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12:19 Uhr, 12.08.2003

Billigkassen zu Recht auf dem Prüfstand!

Die Höhe der Kopfpauschale ist bei der Vergütung der ambulanten Leistungen von grundlegender Bedeutung. Daher ist die Aktion der KV Hamburg, in der die Ärztevereinigung auf die unterschiedliche Honorierung durch die einzelnen Krankenkassen hinweist, für Thomas Wortmann, den Landeschef der BARMER in Hamburg und Schleswig-Holstein, absolut legitim. Immerhin betrifft dieses Problem den ärztlichen wie auch den zahnärztlichen Bereich und damit rund ein drittel der Krankenkassenleistungen. Allein bei der ärztlichen Vergütung hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung für das Jahr 2002 Verluste von 213 Millionen Euro berechnet.

Zur aktuellen Diskussion erklärt Wortmann: "Der mündige Patient hat doch ein Anrecht darauf, zu erfahren, was seine Krankenkasse für ihn zu leisten bereit ist. Und angesichts der aufgedeckten Unterschiede darf doch niemand erwarten, dass er für den Preis eines Zwei-Sterne- Hotels den Komfort und Service eines Fünf-Sterne-Hauses erhält." Für vollkommen absurd hält Wortmann auch die vom BKK-Landesverband erhobene Forderung nach einem Rücktritt der KV-Spitze, mit der nur vom eigentlichen Problem abgelenkt werde.

Die BARMER gehört in Hamburg wie andernorts seit jeher zu den Krankenkassen, die die Leistungen der Ärzte mit einer der höchsten Kopfpauschalen angemessen vergütet. Da ist es in der Tat ein Skandal, wenn für ein und denselben Versicherten beim Wechsel in eine Billigkasse auf einmal 30 Prozent oder mehr Vergütungsausfall entsteht, nur weil diese Kassen nicht bereit sind, die bisherige Kopfpauschale weiter zu zahlen. Ein viel größerer Skandal ist es aber, dass ausgerechnet diese Billigkassen damit noch ein Geschäft machen und dem System über den Finanzausgleich der Krankenkassen (Risikostrukturausgleich - RSA) dringend benötigte Mittel entziehen. Diese "Systemzerstörung", wie sie selbst die Verbraucherzentrale Hamburg kürzlich angeprangert hat, muss dringend unterbunden werden. Denn Solidarität ist ein Grundprinzip unserer Krankenversicherung. Krank werden kann schließlich jeder, und dann muss er auf unser leistungsstarkes Gesundheitssystem vertrauen dürfen.

Quelle: BARMER / Quelle: www.Fonds-Reporter.de

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