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18:00 Uhr, 15.12.2025

Bitcoin-Kurs nahe 90.000 US-Dollar: Wie geht es jetzt weiter?

Bitcoin rangiert aktuell nahe der 90.000 US-Dollar-Marke. Diese Daten zeigen, wie es mit dem Kurs weitergehen könnte.

Erwähnte Instrumente

Der Bitcoin-Kurs hat sich nach dem Rücksetzer am Wochenende stabilisiert und notiert wieder knapp unter 90.000 US-Dollar. Erfahre hier, ob der aktuelle Anstieg nachhaltig ist, welche Signale der Markt sendet und wie es für Bitcoin in dieser Woche weitergehen könnte.

Bitcoin-Kurs erholt sich – Order-Flow zeigt fragile Struktur

Bitcoin notiert aktuell bei rund 89.800 US-Dollar und konnte sich damit leicht erholen, nachdem der Bitcoin-Kurs am Wochenende bis auf 87.500 US-Dollar gefallen war. Der kurzfristige Rebound wirkt auf den ersten Blick konstruktiv, doch ein genauer Blick auf die Order-Flow-Daten relativiert die Bewegung. Auffällig ist zunächst, dass sich das Open Interest erneut aufbaut. Der deutliche Abverkauf am Wochenende hatte zuvor viel Hebel aus dem Markt genommen und zahlreiche Long-Positionen liquidiert.

Bitcoin: Order-Flow-Daten | Quelle: velo.xyz

Inzwischen kehren wieder vermehrt Long-Positionen zurück, was sich im steigenden Open Interest widerspiegelt. Begleitet wird diese Entwicklung von einer leicht anziehenden Funding Rate, die signalisiert, dass Marktteilnehmer wieder vorsichtig auf steigende Kurse setzen. Insgesamt bleibt sie jedoch auf einem Niveau, das noch nicht darauf hindeutet, dass der Markt durch zu viele gehebelte Long-Positionen überhitzt ist.

Ein Blick auf die “Cumulative Volume Delta” verdeutlicht zudem die unterschiedliche Dynamik zwischen Futures- und Spotmarkt. Während die Futures-CVD nach dem Wochenende wieder anzieht und damit neue Long-Positionierungen signalisiert, bleibt der Spot-CVD über die gesamte Session hinweg klar abwärtsgerichtet. Auch während der jüngsten Kurserholung ist kein signifikanter Zufluss von Spot-Kaufvolumen zu erkennen. Der aktuelle Anstieg wird damit nicht vom Spotmarkt getragen, sondern primär durch Derivate.

Solange kein zusätzliches Spot-Volumen in den Markt fließt, bleibt die Bewegung anfällig und wenig nachhaltig. Sollte insbesondere zum US-Börsenstart ab 15:30 Uhr deutscher Zeit verstärkt Nachfrage am Spotmarkt einsetzen, könnte sich daraus ein stabilerer Aufwärtsimpuls entwickeln. Bleibt dieser aus, droht eine erneute Abschwächung.

Diese Preiszonen sind bei Bitcoin entscheidend

Ein Blick auf die Liquidation Heatmap zeigt, dass auf der Oberseite kurzfristig noch Liquidität abgeholt werden kann. Zwischen 90.000 und 91.000 US-Dollar liegen Zonen, in denen weitere Short-Liquidationen ausgelöst werden könnten. Insgesamt konzentriert sich das größere Liquidationsvolumen jedoch klar auf der Unterseite.

Besonders im Bereich zwischen 89.000 und 87.000 US-Dollar erstreckt sich eine ausgeprägte Liquiditätszone. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Bitcoin-Kurs diesen Bereich in den kommenden Tagen erneut antestet, um dort weitere Stopps und Liquidationen auszulösen.

Bitcoin Liquidation-Heatmap | Quelle: CoinAnk

Auch das Orderbuch liefert wichtige Hinweise. Auf der Unterseite fällt insbesondere der Bereich um 85.500 US-Dollar sowie bei 83.600 US-Dollar auf, wo sich größere Kauforders bündeln. Diese Zone deutet auf eine starke Nachfrage hin und könnte bei einer tieferen Korrektur als zentrale Unterstützung fungieren. Auf der Oberseite bleibt der Verkaufsdruck hoch. Vor allem bei 92.000 US-Dollar sowie erneut im Bereich um 95.000 US-Dollar sind laut Orderbuch größere Verkaufsorders platziert, die als markante Widerstände wirken.

Orderbuch Bitcoin | Quelle: Coinglass

US-Wirtschaftsdaten als möglicher Katalysator

In dieser Woche rücken mehrere wichtige US-Wirtschaftsdaten in den Fokus der Marktteilnehmer. Am Dienstag werden unter anderem die US-Arbeitslosenquote mit einer Prognose von 4,4 Prozent sowie die Einzelhandelsumsätze veröffentlicht. Beide Daten geben Hinweise auf die Stärke des Arbeitsmarktes und die Konsumnachfrage in den USA.

Am Donnerstag folgt der Verbraucherpreisindex mit einer erwarteten Inflationsrate von 3 Prozent. Dieser Wert ist entscheidend für die Zinserwartungen an die US-Notenbank. Am Freitag wird zudem der PCE-Kernpreisindex veröffentlicht, der von der Federal Reserve besonders stark beachtet wird und aktuell bei einer Prognose von 2,8 Prozent liegt.

Diese Daten beeinflussen maßgeblich die Erwartungen an die Geldpolitik und damit auch die Risikobereitschaft der Marktteilnehmer. Fallen die Daten besser aus als erwartet, könnte dies für mehr Zuversicht sorgen und auch im Krypto-Markt wieder verstärktes Spot-Volumen anziehen. Negative Überraschungen würden hingegen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Bitcoin kurzfristig erneut an Stärke verliert.

Ausblick: So steht es um den Bitcoin-Kurs in dieser Woche

Der Bitcoin-Kurs zeigt zwar eine kurzfristige Erholung, der zugrunde liegende Anstieg ist bislang jedoch klar futuresgetrieben. Ohne zusätzlichen Zufluss von Spot-Nachfrage bleibt die Bewegung anfällig für Rücksetzer in den Bereich zwischen 89.000 und 85.500 US-Dollar. In dieser Zone ist jedoch mit einer starken Unterstützung zu rechnen, da sowohl das Orderbuch als auch die Liquidation Heatmap dort eine erhöhte Nachfrage signalisieren.

Auf der Oberseite müssen hingegen mehrere Widerstände überwunden werden. Die anstehenden US-Wirtschaftsdaten könnten dabei zum entscheidenden Katalysator für die nächste größere Kursbewegung werden.

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Quellen

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