Analyse
12:30 Uhr, 29.10.2014

BILFINGER für Antizyliker

Tief, tiefer, Bilfinger? Für dieses Jahr traf dieser Spruch zu. Doch sind im Chart durchaus erste Anzeichen einer Trendwende erkennbar. Wir werfen einen Blick auf die verschiedenen Zeitebenen.

Erwähnte Instrumente

  • Bilfinger SE
    ISIN: DE0005909006Kopiert
    Kursstand: 51,28 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Bilfinger SE - WKN: 590900 - ISIN: DE0005909006 - Kurs: 51,28 € (XETRA)

Man muss nicht lange um den heißen Brei herumreden: Für Bilfinger und seine Aktionäre war das Jahr 2014 ein Katastrophenjahr. Drei Gewinnwarnungen innerhalb kürzester Zeit sowie der Abgang des Chefs Roland Koch hinterließen ihre Spuren im Kurs. Mit einem Minus von knapp 40% zählt die Bilfinger-Aktie 2014 zu den Nieten im MDAX. Einzig das Papier von Südzucker entwickelte sich noch schlechter. Dennoch sehe ich aus charttechnischer Sicht gute Chancen, dass der Wert das Tal der Tränen so langsam durchschritten haben könnte.

Am 21. Oktober erschien von mir eine Analyse im Stundenchart, die auf einen bevorstehenden kurzfristigen Boden bei dem Titel hindeutete. In dieser Woche könnte es mit dem Kaufsignal klappen. Anbei noch einmal der Chart auf Stundenbasis. Bislang passt der Kursverlauf, ein kurzfristiges Ziel liegt bei 54,88 Euro:

Bilfinger Stundenchart
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Nun wird aber Positionstradern und Investoren dieses kurzfristige Bild wenig weiterhelfen. Daher arbeiten wir uns vom Monats- in den Tageschart hinein. Der Monatschart zeigt, dass die Aktie im Juli mit einer riesigen Kurslücke den bis dato intakten langfristigen Aufwärtstrend unterschritten hat. Zudem wurde der EMA50, der beispielsweise die Rücksetzer der Jahre 2010 und 2011 aufgefangen hatte, unterboten. Der Abverkauf war so heftig, dass die Fibonacci-Retracements in den höheren Lagen kaum beachtet wurden. Erst am 61,8%-Fibonacci-Retracement über die komplette Rally seit dem Jahr 2009 stoppte der Kurs. Neben einer horizontalen Unterstützung befindet sich hier auch der EMA200 auf Monatsbasis, weshalb man von einer multiplen Unterstützung ausgehen kann. Interessanterweise bildeten sich in diesem Kursbereich zwei Monatskerzen mit langen Lunten aus. Das Kurslevel wird also gekauft. Zwar sind es noch zwei Tage, bis der Oktober vorbei ist, gerade die Oktoberkerze macht aber Mut und könnte für ein zumindest temporäres Ende der Abwärtsbewegung sprechen.

Bilfinger Monatschart
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Im Wochenchart ist im Oktober erstmals überhaupt im Zuge der Abwärtsbewegung eine erste bullishe Candlekonstellation aufgetreten. Eine große weiße Kerze umschließt die vorangegangene schwarze Kerze nahezu komplett und bildet so die Basis für die jüngste Erholung. Zudem zeigt sich, dass der MACD als Trendfolger kurz vor einem Kaufsignal steht. Als markanter Widerstand im Wochenchart lässt sich das Zwischenhoch bei 59,89 Euro nennen.

Bilfinger Wochenchart
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Auch der Tageschart liefert interessante Hinweise. Hier machten Indikatoren wie der MACD oder der RSI bereits seit Juli die Abwärtsbewegung nicht mehr mit. Man spricht in diesem Fall von positiven Divergenzen. Und jetzt kommt's: Solche Divergenzen in den Indikatoren sind im bearishen Fall bereits im ersten Quartal aufgetreten, BEVOR der Wert seinen langfristigen Aufwärtstrend durchbrochen hat. Sie ließen also im Vorfeld des eigentlichen Verkaufssignals aufhorchen.

Bilfinger Tageschart
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Alles in allem zusammengenommen überwiegen für mich bei der Aktie aktuell die Chancen die Risiken. Wer mit festen Stopps arbeiten will, kann Positionen unterhalb des Jahrestiefs bei 45,00 Euro absichern. Das Risiko ist dementsprechend überschaubar.

Hinweis: Der Wert wurde heute in das Musterdepot Dividende Deutschland aufgenommen. Das Depot wie auch Kommentare zu interessanten Dividenden-/ und oder Momentumwerten finden Sie auf meinem Desktop auf Guidants.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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