blue Cap am gestrigen Abend vermeldet hat, gelang es dem Unternehmen, sich erfolgreich durch einen Management-Buy-out von der Beteiligung an Uniplast zu trennen.

Erwähnte Instrumente

  • Blue Cap AG
    ISIN: DE000A0JM2M1Kopiert
    Kursstand: 22,600 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Blue Cap AG - WKN: A0JM2M - ISIN: DE000A0JM2M1 - Kurs: 22,600 € (XETRA)

Blue Cap war zuletzt mit dem 2,6-fachen EBITDA verschuldet. Diese Transaktion, die oberhalb des zuletzt ausgewiesenen Net Asset Values erfolgen soll, wirkt sich somit positiv auf die Finanzlage der Beteiligungsgesellschaft aus. Zudem wird Blue Cap auch ein gewisses Sorgenkind los.

Getroffen von hohen Energie- und Rohstoffkosten

Im Zuge des Ukraine-Krieges kam das Geschäft von Uniplast unter Druck. Der Hersteller von Behältnissen für Nahrungsmittel wie beispielsweise Joghurt verzeichnete einen massiven Anstieg bei den Energiekosten. Verträge mussten nachverhandelt und die Produktion flexibler gestaltet werden. Diese Aufgaben hat Blue Cap mit dem Management scheinbar erfolgreich gemeistert. Die Beteiligung wandert zum 8,6-fachen EBITDA-Multiple aus dem Portfolio.

Ein Gamechanger ist das für Blue Cap zunächst nicht, aber ein Schritt in die richtige Richtung. Das Wachstumspotenzial ist sicherlich beschränkt gewesen und für den Buy-and-build-Ansatz, den das Unternehmen verfolgt, taugte das Investment auch nicht mehr. Somit ist bei dem aktiven Beteiligungsmanager ein Verkauf die richtige Entscheidung.

Ein niedrig zweistelliger Millionen-Erlös ist bei einer Marktkapitalisierung der Blue Cap von derzeit 98 Mio. EUR als erfreulich einzuordnen. Somit gibt es Spielraum, kleinere Zukäufe in den anderen Geschäftsbereichen zu tätigen.

Der Aktienkurs von Blue Cap notiert derzeit bei 22,50 EUR. Der selbst errechnete innere Wert der Aktie betrug zuletzt aber 36,60 EUR per 31. Dezember. Bis 2025 will das Unternehmen den inneren Wert pro Aktie auf 55 EUR steigern. Vorstandschef Hoffmann-Becking macht nach meinem Dafürhalten einen soliden Job und hat das Unternehmen gut durch die jüngsten Krisen geleitet.

Die Guidance für das Gesamtjahr wurde von Blue Cap beim Umsatz von 340 bis 355 auf 300 bis 320 Mio. EUR nach unten korrigiert. Die Margenprognose für das bereinigte EBITDA wurde zwischen 8 und 9 Prozent bestätigt.

Als Beteiligungsunternehmen erzielt Blue Cap auch regelmäßig Erträge aus Veräußerungen. Bislang rechneten Analysten für das laufende Jahr mit etwa 3 Mio. EUR Nettogewinn. Diese Zahl dürfte jetzt etwas höher ausfallen. Längerfristig orientierte Aktionäre können sich das Papier einmal anschauen.

Fazit: Blue Cap kommt derzeit vernünftig durch die Krisen der Welt, es fehlen aber noch nachhaltige Kurstrigger. Der jüngste Verkauf dürfte daran wenig ändern. Hoffmann-Becking sollte das Unternehmen aber weiter voranbringen und mittelfristig bessere Kurse ermöglichen. Ein mögliches Kaufniveau für Anleger sehe ich um oder unter 20 EUR pro Aktie.

aktuelle Konsensschätzungen (2 Analysten)

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 347,00 347,00 361,00
Ergebnis je Aktie in EUR 2,78 0,73 1,29
KGV 8 31 17
Dividende je Aktie in EUR 0,90 0,90 0,95
Dividendenrendite 4,00 % 4,00 % 4,22 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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