Binäre Optionen: Was steckt hinter dem neuen Trend?
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Binäre Optionen werden seit einigen Jahren verstärkt beworben. Im Mittelpunkt stehen dabei spezialisierte Broker, die ausschließlich diese Produkte anbieten. Doch wie genau funktionieren Binäroptionen und was unterscheidet sie von klassischen Optionen? Welche Kosten fallen im Handel an und wie sind die zumeist recht unbekannten Broker zu bewerten? Diese und andere Fragen sollen in diesem Beitrag beantwortet werden.
Was sind Binäre Optionen?
Binäre Optionen verdanken ihren Namen ihrem binären Payoff-Profil. Es gibt grundsätzlich zwei Kurse, zu denen ein solcher Kontrakt bei Fälligkeit abgerechnet werden kann: Die Option verfällt entweder wertlos oder wird zu einem festgelegten Betrag ausgezahlt.
Ein einfaches Fallbeispiel:
Ein Binäroptionsbroker bietet einen Kontrakt mit einwöchiger Laufzeit auf den DAX an. Der Basispreis entspricht dem aktuellen Marktkurs von 10.000 Punkten. Notiert der DAX zum Fälligkeitszeitpunkt bei mehr als 10.000 Punkten, erhält der Inhaber einer Calloption den Einsatz zzgl. einer Rendite in Höhe von 70 % zurück. Notiert der DAX unter 10.000 Punkten, verfällt die Option dagegen wertlos.
Vergleich von Binären Optionen mit klassischen Optionen
Ein Vergleich des Profils von Binären Optionen mit konventionellen Optionen bzw. Optionsscheinen verdeutlicht die Unterschiede.
Notiert der Basiswert am Fälligkeitstag unter dem Basispreis, verfallen konventionelle Optionen ebenso wie digitale Optionen oder Countdowns (andere Bezeichnungen für Binäre Optionen) wertlos.
Notiert der DAX im obigen Beispiel bei 10.010 Punkten, notiert eine klassische Option minimal „in the money“ und besitzt dadurch einen inneren Wert. Optionskäufer, die zu einem DAX-Stand von 10.000 Punkten in eine Calloption investiert haben, erleiden dennoch fast immer einen Verlust, weil der geringe innere Wert den zwischenzeitlich eingetretenen Zeitwertverlust nicht kompensieren kann.
Steigt der DAX zwischen Eröffnung der Position und Fälligkeit der Option dagegen um z. B. 10 % auf 11.000 Punkte, fällt der Gewinn mit konventionellen Optionen deutlich höher aus. Der Gewinn ist (im Fall von Calloptionen) nach oben hin theoretisch unbegrenzt.
Für den Inhaber einer klassischen Option entscheidet somit nicht ob der Basiswert bei Fälligkeit über dem Ausübungspreis notiert, sondern wie weit der Kurs darüber notiert, über die Rendite.
Binäre Optionen verfügen nicht über ein derart stetiges, sondern über ein diskretes, binäres Auszahlungsprofil.
Verbreitete Optionstypen
Es gibt verschiedene Optionstypen, die sich im Hinblick auf Konstruktion, Renditemöglichkeiten und Eintrittswahrscheinlichkeit des Auszahlungsereignisses unterscheiden. Grundsätzlich sind Binäre Optionen Barrier Optionen, die entweder „at hit“, also bei Eintritt eines bestimmten Ereignisses, oder „at expiry“, also bei Fälligkeit mit 0 oder dem Auszahlungsbetrag abgerechnet werden.
Zu den bei spezialisierten Brokern am häufigsten gehandelten Optionstypen gehören einfach strukturierte Up/Down-Optionen. Hier legen Anleger fest, ob der Kurs des Underlyings bei Fälligkeit der Option über oder unter dem aktuellen Niveau notieren wird. Der Ausübungspreis entspricht somit dem aktuellen Marktpreis.
Ebenfalls weit verbreitet sind Optionen des Typs „One Touch“. Diese Optionen versprechen eine Rendite, wenn der Basiswert zu irgendeinem Zeitpunkt während der Laufzeit ein festgelegtes Kursniveau erreicht. Das logische Gegenstück sind „No Touch“-Optionen, die bei Fälligkeit mit einer Rendite zurückbezahlt werden, wenn der Basiswert zu keinem Zeitpunkt ein festgelegtes Kursniveau erreicht hat.
Optionen des Typs „Range“ sehen eine Rückzahlung des Einsatzes nebst Rendite vor, wenn der Basiswert sich während der gesamten Laufzeit innerhalb einer vorgegebenen Spanne bewegt. Bei einzelnen Optionstypen ist auch der Kurs bei Fälligkeit entscheidend.
Optionen dieser Typen rücken seit 4-5 Jahren verstärkt in den Vordergrund, da spezialisierte Broker offensiv um Kunden werben. Binäre Optionen gibt es jedoch auch für Privatkunden schon deutlich länger. Im Jahr 2005 führte der FX Broker Oanda „Box Options“ ein und war nach eigenen Angaben Innovationsführer in diesem Bereich, auch IG ging im selben Jahr mit diesem Produkt an den Start.
Die Funktionsweise bei OANDA: Trader zeichnen mit der Maus ein Viereck in den Chart und prognostizieren, ob der Markt dieses trifft oder verfehlt. Trifft die Einschätzung zu, wird eine vorab festgelegte Prämie ausgezahlt. Trifft die Einschätzung nicht zu, verfällt der Einsatz.
Der Handel mit Binären Optionen
Der Handel mit Binären Optionen erfolgt außerbörslich über zumeist auf dieses Segment spezialisierte Broker. Viele der Anbieter agieren von Zypern oder Malta aus, wie es auch im CFD- und FX-Segment der Fall ist. Einige der seit längerer Zeit im Optionshandel vertretenen Anbieter haben ihre Produktpalette zuletzt um Forex und CFDs erweitert bzw. sind im Begriff, derartige Vorhaben umzusetzen.
Handelbar sind Kontrakte auf Aktien, Indizes, Rohstoffe, Zinssätze, Devisenpaare und mehr. Die Laufzeit reicht von wenigen Sekunden bis hin zu mehreren Monaten. Die Broker treten als Market Maker auf und quotieren die Kurse ihrer Optionskontrakte selbst. Viele Anbieter sind als Whitelabel-Versionen einiger größerer Plattformen aktiv und beziehen dort Technologie und Kurse.
Der Preis einer Binären Option kann in verschiedenen Varianten notiert werden. Viele Broker geben lediglich die Rendite an, die im Fall einer Abrechnung im Geld gezahlt wird. Ebenso ist eine Notierung im Bereich von 0-100 möglich. Die Rendite ergibt sich dann aus dem Kaufpreis. Die 0-100-Variante ist insbesondere für Optionen relevant, die während der Laufzeit gehandelt werden können.
Zur Bewertung des Marktmodells müssen die Preistransparenz und die Handelskosten bewertet werden. Broker können die Kurse ihrer Optionskontrakte auf Basis der Kurse an den einschlägigen Referenzbörsen abrechnen, die sich anhand der Times & Sales für jedermann nachvollziehen lassen.
Kosten im Handel mit Binären Optionen
Die Margen der Broker entstehen durch die Quotierungen. Ein Beispiel: Die Eintrittswahrscheinlichkeit von Up/Down-Optionen liegt bei jeweils 50 %, wenn seltene at-the-money Abrechnungen zum Einsatz unberücksichtigt bleiben.
Zahlt ein Broker Inhabern von Gewinn-Optionen den Einsatz zzgl. 75 % Rendite zurück und werden verfallende Kontrakt mit 5 % Restwert abgerechnet, muss der Broker für die Summe aus Call- und Put-Option 80 % des geleisteten Einsatzes erstatten. Die Kosten belaufen sich somit auf 20 % der Prämien.
Renditechancen mit Digitaloptionen
Die Renditechancen stehen zum einen mit den Quotierungen der Broker (s.o.), zum anderen mit den jeweiligen Kontrakten im Zusammenhang. Die Rendite eines Kontraktes richtet sich (ohne Berücksichtigung der Broker-Quotierungen) nach dem Einfluss von Laufzeit und Volatilität auf die Eintrittswahrscheinlichkeit.
Eine One Touch Option ist deshalb mit einer umso höheren Rendite ausgestattet, je weiter die Barriere vom aktuellen Kurs entfernt liegt, je kürzer die Laufzeit und je geringer die Volatilität ist. Eine Range Option wird eine umso höhere Rendite aufweisen, je länger die Laufzeit und je höher die Volatilität ausfällt und je näher die beiden Barrieren am Kurs liegen.
Fazit
Binäre Optionen unterscheiden sich durch ihr „Alles-oder-Nichts“-Profil von klassischen Optionen. Der Handel erfolgt überwiegend außerbörslich bei spezialisierten Brokern, deren Markenvielfalt aber über die Strukturen hinter den vielen Whitelabels etwas hinausgeht. Die Margen der Broker entstehen durch den Abstand der Quotierungen zum mathematisch fairen Wert und können beträchtlich sein. Technisch hängt die Rendite direkt mit der Eintrittswahrscheinlichkeit des Auszahlungsereignisses zusammen: Marktvolatilität, Laufzeit und Abstand der entscheidenden Barriere(n) zum Marktkurs sind entscheidend.
Viel Erfolg beim Trading
Michael Hinterleitner
Halte davon NIX, sind nur erfunden um den Broker reich zu machen,siehe Swiss ......
irgendwas, Wahnsinns Werbung bei NTV um die ganz dummen zu locken