Biotech 1: ASCO 2008: Neues zu Krebs
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Wie in jedem Jahr, so lud auch 2008 die renommierte American Society of Clinical Oncology, die sich in den letzten Jahren unter dem Kürzel ASCO auch in Investorenkreisen einen Namen gemacht hat, zur Präsentation der neuesten Forschungsergebnisse zur Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen nach Chicago. Und wie in jedem Jahr, folgten dem Ruf nicht nur renommierte Krebswissenschaftler und Mediziner aus allen Teilen der Welt, sondern auch eine Vielzahl institutioneller Investoren, auf der Suche nach dem nächsten Blockbuster. Große und kleine Unternehmen aus der Pharma- und Biotechbranche pilgern jedes Jahr in Scharen auf das ASCO Meeting, um große und kleine Anleger von Kauf ihrer Aktien zu überzeugen. Der „ASCO-Effekt“ ist bereits ein feststehender Begriff und bezeichnet die Kursturbulenzen, die im Zuge der jährlichen Ergebnispräsentation innovativer Krebstherapeutika einsetzen. Der jährliche Krebsgipfel hat aber nicht nur kurzfristige Kursschwankungen zur Folge, sondern hat auch immer wieder Einfluss auf langfristige Umsätze eines Wirkstoffes. Ob ein potenzielles Medikament es in die Riege der Blockbuster schafft, das wird oft bereits hier entschieden. Natürlich gab es auch in diesem Jahr Gewinner und Verlierer, und Aktienkurse, die trotz der derzeitigen weltweiten Finanzkrise, eine ungewöhnliche Volatilität an den Tag legten. Krankheiten fragen nicht nach der besten Gelegenheit, sie kommen wann sie wollen und können jeden treffen, unabhängig von Status, Geld oder Macht. Aus diesem Grunde sind die Kurse der Pharma- und Biotechwerte auch unabhängiger von aktuellen Wirtschaftsdaten, auch wenn sie sich nicht gänzlich davon abkoppeln können. Auf Grund der aktuellen Lage an den Finanzmärkten sollte ein Anleger, der möglicherweise sein Heil in der Life Science Branche sucht, gegenwärtig auch eher auf die Big Player im Geschäft setzen. Wer sich gar auf ein langfristiges Engagement im Biotechsektor einlassen will, der sollte dies am ehesten bei auf Krebswirkstoffe fokussierten Unternehmen tun. Auch wenn sich in diesem Jahr die ASCO Euphorie in Grenzen hielt, gab es eine Vielzahl interessanter Daten, die von der Schar angereister Pressevertreter mehr oder weniger gekonnt in Szene gesetzt wurden. Aus diesem Grund wollen wir hier versuchen, Ihnen die Gewinner und Verlierer aus wissenschaftlich-objektiver Sicht zu präsentieren und Ihnen Hilfestellung bei der Auswahl geeigneter Anlageobjekte leisten. Will man sich ein Bild von der Umsatzstärke eines Medikamentes machen, dann sind eine Menge Faktoren von entscheidender Bedeutung. Denn je mehr Menschen an einem bestimmten Tumor erkranken und je länger sie mit diesem mit geeigneter Therapie überleben, desto höher die Umsatz- und Gewinnerwartung eines Unternehmens. Bevor wir uns deshalb den ASCO Ergebnissen und den potenziellen Investments widmen, nachfolgend die nötigen Informationen, die für unsere Einschätzungen von Relevanz waren.
Krebshäufigkeit
Laut Statistischem Bundesamt und Robert-Koch-Institut stirbt in Deutschland etwa jeder vierte Mensch an einer Krebserkrankung. Im Jahr 2006 waren dies etwas mehr als 200.000 Menschen, im gleichen Zeitraum hatten die USA rund 560.000 Krebstode zu beklagen. Die Zahl der Neuerkrankungen ist in den USA wie auch in der BRD etwa doppelt so hoch wie die Zahl der Todesfälle. Zu den häufigsten Tumorarten in der westlichen Hemisphäre zählen das Prostatakarzinom bei Männern, der Brustkrebs bei Frauen, und der Darmkrebs bei beiden Geschlechtern. Damit hat das Prostatakarzinom bei Männern das Lungenkarzinom verdrängt. Bei Frauen nimmt der Lungenkrebs dagegen noch kontinuierlich zu, so dass sich Wirkstoffe gegen diese Form von Krebs noch immer auszahlen. Etwa ein Viertel aller männlichen Krebspatienten leidet am Prostatakarzinom. Bei Frauen macht das Mammakarzinom, also der Brustkrebs, mehr als ein Viertel aller Krebserkrankungen aus. Betrachtet man beide Geschlechter, so liegt der Darmkrebs auf Platz zwei, gefolgt vom Lungenkrebs auf Platz drei. Auch wenn die Zahl der Neuerkrankungen beim männlichen Geschlecht sinkt, das vor allem auf das Rauchen zurückzuführende Bronchialkarzinom ist hier noch immer Todesursache Nummer eins. Ganz anders sieht es beim weiblichen Geschlecht aus, hier lautet die Diagnose immer häufiger „Lungenkrebs“, auch wenn dieser Tumor bei Frauen erst Platz drei in der Rangfolge einnimmt. Ein aktueller Report der American Cancer Society schätzt die Zahl der Krebstoten weltweit im letzten Jahr auf 7,7 Millionen. Die Neuerkrankungsrate lag 2007 bei rund zwölf Millionen Menschen, 5,4 Millionen in den Industrieländern und 6,7 Millionen in den weniger entwickelten Ländern. Die Art der Tumore in den Entwicklungsländern unterscheidet sich deutlich von der in den Industrienationen, was auf die schlechteren Lebensbedingungen in Ersteren zurück zu führen ist. So sind in den Entwicklungsländern 26 Prozent aller Krebserkrankungen Folge von Infektionen, in den westlichen Nationen sind dies lediglich sechs Prozent. Während das Rauchen bei uns eher rückläufig ist oder zumindest stagniert, nimmt es in den Ländern der dritten Welt noch stark zu. Hier erwarten Mediziner in den nächsten Jahren noch eine Flut von Lungekrebserkrankungen, womit effektive Wirkstoffe dagegen ein ordentliches Umsatzpotenzial versprechen. Sind im 20. Jahrhundert etwa 100 Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens gestorben, so dürfen sich Pharma- und Biotech-Companies im 21. Jahrhundert auf eine Milliarde Menschen mit Lungenkarzinom freuen. Was sich Menschen-feindlich anhört, ist für Unternehmen ein einträgliches Business, denn hier geht es primär um Umsätze und Gewinne, der Mensch ist nur von sekundärer Bedeutung. Glücklicherweise profitieren aber auch Kranke von der Krebsforschung, war früher die Diagnose Krebs noch ein Todesurteil, so kann man heute viele Tumore recht gut behandeln. Bei Früherkennung und der richtigen Therapie sind manche Formen von Krebs sogar heilbar. Ähnlich wie forschende Unternehmen ticken natürlich auch Anleger, auch bei ihnen geht es vorrangig um Rendite, und die höchste kann man wohl bei Aktien finden, deren Unternehmen an Wirkstoffen gegen die häufigsten Krebsarten forschen. Unternehmen, die sich Brustkrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs oder dem Prostatakarzinom widmen, sollten in Zukunft mit grandiosen Umsätzen rechnen können, weshalb sie auch die interessantesten Anlagekandidaten darstellen. Neben der Häufigkeit der Erkrankung ist auch die Konkurrenz ein wichtiges Kriterium für eine erfolgreiche Anlagestrategie. Denn bei einer großen Anzahl ähnlich wirksamer Präparate kann sich die Anzahl potenzieller Patienten, und damit das Umsatzvolumen ganz schnell relativieren. Aus diesem Grunde können auch Firmen, die sich weniger häufigeren Krebsarten widmen, für Anleger von Interesse sein.
Sichern Sie sich Ihre Ausgabe des Biotechnologie - Krebs - Spezial-Reports heute noch kostenlos! Informieren Sie sich hier: [Link "http://www.godmode-trader.de/downloads/" auf www.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar]
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.