Kommentar
13:03 Uhr, 11.07.2019

Bitcoin gegen das Establishment: Beginnt jetzt das Endspiel?

Den Regierungen und Notenbanken sind Kryptowährungen ein Dorn im Auge, denn sie ermöglichen das Verschieben auch größerer Geldmengen ohne Überwachung und Kontrolle. Jetzt mehren sich die Zeichen, dass eine strenge Regulierung drohen könnte.

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Als gestern US-Notenbankpräsident Jerome Powell ab 16.00 Uhr MESZ seinen Auftritt vor einem Ausschuss des Repräsentantenhaus hatte, begann der Bitcoin eine scharfe Korrektur, die ihn bisher von 13.000 Dollar bis auf 11.500 Dollar fallen ließ. Dies zeigt der folgende Chart, mit einer "fetten" schwarzen Stundenkerze in der ersten Stunde des Auftritts von Powell.

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Auf den ersten Blick ist die Reaktion ziemlich überraschend. Schließlich erwähnte Powell den Bitcoin mit keinem Wort. Trotzdem dürften die Aussagen von Powell aus fundamentaler Perspektive hauptverantwortlich für die scharfe Korrektur beim Bitcoin gewesen sein. Denn Powell äußerte sich zu einem aktuell heiß diskutierten Thema: der von Facebook und anderen Unternehmen geplanten Kryptowährung Libra.

Die Aussagen Powells zu Libra hatten es in sich: "Libra führt zu ernsthaften Bedenken in Bezug auf Privatsphäre, Geldwäsche, Verbraucherschutz und finanzieller Stabilität", sagte Powell. "Das sind Bedenken, die gründlich und öffentlich adressiert werden sollten."


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Libra sei vor allem deshalb ein potenziell großes Risiko, weil Facebook über mehr als eine Milliarde Nutzer verfüge und es deshalb wahrscheinlich sei, dass die Währung sehr breit genutzt werde, so Powell. Er könne sich nicht vorstellen, dass Facebook Libra weiter vorantreibe, ohne vorher die Bedenken auszuräumen, fügte Powell hinzu. Interessanterweise sagte Powell auch, dass sich Vertreter von Facebook vor der öffentlichen Ankündigung von Libra mit Vertretern der Fed ausgetauscht hätten.

Die "ernsthaften Bedenken" gegenüber Libra, die auch bereits von zahlreichen Politikern auf beiden Seiten des Atlantiks geäußert wurden, machen eine umfassendere Regulierung von Kryptowährungen wahrscheinlicher. Das würde dann aber nicht nur Libra betreffen, sondern auch den Bitcoin, der vielen Regierungen und Notenbanken noch ein deutlich größerer Dorn im Auge ist als Libra.

So schließt sich der Kreis: Die Kritik an Libra kann auch für den Bitcoin gefährlich werden, falls nämlich eine strengere staatliche Regulierung von Kryptowährungen die Folge ist.

Libra selbst könnte vermutlich auch im Umfeld einer strengen staatlichen Regulierung funktionieren, für Bitcoin könnte es aber sehr gefährlich werden, schließlich steht, anders als bei Libra, keine haftbar zu machende Organisation hinter der Kryptowährung, sondern nur die anonyme Masse der Nutzer. Sollten für Kryptowährungen beispielsweise im Bereich der Geldwäsche ähnliche Regeln und Kontrollen vorgeschrieben werden, wie sie für andere Währungen und Finanzprodukte gelten, könnte das den Bitcoin sogar in die Illegalität treiben.

Fazit: Das regulatorische Risiko für Bitcoin und andere Kryptowährungen dürfte durch das Libra-Projekt deutlich zunehmen. Bitcoin-Anleger sollten das im Auge behalten.


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23 Kommentare

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  • German2
    German2

    der Bitcoin wird bald wieder eine absolute Randerscheinung sein, dein ner hat einen inneren Wert von 0 ... reines Pyramidenspiel

    08:10 Uhr, 17.07.2019
  • 1 Antwort anzeigen
  • 2 Antworten anzeigen
  • Chamäleon
    Chamäleon

    Das wird dem MacAfee aber net schmecken wollen.....das arme Würstchen..😀

    13:28 Uhr, 11.07.2019
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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