Analyse
13:30 Uhr, 09.11.2020

DAX-Wochenausblick - Ein Index im Freudentaumel

"Es liegt etwas in der Luft" hieß es in der Analyse der Vorwoche. Besser hätte man den Titel nicht wählen können. Joe Biden ist neuer US-Präsident und an den Märkten zeigen die Bullen den Bären einmal mehr, was ein Haken ist. Was ist in den kommenden Tagen wichtig?

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  • DAX
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    Kursstand: 12.717,24 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.717,24 Pkt (XETRA)

Rückblick: So lautete das Fazit des DAX-Wochenausblicks aus der Vorwoche: Nach Monaten der Seitwärtsphase haben die Bären im DAX eiskalt zugeschlagen. Innerhalb der Abwärtsbewegung sind aufgrund der überverkauften Lage technische Erholungen bis auf 11.852 und darüber 12.035 Punkte möglich. Unter 11.450 Punkten droht dagegen eine Fortsetzung der Korrektur. Anleger sollten sich mit Blick auf die US-Wahl des Eventrisikos bewusst sein. Am Mittwoch kann es zu deutlichen Kursverwerfungen komemn.

Und das waren die wichtigen herausgearbeiteten Chartmarken:

  • Dafür schloss der Index im Oktober bei 13.116 Punkten eine vorgeschaltete Kurslücke und bereinigte somit den Chart auf der Oberseite.
  • In der Vorwoche wurde der DAX bis auf 11.450 Punkte abverkauft.
  • Damit ist einiges an Porzellan im Chart zerschlagen worden.
  • Die am Freitag eingeleitete Erholung könnte sich noch auf 11.852 Punkte fortsetzen.
  • Dort muss sich entscheiden, ob die Kraft der Bullen auch für einen Gap-Close bei 12.035 Punkten reicht.
  • Wiederum darüber wartet bei 12.253 Punkten eine charttechnische Hürde.
  • Auf der Unterseite liegt zwischen 11.447 und 11.391 Punkten eine wichtige Unterstützungszone.
  • Wird sie unterboten, lassen sich die nächsten Abwärtsziele bei 11.235 und 11.032 Punkten nennen.

Der DAX erholte sich in der Vorwoche deutlich und schloss passenderweise noch VOR dem Ergebnis der US-Wahl das Gap bei 12.035 Punkten. Anleger konnten somit ihr Risiko vor diesem wichtigen Event reduzieren. Diesbezüglich gab es von mir auch einen Hinweis auf Guidants. Dieser erwies sich auch zunächst auch als richtig, da der DAX am Folgetag zunächst bis auf 11.848 Punkte nachgab. Doch noch am selben Tag drehten die Bullen kräftig auf und legten somit ein beeindruckendes Intraday-Reversal an den Tag. Die Reaktion erinnerte an die Reaktion nach der Wahl vor vier Jahren, als der Trump-Sieg zunächst einen Erdrutsch in den Futures auslöste. Im regulären Handel rissen dagegen die Bullen das Ruder wieder herum. Zum Start der neuen Handelswoche legt der DAX mit einem weiteren Gap zu und explodiert in diesen Minuten, da Ergebnisse eines Impfstoffs gegen das Coronavirus von Biontech und Pfizer positiv ausgefallen sind.

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DAX Monatschart vom 01.11.2015 bis 09.11.2020

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DAX Wochenchart vom 05.11.2018 bis 09.11.2020

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DAX Ichimoku-Wochenchart vom 20.03.2017 bis 09.11.2020

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DAX Tageschart vom 24.08.2020 bis 09.11.2020

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DAX Wochenchart mit Supertrend-Indikator vom 12.11.2018 bis 09.11.2020

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DAX Tageschart mit Supertrend-Indikator vom 21.07.2020 bis 09.11.2020

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Ausblick: War das der Startschuss der vielzitierten Jahresendrally? Zeitlich würde es hervorragend passen, auch die Dynamik des Anstiegs passt. Doch neue Erkenntnisse können nur die nächsten Konsolidierungen liefern. Bislang lassen die Bullen kaum etwas nach unten zu.

Folgende Punkte sind mir bei der Chartbeschau aufgefallen (fett markiert = neue Erkenntnisse):

  • Der DAX hat ein hervorragendes Börsenjahr 2019 hinter sich gebracht und ein gutes Viertel an Wert gewonnen.
  • Die Stimmungslage zum Jahreswechsel 2019/20 war völlig spiegelbildlich zu der vor einem Jahr.
  • Herrschte im Dezember 2018 noch Panik, waren die Bullen im Dezember 2019 mehr als gesättigt.
  • Insofern musste man als Antizykliker auch mit einem schwierigeren Börsenjahr 2020 rechnen.
  • Inzwischen kann man das alles in der Vergangenheit schreiben, denn die unbedarften Bullen mussten im ersten Quartal einen teuren Preis zahlen.
  • Im März schaltete der DAX in den Panikmodus, der sogar den zu Zeiten der Finanzkrise 2008/2009 übertraf.
  • Ausgehend von einer an dieser Stelle über Wochen zitierten eindämmenden Trendlinie und einem neuen Rekordstand bei 13.795 Punkten ging der deutsche Leitindex in den freien Fall über.
  • Die Big-Picture-Unterstützung bei 8.355 Punkten hat gehalten.
  • Das zweite Abwärtsziel bei 8.151 Punkten wurde nur in den Indikationen bzw. im Future erreicht.
  • Noch offen ist das Ziel bei 7.600 Punkten.
  • Der DAX aktivierte in den kleinen Zeitebenen einen Doppelboden oberhalb von 9.145 Punkten, der bis dato Bestand hat.
  • Der Index arbeitete die Ziele in Form des Gap-Closes bei 11.447 und in Form des 61,8 %-Fibonacci-Retracements bei 11.680 Punkten ab.
  • Erst knapp unter der Widerstandszone zwischen 12.955 und 13.044 Punkten ging den Bullen im DAX die Puste aus.
  • Der DAX schob sich zuletzt weiter nach oben, verpasste in den vergangenen Wochen aber den Gap-Close der großen "Corona-Lücke" aus dem Februar 2020 bei 13.500 Punkte zuletzt um 40 Punkte.
  • Dafür schloss der Index im Oktober bei 13.116 Punkten eine vorgeschaltete Kurslücke und bereinigte somit den Chart auf der Oberseite.
  • Die Unterstützung bei 11.450 Punkten leitete eine Gegenbewegung ein, im Zuge derer das Gap bei 12.035 Punkten geschlossen wurde.
  • Doch damit gaben sich die Bullen nicht zufrieden, das Vorwochenhoch lag knapp unter dem Widerstand bei 13.600 Punkten.
  • Diese Hürde überspringt der DAX heute mit einem weiteren Gap und hat aktuell bereits das Zwischenhoch bei 13.152 Punkten überwunden.
  • Damit rückt der alte Gap-Bereich zwischen 13.236 und 13.500 Punkten wieder in den Fokus.
  • Die Kurslücke ist im September nicht vollends geschlossen wurden.
  • Wiederum darüber dient das Allzeithoch bei 13.795 Punkten als Ziel.
  • Verkaufssignale sind derzeit nicht im Ansatz zu erkennen, es läuft eine Mischung aus FOMO und einem massiven Short-Squeeze.
  • Unterstützungen finden sich zwischen 13.044 und 12.965 sowie zwischen 12.842 und 12.805 Punkten.
  • Für den laufenden Impuls darf das Tief bei 11.450 Punkten nicht mehr unterschritten werden.
  • Supertrend-Betrachtungen:
  • Der Supertrendindikator im Monatschart lieferte im Oktober 2018 ein Ausstiegssignal, welches erst über 13.513 Punkten aufgehoben wäre. Im Februar scheiterte der DAX einmal mehr eindrucksvoll an diesem Trendfilter. Und auch in den vergangenen Wochen gelang kein Durchbruch auf der Oberseite.
  • Im Supertrendindikator im Wochenchart ist zum ersten Mal seit Februar 2020 ein Trendwechsel auf short erfolgt. Erst über 13.710 Punkten springt der Trend wieder auf long (Wochenschlusskurs entscheidet!).
  • Der Supertrend auf der Tagesebene steht inzwischen wieder auf long, würde erst bei einem Tagesschlusskurs unter 11.908 Punkten auf short wechseln.
  • Ichimoku-Betrachtungen:
  • Im Tageschart hat sich das Bild komplett gedreht. Alle Elemente des Indikators stehen wieder auf long. Der Tenkan Sen und der Kijun Sen dienen bei 12.373 Punkten als Supports.
  • Im Wochenchart war die Fallhöhe groß und wurde zum Großteil ausgenutzt. Der Kijun Sen und Tenkan Sen wurde aber wieder zurückerobert und bieten bei 12.069 und 12.395 Punkten Unterstützung. Die Wolke bietet um 11.000 Punkte Halt.
  • Im Monatschart ist der DAX erneut von der Wolke aus nach oben abgeprallte. Kijun Sen und Wolkenunterkante bieten um 11.000 Punkte Unterstützung.

Fazit: Angesichts einer solchen Meldung wie einem erfolgreichen Impfstoff gegen das Coronavirus rücken charttechnische Überlegungen selbstverständlich in den Hintergrund. Der Markt spielt die "Das war es mit Corona"-Karte. Der DAX schießt nach oben und hat als großen Zielbereich den Gapclose bei 13.500 Punkten im Visier. Vorgeschaltete Rücksetzer treffen um 13.000 Punkte und zwischen 12.842 und 12.805 Punkten auf Unterstützungszonen. Aktuell scheint der DAX aufgrund von FOMO aber alles an möglichen Hürden niederzumähen.

Ich wünsche eine erfolgreiche Handelswoche und verweise für Kurzfrist-Trader auf die "DAX-am-Mittag"-Sendungen, täglich live um 13:00 Uhr auf dem GodmodeTrader!

Ich werde Sie auf meinem Guidants-Desktop wie gewohnt zum DAX auf dem Laufenden halten und wünsche viel Erfolg in der laufenden Handelswoche.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
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Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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