Kommentar
17:45 Uhr, 09.11.2020

Impfstoff-Hoffnungen und Biden-Wahl beflügeln DAX - Pfizer und BioNTech veröffentlichen positive Impfstoff-Daten

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Sentix: Auswirkungen des "Lockdown Light" halten sich in Grenzen
  • Subventionsstreit: EU führt Zölle auf US-Produkte ein
  • Goldpreis steigt auf höchsten Stand seit September
  • Biden appelliert an Trump-Anhänger
  • Türkei: Finanzminister tritt mitten in der Währungskrise ab
  • Corona weltweit: Über 50 Mio. Infizierte
  • Erholung des deutschen Außenhandels verliert an Fahrt
  • Infineon erwartet weiteres Wachstum

DAX

  • Die Hoffnungen auf einen baldigen Corona-Impfstoff und der Wahlsieg von Joe Biden bei des US-Präsidentschaftswahl haben am Montag die Aktienmärkte beflügelt. Der DAX konnte zeitweise mehr als sechs Prozent zulegen und beendete den Xetra-Handel immerhin noch mit einem Plus von 4,94 Prozent bei 13.095,97 Punkten. Pfizer und BioNTech hatten am Mittag über eine hohe Wirksamkeitsrate von mehr als 90 Prozent bei dem von den beiden Unternehmen entwickelten Corona-Impfstoff berichtet. Das hatte dem DAX zusätzlich Auftrieb gegeben, nachdem zuvor schon der Wahlsieg von Joe Biden bei der US-Präsidenschaftswahl für gute Stimmung gesorgt hatte. Mit dem Sieg des Demokraten Biden weicht die Unsicherheit aus dem Markt, so die Auffassung von Marktstratege Stephen Innes vom Broker Axi. Die Schwankungen dürften nun merklich nachlassen. Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners ergänzte: „Offenbar trauen es die Anleger dem Duo Biden/Harris zu, aus den gespaltenen Staaten von America wieder die United States zu formen.“

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen

  • Bayer hat einen Antrag auf Zulassung des neuen Medikaments Finerenon zur Behandlung der chronischen Nierenerkrankung bei Typ-2-Diabetes bei der US-Gesundheitsbehörde FDA und der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA gestellt. Finerenon gilt als mögliches Blockbuster-Medikament mit einem Umsatzpotenzial von mehr als einer Milliarde Euro im Jahr.
  • Der Fast-Food-Anbieter McDonald's hat im dritten Quartal einen Umsatzrückgang um zwei Prozent auf 5,42 Milliarden Dollar verbucht, konnte gleichzeitig aber den operativen Gewinn um fünf Prozent steigern. Unter dem Strich legte der Non-GAAP-Gewinn je Aktie von 2,11 Dollar auf 2,22 Dollar zu, womit die Analystenschätzungen von 1,90 Dollar deutlich übertroffen wurden.
  • Der US-Pharmakonzern Pfizer und das deutsche Biotechunternehmen BioNTech haben Daten zu dem von ihnen entwickelten Impfstoff vorgelegt. Der Impfstoff kommt demnach auf eine sehr hohe Wirksamkeitsrate von mehr als 90 Prozent. Der Impfstoff muss zwei Mal verabreicht werden und ein Impfschutz besteht ab 28 Tagen nach der ersten Impfung, wie es in den Mitteilungen heißt. Den Angaben zufolge wollen die beiden Unternehmen voraussichtlich ab der kommenden Woche eine Zulassung des Impfstoffs bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragen.
  • Plug Power Inc. hat im ersten Quartal mit einem Ergebnis je Aktie von minus 0,11 Dollar die Analystenschätzungen von minus 0,07 Dollar verfehlt. Der Umsatz lag mit 106,99 Millionen Dollar unter den Erwartungen von 109,21 Millionen Dollar.
  • Die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway von Starinvestor Warren Buffett legt in der Corona-Krise den Fokus auf Aktienrückkäufe. In den drei Monaten bis Ende September gab das Unternehmen rund 9,0 Mrd. Dollar für den Rückkauf eigener Anteilsscheine aus und damit so fiel wie noch nie in einem Quartal. Im Jahresverlauf summiert sich der Betrag bereits auf etwa 16 Mrd. Dollar.
  • Der Bausoftware-Anbieter Nemetschek will mittelfristig die Milliardenschwelle beim Umsatz erreichen. Dies soll auch mit Zukäufen erreicht werden. „Wir sind in eine Größenordnung hineingewachsen, in der wir große und mittelgroße Zukäufe stemmen können", sagte der neu Vorstandschef Axel Kaufmann der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag. Konkret nannte der Manager die Sparte Build, das Geschäft mit Bauunternehmen. „Wir sehen uns Firmen in Europa und Amerika an", sagte Kaufmann.
  • Der Chiphersteller Infineon erwartet nach einem robusten vierten Quartal des Geschäftsjahres 21019/20 (per Ende September) weiteres Wachstum. Für das üblicherweise schwächere erste Geschäftsquartal geht der Chiphersteller von einem Umsatz zwischen 2,4 und 2,7 Mrd. Euro aus. Im vergangenen Jahresviertel von Juli bis September steigerte der Halbleiterspezialist seinen Umsatz im Vergleich zum Vorquartal um 15 Prozent auf 2,49 Mrd. Euro und traf damit die Erwartungen der Analysten. Das operative Ergebnis (Segmentergebnis) legte gegenüber dem Vorquartal mit 379 Mio. Euro um fast drei Viertel zu, der Konzernüberschuss lag bei 109 Mio. Euro, nach minus 128 Mio. Euro ein Quartal zuvor. In das Zahlenwerk ging auch der übernommene US-Konzern Cypress Semiconductor mit ein.
  • Die VW-Lkw-Tochter Traton hat mit dem US-Truckhersteller Navistar einen bindenden Vertrag über einen Zusammenschluss geschlossen. Das teilten beide Unternehmen mit. Danach soll Traton sämtliche nicht bereits von Traton gehaltene Stammaktien an Navistar für einen Preis von 44,50 Dollar je Navistar-Stammaktie erwerben.
  • Der japanische Technologieinvestor Softbank schreibt wieder schwarze Zahlen. In den sechs Monaten zu Ende September sei der Wert der Investitionen der beiden Vision Funds um insgesamt mehr als 13 Mrd. Dollar gestiegen, teilte Softbank am Montag mit. Der auf die Aktionäre zurechenbare Gewinn vervierfachte sich auf 15,28 Mrd. Dollar.
  • Die Deutsche Bank will einem Bericht des „Handelsblatts" zufolge im kommenden Jahr rund 50 ihrer Postbank-Filialen schließen. Das Management wolle sogar gerne noch mehr Zweigstellen dichtmachen, hieß es. Doch das verhindere ein Vertrag mit der Deutschen Post.
  • Der Schweizer Lebensmittelriese Nestlé übernimmt die Mehrheit an dem britischen Unternehmen Mindful Chef. Finanzielle Details und Angaben zur Höhe der Beteiligung wurden nicht gemacht. Mindful Chef ist den Angaben zufolge auf die Auslieferung von Boxen mit gesunden Fertiggerichten spezialisiert. Das Unternehmen erwarte im Jahr 2020 einen Umsatz von rund 50 Mio. Pfund, heißt es in der Mitteilung.
  • Aareal Bank-Vorstandschef Hermann Merkens fällt aus gesundheitlichen Gründen für voraussichtlich drei bis vier Monate aus, wie das Institut am Sonntag mitteilte. Die Aufgaben des Managers werden während seiner Abwesenheit von den übrigen Vorstandsmitgliedern übernommen. Dabei wird Finanzvorstand Marc Heß die Bereiche Strategie und externe Vertretung der Bank betreuen

Politik & Konjunktur

  • Der Autoabsatz in China ist im Oktober um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr auf knapp zwei Millionen Pkw gestiegen.
  • Der von dem Analyseunternehmen Sentix erhobene Indikator für die Konjunkturstimmung im Euroraum ist im November erneut gesunken - um 1,7 auf minus 10,0 punkte, wie Sentix am Montag mitteilte. Die befragten Experten bewerteten sowohl die aktuelle Wirtschaftslage als auch die konjunkturellen Erwartungen etwas niedriger als im Vormonat. „Die neuen Corona-Einschränkungen wegen steigender Neuinfektionen belasten zwar die Stimmung, allerdings weniger stark als befürchtet“, kommentierte Sentix. Die relativ milden Auswirkungen seien vor allem mit der positiven Wirtschaftsdynamik in Asien und den USA zu erklären. Zudem würden in einzelnen Ländern der Südhalbkugel wie Argentinien oder Australien Corona-Beschränkungen zurückgefahren.
  • Großbritannien zeigt sich in den Brexit-Verhandlungen weiter kompromissbereit. Die Regierung in London sei offen für vernünftige Kompromisse beim strittigen Thema Fischerei-Rechte, sagte Umweltminister George Eustice dem Sender Sky. Es gebe noch Differenzen und einige Hürden, die genommen werden müssten, aber auf beiden Seiten sei die Bereitschaft vorhanden, zu Fortschritten zu kommen, so Eustice.
  • Die Europäische Union wird Strafzölle auf US-Importprodukte erheben. Grund sind die rechtswidrigen Subventionen für den US-Flugzeugbauer und Konkurrenten Boeing, wie der EU-Vizekommissionspräsident Valdis Dombrovskis am Montag verkündete. Man habe nun eine Entscheidung der Welthandelsorganisation WTO, die der EU Strafzölle erlaube, sagte Dombrovskis. Das sei das, was man jetzt mache. Die EU wird demnach nicht abwarten, welchen Kurs der künftige US-Präsident Joe Biden in der Handelspolitik fährt. Dombrovskis betonte zugleich, dass die EU weiter bereit für Verhandlungen sei.
  • Der Goldpreis hat am Montag die starken Kursgewinne der Vorwoche fortgesetzt. Im Mittagshandel wurde eine Feinunze in London mit 1.958 US-Dollar gehandelt, nachdem der Preis am frühen Morgen bei 1.965 Dollar den höchsten Stand seit September erreicht hatte. Der Goldpreis steht damit nur noch gut 100 Dollar unter seinem Rekordhoch, das Anfang Juli bei 2.075 Dollar/Unze erreicht worden war.
  • Der OECD-Konjunkturfrühindikator signalisiert eine Verlangsam der Wachstumsdynamik. Wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mitteilte, stieg der Indikator im Oktober nur um 0,15 auf 99,0 Punkte. In den Vormonaten hatte der Index noch spürbar deutlicher zugelegt.
  • Im September haben die Exporte in Deutschland gegenüber dem Vormonat kalender- und saisonbereinigt um 2,3 Prozent zugenommen, die Importe sanken um 0,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Damit schwächt sich die Erholung des deutschen Außenhandels ab, im Juli waren die Exporte noch um 4,3 Prozent und im Juni 15,2 Prozent gestiegen. Im Jahresvergleich sind wegen des Einbruchs in der Corona-Krise weiterhin Rückgänge zu verbuchen. Die Exporte im September liegen 3,8 Prozent unter dem Vorjahresmonat, bei den Importen sind es 4,3 Prozent.
  • Supermärkte in Deutschland haben die Senkung der Mehrwertsteuer zum 1. Juli fast vollständig an ihre Kunden weitergegeben. Die Preise sind um durchschnittlich 2 Prozent gesunken, wie aus einer Untersuchung des ifo Instituts hervorgeht, die 60.000 Produkte im Online-Shop der Einzelhandelskette Rewe umfasst. Bei Produktgruppen mit stärkerem Wettbewerb habe die Mehrwertsteuer-Senkung größere Preisreduzierungen verursacht als bei Produktgruppen mit weniger intensivem Wettbewerb, schreiben Clemens Fuest, Florian Neumeier und Daniel Stöhlker. „Das ist überraschend, denn Studien zu anderen zeitweisen Umsatzsteuersenkungen zeigen, dass diese nur teilweise und im Zeitablauf zunehmend weniger weitergegeben wurden“. Abzuwarten bleibe, wie sich die Preise entwickelten, wenn die Mehrwertsteuer am 1. Januar 2021 wieder mit dem regulären Satz erhoben würden. Es bestehe die Möglichkeit, dass die Preise dann stärker stiegen als sie vorher gesenkt worden seien – dieser Effekt habe sich bei einigen zeitweisen Senkungen in anderen Ländern eingestellt.
  • Der designierte US-Präsident Joe Biden hat an die Anhänger von Noch-Amtsinhaber Donald Trump appelliert, ihm eine Chance zu geben, um gemeinsam für ein besseres Amerika zu arbeiten. Er sei als Demokrat gewählt worden, aber er werde der Präsident des ganzen Landes sein und „genauso hart für alle arbeiten, die mich nicht gewählt haben", versprach Biden. Es sei Zeit, die „harsche Rhetorik beiseite zu legen, geben wir uns gegenseitig eine Chance.“
  • Der Schwiegersohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan ist vom Posten als Finanzminister zurückgetreten. Er könne aus gesundheitlichen Gründen nicht weitermachen, schrieb Berat Albayrak von der Regierungspartei AKP auf Instagram. Zuvor hatte Erdogan den Zentralbank-Chef entlassen. Unklar war, ob Erdogan den Rücktritt auch annimmt.
  • Bei der Corona-Pandemie wurde erneut eine Schallmauer durchbrochen: Offiziell gibt es nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore inzwischen mehr als 50 Mio. bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus. Allein am Samstag war die Zahl der insgesamt gemeldeten Infektionen demnach um eine halbe Million angestiegen. Die Gesamtzahl der Todesfälle liegt bei 1,25 Mio.

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