Biotech Experte: Gilead bleibt ein Kauf!
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Nicht nur die grandiosen Geschäftszahlen sprechen für Gilead.
Das Vertrauen, das wir schon seit langem in Gilead Sciences Inc. (NasdaqNM:GILD; WKN:885823) gesetzt haben, konnte das Unternehmen erst kürzlich erneut bestätigen. Nachdem Gilead Sciences, auf Grund der Ungewissheit im Hinblick auf seine Quartalszahlen, lange Zeit zu den Stiefkindern der Anleger gehörte, kam mit den Quartalszahlen für die ersten drei Monate des Jahres 2004 endlich die erleichternde Nachricht, die der Aktie schon bald wieder ihren alten "Drive" verleihen könnte. Dass Gilead Science schon in kurzer Zeit wieder so begehrt wie einst sein könnte, dafür sprechen zwar nicht nur die jüngsten Geschäftszahlen, doch sie könnten der Anfang eines neuen Aufwärtstrends der Aktie des AIDS-Spezialisten sein.
Nachdem Gilead in der Vorjahresperiode wegen einer Akquisition einen erheblichen Verlust generiert hatte, waren viele Anleger im Hinblick auf die diesjährigen Zahlen eher skeptisch. Doch Gilead überzeugte mit einem Gewinn, der selbst erfahrenen Analysten die Sprache verschlug und einige sogar zu einer Abstufung verführte, um die verpasste Gelegenheit doch noch rückgängig zu machen. Die in diesem Jahr generierten Vorzeichen leuchteten in einem Grün, das selbst noch in der hintersten Ecke der Anlegergemeinde gesehen werden konnte und vor allem den Shorties, die sich auf einen Verlust eingestellt hatten, einen Pflock ins Herzen rammte.
Vor allem das Flagschiff Viread gegen HIV ließ den Umsatz von Gilead ziemlich deutlich klettern. Kein Wunder also, dass Gilead sogar die besten Prognosen der Analysten ganz deutlich schlagen konnte. Wen wundert es bei solchen Zahlen noch, dass die Aktie von Gilead bereits in der Nachbörse einen Kurssprung von $59,22 auf $63,48 vollziehen konnte.
Der erwirtschaftete Nettogewinn im ersten Quartal 2004 war mit $114,4 Millionen oder 50 Cents pro Aktie wirklich bemerkenswert, vor allem wenn man ihn mit dem Vorjahresverlust von $438,1 Millionen, entsprechend $2,21 pro Aktie, vergleicht. Ausschließlich einmalig angefallener Posten hat Gilead immer noch 45 Cents je Anteilsschein verdient, die von Reuters Research befragten Analysten hatten höchstens mit einem Gewinn von 33 Cents gerechnet. Damit liegt Gilead unglaubliche 12 Cents über den Analystenerwartungen, was den Kursgewinn von mehr als $3 auf alle Fälle rechtfertigt.
Gigantisch auch der Umsatz im abgelaufenen Quartal, der um sagenhafte 87 Prozent auf $309 Millionen zulegen konnte, und wovon bereits $193,1 Millionen alleine von Viread stammten. Das Medikament gegen HIV konnte seinen Umsatz im ersten Quartal um sage und schreibe 80 Prozent steigern. Mit diesem Umsatz konnte Gilead Sciences auch die Umsatzerwartungen der Analysten, die bei $267 Millionen lagen, toppen.
Fast schon etwas Schadenfreude kommt da auf, denkt man an die vielen Shorties, die, in Erwartung auf schlechte Quartalszahlen, die Aktie von Gilead "leerverkauft" haben. Dass Gilead Sciences ein solch starkes Quartalsergebnis vorlegen würden, damit hatten selbst wir von www.Biotech-Experte.de nicht gerechnet. Dass aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wieder mit einem Gewinn zu rechnen war, das war uns auf jeden Fall klar.
Bei dem glänzenden Ergebnis kam Gilead zweifelsohne auch die derzeitige Dollarschwäche zugute, die den Produktwert, der nach Übersee verkauften Präparate, deutlich steigen ließ. Aber auch die Aufstockung der Lagerbestände durch die Großhändler ließ bei Gilead im abgelaufenen Quartal die Kasse klingeln. Da ein zu großer Lagerbestand der Großhändler bei Gilead schon einmal Absatzprobleme vorgetäuscht hatte, will Gilead mit seinen Abnehmern nun feste Stückzahlen pro Quartal festlegen, die sich nach der tatsächlichen Nachfragesituation richten.
Was wir von www.Biotech-Experte.de aber mit besonderer Freude aufgenommen haben, war der Ausblick für das Jahr 2004. Mit Viread will das Unternehmen anstelle der Januarprognose, die bei $700 Millionen bis $750 Millionen lag, nun einen Umsatz zwischen $725 Millionen und $775 Millionen erwirtschaften. Und selbst das Fungizid AmBisome soll nicht mehr nur die prognostizierten $160 bis $180 Millionen einfahren. Gemäß der aktuellen Nachfrage, die deutlich gestiegen ist, rechnet Gilead bei AmBisome mit $170 bis $190 Millionen Umsatz.
Selbst Gilead hatte nicht mit dem Umsatzanstieg von 26 Prozent für AmBisome gerechnet, so ein Sprecher des Unternehmens. Einen gigantischen Umsatzsprung machte, wegen einer grassierenden Grippewelle, auch das gemeinsam mit Roche vermarktete Tamiflu. Von einem Umsatz von nur $4,3 Millionen im Vorjahresquartal konnte Gilead mit Tamiflu einen Umsatz von $27 Millionen ausweisen. Das zweite HIV-Medikament Emtirva, das erst im Juli letzten Jahres an den Start ging, konnte bereits einen Umsatz von $12 Millionen erzielen.
Gilead wird auch weiterhin zu den interessantesten Kandidaten der Branche zählen, dafür sorgt schon das exzellente Management mit neuen Entwicklungsvorhaben. So plant Gilead schon bald klinische Studien mit einem neuen HIV Wirkstoffkandidaten, der zur Klasse der Proteasehemmer zählt, zu initiieren. In nächster Zukunft soll Emtriva in einer einzigen Pille gemeinsam mit Viread zum Einsatz kommen, ein entsprechender Antrag an die FDA wurde vor kurzem überstellt.
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Simone A. Hörrlein
Staatl. gepr. LebChem (Univ.)
(Life Scientist)
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