Kommentar
17:42 Uhr, 01.02.2021

DAX geht erholt aus dem Handel - Robinhood besorgt sich weitere 2,4 Milliarden Dollar

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Tesla-Batteriefabrik wird mit Steuermitteln gefördert
  • Hedgefonds verlieren Milliarden
  • ISM-Index knickt ein
  • USA: Debatte um alternatives Konjunkturpaket
  • Frankreich unterstützt Stopp von Nord Stream 2
  • Markit: Euro-Industrie tritt im Januar auf die Bremse
  • USA nach Militärputsch besorgt über Lage in Myanmar
  • Russland: Tausende Festnahmen bei Demos für Nawalny
  • Siemens Healthineers steigert Quartalsgewinn deutlich
  • BioNTech erhöht Produktionsziel
  • Bayer will Corona-Impfstoff von CureVac produzieren

Markt

  • Nach dem Kursrutsch der vergangenen Woche haben Anleger am Montag die niedrigeren Kurse zum Wiedereinstieg genutzt. „Nach den Kursverlusten der Vorwoche wagen sich jetzt vereinzelt Schnäppchenjäger aus der Deckung", so Marktbeobachter Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 1,41 Prozent bei 13.622,02 Punkten. Eher schwache Konjunkturdaten schaden den Kurse dabei kaum. Einen Blick wert ist die Entwicklung auf dem Silbermarkt. Hier ist der Preis zeitweise auf ein Achtjahres-Hoch von gut 30 Dollar je Feinunze nach oben gesprungen. Hintergrund sind erneut Privatanleger, die sich über das Netzwerk Reddit über bestimmte Anlageformen austauschten. Nun hat man sich offenbar auf Silber eingeschossen, um dort die Kurse nach oben zu jazzen und große professionelle Investoren vor sich her zu treiben.

Chartanalysen und Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der durch koordinierte Kleinanlegerkäufe geschwächte Smartphone-Broker Robinhood hat sich weitere 2,4 Milliarden Dollar an Kapital besorgt, wie das "Wall Street Journal" am Montagabend berichtet. Damit hat das Unternehmen innerhalb von einer Woche mehr als 3,4 Milliarden Dollar an zusätzlichem Kapital aufgenommen. Das ist laut "Wall Street Journal" mehr als der gesamten vorherigen Zeit des Brokers zusammengenommen. Wegen der ungewöhnlichen Aktivitäten von Kleinanlegern waren die Sicherheitsleistungen, die Robinhood bei Clearingfirmen hinterlegen muss, explodiert. Robinhood hatte verschiedene Beschränkungen für den Kauf beliebter Aktien verhängt.
  • Der Investor Alexej Mordaschow hat seine Beteiligung am Reisekonzern TUI im Zuge der jüngsten Kapitalerhöhung von zuvor fast 25 Prozent auf 30,1 Prozent ausgebaut, wie aus einer am Montag veröffentlichten Stimmrechtsmitteilung hervorgeht. Von der Pflicht zur Abgabe eines Übernahmeangebots für die restlichen Anteile, wie sie bei Überschreiten der 30-Prozent-Schwelle normalerweise gilt, wurde Modaschow befreit.
  • Das Immobilienunternehmen Hamborner REIT erwartet, dass die Mieterlöse im begonnenen Geschäftsjahr 2021 bei 82-86 Millionen Euro (Vorjahresprognose 87-88 Mio) liegen werden. Die Funds from Operations sollen 45-50 Millionen Euro (Vorjahresprognose 52-54 Mio) betragen, das Net Asset Value wird auf dem Vorjahresniveau erwartet.
  • Das Bundeswirtschaftsministerium teilte mit, welche Firmen im Rahmen des IPCEI-Programms zur Batteriezellfertigung („Important Projects of Common European Interest“) den Zuschlag für eine öffentliche Förderung erhalten haben. Eines von insgesamt elf Unternehmen ist: Tesla. Die Batteriezellfabrik in Grünheide wird nach Informationen von Business Insider mit einem einstelligen Milliardenbetrag gefördert. Dass Tesla überhaupt den Zuschlag für das IPCEI-Programm bekommen hat, ist aus Sicht von Business Insider bereits bemerkenswert. Das Programm wurde 2014 ursprünglich mit dem Ziel ins Leben gerufen, „die Wettbewerbsfähigkeit Europas zu erhöhen“, vor allem im Bereich der Schlüsseltechnologien. Aus dem Wirtschaftsministerium heißt es: „Die Bundesregierung sieht in IPCEI eine Chance, den wettbewerbsverzerrenden Aktivitäten anderer Regionen der Welt in diesem Technologiebereich zu begegnen“. Nun aber soll ausgerechnet der stärkste Konkurrent der deutschen und europäischen Autobauer den Zuschlag für die Förderung bekommen.
  • Die Marktverwerfungen infolge massiver Aktienkäufe organisierter Kleinanleger haben den Hedgefonds Melvin im Januar offenbar Milliarden gekostet. Das verwaltete Vermögen des Investors ist im Januar um rund 4,5 auf 8 Mrd. Dollar gefallen, wie das "Wall Street Journal" am Sonntagabend berichtete. Darin seien 2,75 Mrd. enthalten, die der Hedgefonds von den beiden Vermögensverwaltern Citadel und Apollo in der letzten Januar-Woche erhalten hatte. Ohne die Kapitalspritze habe Melvin 53 Prozent des verwalteten Vermögens verloren.
  • Der Ölkonzern BP hat einen weiteren Partner für sein Gasfeld "Block 61" in Oman gewonnen. Die thailändische PTT Exploration and Production (PTTEP) übernimmt einen Anteil von 20 Prozent an dem Projekt für 2,6 Mrd. Dollar, wie BP mitteilte. Der Deal soll im Laufe des Jahres über die Bühne gehen.
  • In der gesamten EU werden im ersten Quartal mindestens 100 Mio. Impfstoffdosen gegen Sars-Cov-2 erwartet, wie es aus EU-Kreisen hieß. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte bekannt gemacht, dass AstraZeneca 40 Mio. Dosen liefern will - 9 Mio. mehr als vor zehn Tagen angekündigt. Der Hersteller Moderna bestätigte der dpa ein Liefervolumen von 10 Mio. Dosen im ersten Quartal. Der Rest müsste demnach vom dritten Hersteller mit Zulassung kommen, von BioNTech/Pfizer.
  • Gamestop bleibt Thema an der Börse. Die Aktie des US-Computerspielehändlers ging am Freitagabend mit einem Plus von 68 Prozent aus dem Handel. Innerhalb einer Woche hat sich der Kurs des zwischen Flashmob-Tradern und Hedgefonds umkämpften Papiers damit mehr als verdreifacht.
  • Der Pharmakonzern Bayer will die Produktion des Corona-Impfstoffs der Tübinger Biotechnologiefirma CureVac übernehmen. Eine intensive Prüfung der eigenen Möglichkeiten habe ergeben, „dass wir über die erforderlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten verfügen, den mRNA-basierten Impfstoff von CureVac herstellen zu können“, sagte Bayer-Vorstand Stefan Oelrich. Möglicherweise könnte es schon Ende dieses Jahres losgehen. 2022 will Bayer dann bereits 160 Mio. Dosen herstellen. Produziert werden soll vor allem in Wuppertal, aber auch an anderen Standorten. „Wir werden, um Geschwindigkeit hinzubekommen, unser gesamtes globales Netzwerk aktivieren", sagte Oelrich. CureVac-Chef Franz-Werner Haas ergänzte: !“Zum Ende des Jahres werden wir mehrere hundert Millionen Dosen zur Verfügung haben." Für 2022 seien bisher 600 Millionen Dosen geplant gewesen. Durch Ausweitung des bestehenden Produktionsnetzwerkes würden es nun mindestens eine Milliarde werden“.
  • Analysten zufolge könnte die Deutsche Bank 2020 profitabel gewirtschaftet haben. Sie gehen laut dpa-AFX im Konsens davon aus, dass für das Gesamtjahr 2020 vor Steuern ein Plus von gut 800 Mio. Euro in der Bilanz stehen wird. Nach Steuern könnten es demnach 245 Mio. Euro sein. Dass das Frankfurter Geldhaus trotz des turbulenten Jahresverlaufs zumindest vor Steuern auf einen Gewinn zusteuert, hatte Konzernchef Christian Sewing wiederholt betont. Die Bilanz für das vergangene Jahr legt der DAX-Konzern an diesem Donnerstag vor.
  • Trotz Sparkurs, inkl. tausendfacher Stellen- sowie hunderter Filialstreichungen, erwägt der Commerzbank-Vorstand Ausschüttungen an die Aktionäre. Die Mittel, die der Stellenabbau sowie der Abbau unrentabler Bereiche freisetzen, sollen den Anteilseignern in den nächsten Jahren durch Aktienrückkäufe oder Dividenden zugute kommen, berichtet die "Welt am Sonntag“ unter Berufung auf Unternehmenskreise.
  • Stabilus hat zum Auftakt des seit Oktober laufenden Geschäftsjahres 2020/21 von einer Erholung der Automärkte profitiert. Schwächere Geschäfte mit Industriekunden konnten so ausgeglichen werden. Stabilus-Chef Michael Büchsner sprach von einem „erfolgreichen Start in das neue Geschäftsjahr". Der Umsatz stieg im ersten Quartal um knapp zwei Prozent auf rund 235 Mio. Euro.
  • Der Triebwerksbauer MTU erwartet für das laufende Jahr eine Belebung des Geschäfts. Für die größte Sparte, die Zivile Instandhaltung, rechnet der Konzern mit einem Umsatzwachstum von über 20 Prozent, wie der Vorstandschef Reiner Winkler in der "Euro am Sonntag" prognostizierte. Für das zivile Ersatzteilgeschäft sowie das Geschäft mit Militärkunden erwartet Winkler ein leichtes Umsatzwachstum. Das Auftragspolster von MTU liegt weiter bei knapp 20 Milliarden Euro, sagte Winkler.
  • Beim Industriereisen Thyssenkrupp deutet sich eine Entspannung an. Man sei „mit Rückenwind" in das neue Geschäftsjahr gestartet, sagte Konzernchefin Martina Merz in ihrer vorab veröffentlichten Rede zur Hauptversammlung, die Ende der Woche stattfinden wird. „In vielen Bereichen spüren wir erste Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung - trotz des neuerlichen Lockdowns", hieß es im Redetext.
  • Der Mainzer Impfstoffhersteller BioNTech will der EU im zweiten Quartal bis zu 75 Mio. zusätzliche Dosen seines Vakzins ausliefern. Für Deutschland bedeutet dies 14 Mio. zusätzliche Dosen. „Wir arbeiten an der Erhöhung der Lieferungen ab der Woche vom 15. Februar, um die vertraglich festgelegte Lieferung der vollen Menge an Impfstoffdosen sicherzustellen", so Finanzvorstand Sierk Poetting. Er gab das Versprechen unmittelbar vor dem heutigen Impf-Gipfel von Bund und Ländern. Für die Erhöhung soll die zuvor geplante Produktion von 1,3 Mrd. Impfdosen um mehr als 50 Prozent gesteigert werden. Die nötige Anpassung der Produktionsprozesse im Pfizer-Werk im belgischen Puurs sei erfolgreich abgeschlossen, sagte Poetting. Großbritannien ist anders als die EU nicht von Lieferverzögerungen bei AstraZeneca betroffen. Die Regierung in London hat im Vertrag mit dem britisch-schwedischen Unternehmen ausgehandelt, dass die heimische Produktion zunächst nur zugunsten des eigenen Impfprogramms verwendet werden darf. Den Impfstoff von Pfizer und BionNTech importiert Großbritannien allerdings aus der EU.
  • Der britisch-schwedisch Impfstoffhersteller AstraZeneca will nach EU-Angaben im ersten Quartal nun doch mehr seines Corona-Vakzins an die Europäische Union liefern als zuletzt angekündigt. Es kämen neun Millionen Dosen hinzu, also insgesamt 40 Mio. Dosen, teilte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Sonntagabend auf Twitter mit. Das ist die Hälfte der ursprünglich anvisierten Menge von 80 Mio. Dosen. AstraZeneca wolle zudem eine Woche früher mit der Lieferung beginnen als geplant, so von der Leyen weiter.
  • Der Verband der deutschen Pharmaunternehmen (vfa) hat vor überzogenen Erwartungen an den Impfgipfel von Bund und Ländern an diesem Montag gwarnt. „Eine Impfstoff-Fabrik ist kein Bücherregal aus dem Möbelhaus, das man schnell aufbauen kann“, sagte der Präsident des Verbandes forschender Arzneimittelhersteller, Han Steutel (vfa), dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Wäre es so, hätten wir es doch längst gemacht.“ Für die komplexe Herstellung von Impfstoffen seien geeignete Produktionsanlagen und qualifiziertes Personal nötig.

  • Der Nettogewinn von Siemens Healthineers ist im ersten Quartal um 44 Prozent auf 437 Mio. Euro gestiegen, wie der Medizintechnikkonzern am Montag mitteilte. Der Free Casflow hat sich auf 668 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Die übrigen Kennzahlen hatte Siemens Healthineers bereits vor ein paar Tagen bekanntgegeben und die Prognose für das Geschäftsjahr 2020/21 erhöht. Das Unternehmen profitiert insbesondere von dem Geschäft mit Corona-Tests und Computertomographen.
  • Der Billigflieger Ryanair erwartet wegen des Einbruchs des Reiseverkehrs während der Corona-Pandemie im laufenden Geschäftsjahr 2020/21 einen Verlust von fast einer Mrd. Euro. Zwar lasse sich die Entwicklung schwer vorhersagen, doch prognostiziere das Management angesichts der Impfkampagnen für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr „verhalten optimistisch“ ein Minus von 850 bis 950 Mio. Euro, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Politik & Konjunktur

  • Der Einkaufsmanagerindex ISM in den USA ist von Dezember auf Januar um 1,8 Punkte auf 58,7 Zähler gesunken, wie das Institute for Supply Management am Montag mitteilte. Analysten hatten mit einem milderen Rückgang auf 60,0 Punkte gerechnet. Trotz des Rückgangs signalisiert der ISM-Index ein weiterhin robustes Wachstum, denn Industrie leidet deutlich weniger unter den Corona-Beschränkungen als der Dienstleistungssektor.
  • In den USA sind die Bauinvestitionen im Dezember um 1,0 Prozent gestiegen, teilte das US-Handelsministerium mit. Im November hatten die Bauinvestitionen noch um revidiert 1,1 Prozent (zunächst 0,9 Prozent) angezogen.
  • Kurz vor Beginn des Amtsenthebungsverfahrens gegen Donald Trump im Senat hat der frühere US-Präsident seine Verteidigung personell erneuert. Trumps Büro teilte mit, das neue Verteidigerteam werde von den „hoch angesehenen Prozessanwälten" David Schoen und Bruce Castor geleitet werden.
  • Der frühere US-Präsident Barack Obama hält nicht viel vom politischen Erbe Trumps. Die Bedeutung seines Nachfolgers werde überschätzt, sagte Obama dem ZDF. So habe Trump etwa nicht wie angekündigt den von den Demokraten eingeführten besseren Zugang zu einer Krankenversicherung zerstören können. Und auch in der Klimaschutzpolitik könne die neue Regierung an den früheren Kurs anknüpfen.
  • Nach den Kurskapriolen an der New Yorker Börse haben am Sonntag Dutzende Menschen auf der Wall Street für eine stärkere Kontrolle von Banken und Hedgefonds durch die Politik demonstriert.
  • Der Fight zwischen Kleinanlegern und großen Hedgefonds rund um Gamestop ruft nun Justiz und Politik auf den Plan. Denn Trading-Apps wie Robinhood hatten den Handel mit den Hype-Aktien zeitweise eingeschränkt. Der texanische Generalstaatsanwalt Ken Paxton teilte am Samstag mit, Informationen von Robinhood und einer Reihe weiterer Onlinebroker angefordert zu haben, um herauszufinden, ob bei den Beschränkungen des Handels mit Aktien von Gamestop und einigen anderen Firmen alles mit rechten Dingen zugegangen sei. Robinhood-CEO Vlad Tenev erläuterte in einem Gespräch mit Tesla-Chef Elon Musk, dass die National Securities Clearing Corporation NSCC letzte Woche eine Absicherungseinlage in Höhe von drei Milliarden Dollar gefordert habe, die auf 700 Mio. Dollar reduziert worden sei, nachdem Robinhood einen Plan zur Kontrolle des Risikos gei Gamestop und anderen hochvolatilen Aktien präsentierte. Laut Tenev hatte sein Unternehmen deshalb keine andere Wahl als den Handel teilweise einzuschränken, auch wenn dies für Robinhood-Kunden negative Konsequenzen gehabt habe.
  • In den USA sind nach Behördenangaben bereits mehr als 31,1 Mio. Impfdosen verabreicht worden, darunter auch zahlreiche Zweitimpfungen. Bis Samstag waren es 29,6 Mio. Dosen gewesen.
  • Zehn republikanische US-Senatoren haben einen eigenen Alternativ-Plan zu den von Präsident Biden geplanten Corona-Wirtschaftshilfen in Höhe von 1,9 Bio. Dollar angekündigt. Der alternative Entwurf könne „parteiübergreifende Unterstützung erhalten“, teilte die Senatorin von Maine, Susan Collins, auf Twitter mit. Viele Republikaner wehren sich gegen die Gesetzesvorlage der neuen US-Regierung, die die Schulden und das Haushaltsdefizit der USA deutlich erhöhen würde. Der Gegenvorschlag für ein neues Konjunkturpaket mit einem Gesamtumfang von 600 Mrd. Dollar sieht 160 Mrd. für direkte Corona-Maßnahmen wie beispielsweise Impfungen vor. Zusätzlich soll das Arbeitslosengeld um 300 Dollar pro Woche bis Ende Juni aufgestockt werden. Für Menschen mit einem Einkommen unter 40.000 Dollar soll es eine Direktzahlung von 1.000 Dollar geben. Zusätzliche 20 Mrd. sollen an Schulen gehen, 50 Mrd. an Kleinunternehmen.
  • Frankreich befürwortet den Stopp des Gasprojekts Nord Stream 2. Europastaatssekretär Clément Beaune sagte am Montag im Sender France Inter auf die Frage, ob er dafür sei, Nord Stream 2 aufzugeben: „In der Tat, wir haben das bereits gesagt.“ Hintergrund ist die Inhaftierung des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny und des harten Vorgehens gegen seine Anhänger. Beaune sagte, man habe bereits Sanktionen verhängt, aber das reiche nicht. In Bezug auf weitere mögliche Konsequenzen fügte er hinzu: „Wir haben immer gesagt, dass wir in diesem Kontext die größten Zweifel an diesem Projekt haben.“ Er stellte aber klar: „Das ist heute eine deutsche Entscheidung.“
  • Die deutsche Industrie tritt zu Jahresbeginn nämlich etwas auf die Bremse. Der Einkaufsmanagerindex für den Verarbeitenden Sektor fiel im Januar um 1,2 Punkte auf 57,1 Zähler, wie das Markit-Institut mitteilte. Das Barometer hält sich jedoch weiter deutlich über der Marke von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird.
  • In der Eurozone hat sich die Arbeitslosigkeit im Dezember nicht verändert. Die entsprechende Quote verharrte auf 8,3 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Gegenüber dem Vorjahresmonat lag die Arbeitslosenquote jedoch 0,9 Prozentpunkte höher.
  • Die Zahl der Kurzarbeiter ist im Januar um knapp 20 Prozent gestiegen. Nach Schätzungen des ifo Instituts waren 2,6 Mio. Menschen auf Kurzarbeit, nach 2,2 Mio. im Dezember. Das betraf damit im Januar 7,8 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, nach 6,6 Prozent im Dezember. Am stärksten betroffen ist das Gastgewerbe.
  • Die EU sollte den säumigen Lieferanten von Covid-Impfstoffen eine zusätzliche Prämie für jede zusätzliche, früher gelieferte Dosis zahlen. Das fordern die Ökonomen Clemens Fuest (ifo Institut) und Daniel Gros (CEPS). Die Stellungnahme ist eine Reaktion auf die wenig verbindlichen Bedingungen in den Verträgen mit den Pharmaherstellern, die nun zu einem schleppenden Verlauf der Impfmaßnahmen führen. Die zusätzlichen Kosten für die Aufstockung der Impfstoffversorgung für Europa könnten sich auf einige Milliarden Euro belaufen, schreiben die Autoren. „Die Prämien rechnen sich dennoch, denn sie wären immer noch sehr viel günstiger als ein längerer Lockdown wichtiger Teile der EU mit ihrer jährlichen Wirtschaftsleistung von 14 Billionen Euro“, erläutert Fuest. „Dazu kommen die langfristigen Kosten für die Schließung von Schulen und nicht zuletzt der Verlust von Menschenleben.“
  • Die USA zeigen sich auf die Machtübernahme des Militärs in Myanmar besorgt und fordern die Freilassung von festgesetzten Politikern. Das Militär müsse „den Willen des Volkes von Myanmar respektieren, der bei den Wahlen vom 8. November zum Ausdruck gebracht wurde", sagte US-Außenminister Anthony Blinken. In dem Land hat das Militär die zivile Führung entmachtet und für die Dauer eines Jahres den Notstand ausgerufen. De-Facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi sowie Staatspräsident Win Myint und weitere Politiker wurden wegen Vorwürfen des Wahlbetrugs festgesetzt. Ex-General und Vize-Präsident Myint Swe fungiere nun als Übergangs-Staatsoberhaupt, hieß es in vom Militär kontrollierten Medien. Die Macht liege demnach aber bei Armeechef Min Aung Hlaing, der im Notstand die oberste Befehlsgewalt hat.
  • 2020 setzte der Einzelhandel in Deutschland preisbereinigt 3,9 Prozent mehr um als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Gute Geschäfte machten vor allem der Online-Handel und der Handel mit Lebensmitteln und Getränken. Im Dezember gingen die Umsätze wegen des Lockdowns insgesamt aber deutlich zurück. Die Erlöse sanken von November auf Dezember preisbereinigt um 9,6 Prozent, wie die Statistiker weiter mitteilten. Die meisten Einzelhandelsgeschäfte mussten ab dem 16. Dezember schließen.
  • Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat einen an den Infektionszahlen orientierten Stufenplan für die Lockerung der Corona-Einschränkungen angekündigt. Ein entsprechendes Konzept stellte er in der ARD-Talkshow „Anne Will“ vor. Das Konzept sei „eine Handreichung, kein Automatismus“, betonte Weil. Sinke der Wert unter 50, könnten Hotels und Gastronomie demnach den Betrieb wieder aufnehmen, auch der Einzelhandel dürfte mit Hygienekonzepten öffnen, und an den Schulen könnte Präsenzunterricht stattfinden. Bei einem Wert unter 25 dürften Theater und Kinos wieder öffnen, und 10 Personen aus zwei Haushalten könnten sich treffen.
  • Bei den Demonstrationen in Russland für Kremlkritiker Alexej Nawalny sind bislang laut Medien über 5.000 Menschen festgenommen worden. Am Sonntagabend kam Nawalnys Ehefrau Julia Nawalnaja wieder frei. Sie war zuvor bei den Protesten in Moskau festgenommen worden. Medienberichten zufolge soll sie an diesem Montag vor Gericht, weil sie an den nicht genehmigten Aktionen teilgenommen hatte.
  • Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Montag haben sich in Deutschland 5.608 Menschen neu mit dem Coronavirus infiziert. Insgesamt haben sich seit Pandemiebeginn nun 2.221.971 Menschen hierzulande mit dem Virus infiziert. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg binnen 24 Stunden um 175 auf nun insgesamt 57.120.
  • Gesundheitsminister Jens Spahn hat die Erwartungen an mögliche Beschlüsse beim heutigen Impfgipfel von Bund und Ländern im Vorfeld gedämpft. „Es ist ein Wert an sich, dass Bund und Länder gemeinsam agieren, ein gemeinsames Verständnis haben, ein gemeinsames Ziel haben, einen gemeinsamen realistischen Blick haben auf das, was geht und was nicht geht“, sagt der CDU-Politiker auf Bild live. Deswegen müsse man „nicht gleich alles beschließen.“ Man werde sich im Februar erneut treffen, dann könne man gemeinsam Schlüsse ziehen.
  • FDP-Chef Christian Lindner hat vor dem Impfgipfel ein Ende der Schuldzuweisungen und mehr Tempo beim Corona-Schutz gefordert. Für beschleunigte Lieferungen von Impfstoffen solle der Staat auf den marktwirtschaftlichen Wettbewerb setzen. „Viele Ökonomen empfehlen deshalb eine Tempo-Prämie für die Ausweitung der Produktion. Es muss ein Anreiz für die Branche geschaffen werden, zusätzliche Kapazitäten zu schaffen“, sagte Lindner der dpa.
  • Der Lockdown in Israel wird bis Freitag verlängert. Dies beschloss die Regierung in der Nacht zum Montag. Die Menschen dürfen sich nur in Ausnahmefällen mehr als 1.000 Meter von ihren Wohnorten entfernen. Der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv solle bis Sonntag um Mitternacht für den Flugverkehr geschlossen bleiben, hieß es in einer Mitteilung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Es gibt nur wenige humanitäre Ausnahmefälle. Rückkehrer aus allen Ländern müssen sich von Dienstag an wieder zur Quarantäne in sogenannte Corona-Hotels begeben.

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