Analyse
14:52 Uhr, 05.01.2022

BITCOIN im Big Picture - Was wird 2022 bringen?

Nach einem durchwachsenen Jahr 2021 blicken Bitcoin-Fans mit Spannung auf das neue Jahr. Beleuchten wir den Bitcoin durch die charttechnische Brille auf verschiedenen Zeitebenen.

Erwähnte Instrumente

  • Bitcoin BTC/USD
    ISIN: XC000A2YY636Kopiert
    Kursstand: 46.353,58647 $ (Bitfinex) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Bitcoin BTC/USD - WKN: A2YY63 - ISIN: XC000A2YY636 - Kurs: 46.353,58647 $ (Bitfinex)

Mit einem starken Jahresauftakt in 2021 setzte der Bitcoin die massive Rally aus dem Jahr 2020 zunächst weiter fort und kletterte auf ein neues Allzeithoch bei 64.829 USD im April. Dann aber schwenkte er in eine größere Konsolidierungsphase ein, die nach wie vor andauert. Letztlich blieb eine Jahresperformance von 58 % übrige. Diese Zahl mag groß erscheinen, wirkt jedoch enttäuschend, da im Jahreshoch ein Plus von 135 % im Buche stand. Absolut nichtig erscheint diese Performance im Vergleich zu den Werten vieler Altcoins, die dem Platzhirsch die Show stahlen: Der Meme-Coin Dogecoin legte über 2.800 % zu, der Metaverse-Coin Decentraland sogar über 3.700 %. Ganz nach oben schaffte es auch Cardano, mittlerweile Nummer 6 der am höchsten kapitalisierten Kryptowährungen, mit einer Performance von über 650 %. Und sogar die Nummer 2, Ethereum, ließ den Bitcoin mit knapp über 400 % Kursgewinnen alt aussehen. Abschreiben sollte man den Bitcoin aber nicht, das Big Picture spricht eine klare Sprache.

Wochenchart ist klar bullisch

Trotz des Scheiterns am Allzeithoch im November ist das übergeordnete Chartbild klar bullisch. Im Moment stabilisiert sich der Bitcoin im Bereich des EMA50. Dort gelang bereits mit der Stabilisierung von Mai bis Juli eine Bodenbildung. Im bullischen Szenario gelingt dieses Kunststück erneut, von hier aus könnte ein neuer Anlauf auf die Allzeithochs erfolgen.

Gelingt früher oder später ein nachhaltiger Ausbruch auf neue Allzeithochs, könnte die übergeordnete Rally weitergehen in Richtung 190.000 USD und später 270.000 und 390.000 USD.

Vor einem Ausbruch auf neue Hochs könnte es innerhalb der 2021 etablierten Seitwärtsrange aber auch noch zu weiteren Rücksetzern kommen, insbesondere wenn der Support bei 40.000 - 42.000 USD nachhaltig unterschritten wird. Abgaben bis rund 28.500 - 30.000 USD werden dann möglich.

Unterhalb von 28.500 USD wird es dann wirklich "tricky". Ein dann vollendetes Doppeltop als langfristige, obere Umkehrformation würde die Alarmglocken klingeln lassen. Allerdings liegen dann recht nahe der EMA200, die potenzielle Aufwärtstrendlinie sowie das alte Allzeithoch aus 2017 als Auffangzonen. Ein großes Verkaufssignal hätte es also schwer, seine Wirkung voll zu entfalten.

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Tageschart mahnt zur Vorsicht

Der Bitcoin verarbeitet nach wie vor den Kurseinbruch vom 4. Dezember. Innerhalb der Handelsspanne dieses Tages pendelt er seitwärts, wobei das jüngste Scheitern an den nahe zusammenliegenden gleitenden Durchschnittslinien EMA50 und EMA200 einen faden Beigeschmack hinterlässt.

Formal betrachtet befindet sich der Coin seit November in einem intakten Abwärtstrend, weshalb es kurzfristig kein präferiertes Verlaufsszenario gibt. Ein Ausbruch aus der Handelsspanne der letzten Wochen würde neue Handelssignale ergeben.

Erst ein nachhaltiger Ausbruch über 52.000 sowie die Hürden bei 52.888 - 53.555 USD würde neue Kaufsignale liefern. Dann könnte eine neue Aufwärtswelle bis 59.000 - 60.000 und zu den alten und aktuellen Hochs bei 64.895 und 69.000 USD folgen.

Rutscht Bitcoin per Tagesschlusskurs unter 45.400 USD zurück, entstehen kleine Verkaufssignale für Abgaben in Richtung des Supports bei 40.900 - 42.000 USD. Ein nachhaltiger Rückfall unter 40.000 würde tiefe Korrekturen bis 36.600 USD möglich machen.

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Tanz auf der Rasierklinge im Intradaychart

Der Support bei 45.500 - 45.800 USD wurde in den vergangenen Wochen mehrfach getestet. Auch gestern "krachte" der Bitcoin nochmals dorthin zurück. Bislang hält dieser Unterstützungsbereich gut, dort stehen Käufer bereit.

Doch hinterlassen die immer tieferen Zwischenhochs seit dem 31.12.2021 auch auf dieser Zeitebene einen bärischen Beigeschmack, es könnte sich um ein fallendes Dreieck handeln. Die Oberkante bildet der EMA50 im 4 Stundenchart.

Für bullische Impulse müssten also diese gleitende Durchschnittslinie überwunden werden sowie ein nachhaltiger Anstieg über 48.600 USD erfolgen, um einen neuen Anlauf auf die zentralen Hürden bei 52.000 und 52.888 - 53.555 USD einzuleiten.

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Fazit:

Kurzfristig wirkt das Chartbild des Bitcoin leicht angeschlagen. Am unteren Ende der vierwöchigen Seitwärtsrange sind die Bullen erneut gefragt, kurzfristige Verkaufssignale müssten hier verhindert werden. Das langfristige Chartbild im Monats- und Wochenchart ist weiterhin klar bullisch, eine Bodenbildung oberhalb von 40.000 USD mit anschließendem Rallystart wäre hier durchaus noch möglich.

Im besten Fall wird das Jahr 2022 ein bullisches mit einem Ausbruch auf neue Hochs. Wann dieser Ausbruch jedoch erfolgt, ist offen. Alternativ dreht der Bitcoin noch ein paar Runden innerhalb der Seitwärtsrange zwischen grob 30.000 und 65.000 USD und verschiebt die Wiederaufnahme des langfristigen auf das nächste Jahr.

Im Vergleich zu vielen anderen Kryptowährungen zeigt sich der Bitcoin jedoch als Underperformer. Abseits des fundametalen Hintergrunds der anderen Coins und Token zeigen diese teilweise deutlich bullischer Chartbilder im mittelfristigen Zeitfenster und könnten gute Alternativen oder zumindest sinnvolle Beimischungen in einem diversifizierten Krypto-Portfolio darstellen. Als Favoriten sehe ich hier weiterhin viele der zuletzt besprochenen Werte (z.B. Diese Krypto-Highflyer könnten bald wieder durchstarten). Updates folgen in den kommenden Wochen.


Risikohinweis: Bei den Kryptowährungen handelt es sich um hochspekulative und extrem volatile Basiswerte. Der Handel ist also erhöhten Risiken unterworfen, ein strenges Moneymanagement ist zwingend erforderlich.

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5 Kommentare

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  • therman
    therman

    Für mich sieht der Tages und Wochenchart eher bärish aus, Ich sehe z.Zeit keine Hinweise dass es jetzt nach oben geht,

    09:01 Uhr, 10.01.2022
  • 1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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