BetaFaktor.de Basket-Zertifikate-Kombo: Technologiewerte sind wieder zurück
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Technologiewerte sind wieder zurück. Der technologielastige Nasdaq-Index hat sein Blue-Chip-Pendant Dow Jones massiv outperformed – Trend weiter steigend. Die Dresdner Bank hat mit dem Börsenbrief BetaFaktor.de zwei Technologiezertifikate aufgelegt, mit denen Anleger von interessanten Branchentrends profitieren können. Wir sprachen mit BetaFaktor-Chefredakteur Engelbert Hörmannsdorfer über die Aussichten der beiden Baskets.
ZertifikateJournal: Der jüngste Aufwärtstrend bei Technologiewerten ging an der breiten Anlegerschaft nahezu vorbei. Hat die Finanzwelt den Trend verschlafen?
Engelbert Hörmannsdorfer: Verschlafen würde ich nicht sagen. Aber nach der Baisse der Jahre 2000 bis 2003 waren Technologiewerte einfach nicht mehr »in«. Der Blase davor war ja ein Internet- und damit letztendlich ein Technologie-Hype vorausgegangen. Diese Firmen wurden gemieden, Value-Werte waren dagegen en vogue. Hier denken die Anleger jedoch langsam wieder um. Die Topps der Internet-/Technologie-Szene wie Yahoo oder eBay fanden zu alten Höhen zurück, mit alten Gipfelstürmern wie Infospace konnten mutige Anleger in den letzten 1-2 Jahren mehrere hundert Prozent verdienen, ein neuer IPO wie Google stürmt von Hoch zu Hoch. Die Anleger fassen wieder Vertrauen in Technologiewerte, der New Economy Spruch „Informationen sind das Öl des 21. Jahrhunderts“ rückt wieder vermehrt in den Vordergrund.
ZertifikateJournal: Lässt sich das wirklich so in der Breite feststellen?
Hörmannsdorfer: Zumindest in der letzten Quartalssaison gab es keine richtigen Enttäuschungen von Technologiewerten. Branchenführer wie Intel, Microsoft, Cisco, EADS, Apple, Dell, EMC, Oracle, SAP, Texas Instruments, Seagate Technology, Symantec, IBM oder HP befinden sich alle in längerfristigen Aufwärtstrends oder haben sie jetzt eingeleitet. Besonders der Storage- und der Security-Sektor kann mit einem stabilen Aufwärtstrend glänzen, wie man unter [Link "http://www.Betafaktor.de" auf www.betafaktor.de/... nicht mehr verfügbar] grafisch nachvollziehen kann. Hinzu kommt außerdem, dass in der Technologiebranche (und nicht nur dort) eine Marktkonsolidierung bevorsteht, aus der die guten Unternehmen mit hohen Barbeständen durch Übernahmen als die Sieger hervorgehen dürften. Wenn Sie sich die Performance der US-Indices ansehen, kann sich diese sehen lassen: Der Dow Jones hat ein neues 4-Jahres Hoch erreicht, der S&P Index steht auf dem Stand von vor vier Jahren und der Nasdaq 100 erklomm ein neues Jahreshoch. Eine Abkühlung lässt sich jedoch weiterhin nicht erkennen.
ZertifikateJournal: Während der Nasdaq gut läuft, gilt das aber nicht unbedingt für den deutschen TecDax. Woran liegt das?
Hörmannsdorfer: …das stimmt leider. Aber hier muss man beachten, dass einige Indexschwergewichte fundamentale Probleme hatten. Das verstellt leider in Deutschland den Blick auf den zugrunde liegenden Trend, dass eben Technologiewerte doch wieder im Kommen sind. Die zweite und dritte Reihe des TecDax konnte hier eine überzeugende Performance abliefern.
Sie haben jetzt zwei Technologie-Zertifikate mit Dresdner Kleinwort Wasserstein aufgelegt. Wie kamen diese zustande?
Hörmannsdorfer: Die Mitarbeiter in der dortigen Derivate-Abteilung sind klarerweise Produktspezialisten – jedoch keine Branchenkenner oder Unternehmensanalysten. Als Produktanbieter werden daher bei ausgesuchten themen- oder branchenbezogenen Zertifikaten, vor allem also bei Basket-Zertifikaten, Brancheninsider für die Zusammenarbeit ausgewählt. Diese können dann bei der Aktienauswahl ihr Know-how einfließen lassen und sorgen somit für eine möglichst optimale Allokation. Für das Data Security- und Data Storage-Zertifikat wurde das Team von Betafaktor.de mit mir an der Spitze stehend und dem gemeinsamen langjährigen Erfahrungsschatz in der Technologiebranche für die beste Lösung angesehen, was mich natürlich sehr freut.
ZertifikateJournal: Eines der beiden Zertifikate dreht sich um die Datenspeicherindustrie. Wo findet der Anleger hier die besondere Story?
Hörmannsdorfer: Wenn man sich die Entwicklung des Datenspeicherbedarfs von Unternehmen anschaut, stellt man fest, dass das Wachstum über die letzten Jahrzehnte sehr konstant bei durchschnittlich 10 bis 30 Prozent pro Jahr lag. Aber seit ein paar Jahren bekommt die Wachstumskurve einen deutlichen Knick nach oben: Der Datenhunger nimmt rapide zu. Neuesten Schätzungen zufolge müssen Firmen jetzt pro Jahr mit einem zusätzlichen Storage-Bedarf von 50 bis 100 Prozent rechnen. Der Hintergrund ist die zunehmende Digitalisierung der Geschäftswelt. Gründe hierfür gibt es unterschiedliche, wie z.B. den „Sarbanes-Oxley Act“ (SOX) in den USA. Lesen Sie mehr über den SOX und Branchen-Highlights unter [Link "http://www.Betafaktor.de" auf www.betafaktor.de/... nicht mehr verfügbar] .
ZertifikateJournal: Was ist darunter zu verstehen?
Hörmannsdorfer: Nehmen wir ein ganz einfaches Beispiel: Wenn eine Firma noch vor wenigen Jahren eine Rechnung an einen Kunden schickte, wurde die Rechnung zwar an einem Computer verfasst, dann jedoch ausgedruckt, per Post versandt, und ein Durchschlag in der Buchhaltung abgeheftet. Heute stehen wir am Anfang des Trends, dass zwar die Rechnung noch per Post verschickt wird, aber der Buchhaltungsbeleg wird intern nur noch elektronisch verwaltet. Technologisch führende Firmen, z.B. Telekomunternehmen, Internet-Service-Provider oder Online-Banken, verschicken auch die Rechnung nicht mehr per Briefpost, sondern bereits digital signiert per Email. Das spart Briefpapier- und Portokosten, der Datenspeicherbedarf nimmt jedoch firmenintern explosionsartig zu. Und dieses Beispiel trifft nicht nur auf Rechnungen zu, auch Angebote, Vertragsunterlagen, Marketing-Material – man könnte die Beispiele endlos fortführen. Das elektronische Dokument ist die Zukunft.
ZertifikateJournal: Aber der Speicherbedarf ist doch leicht und günstig zu decken? Die Preise für Festplattenlaufwerke, z.B. bei Mediamarkt, sinken doch ständig?
Hörmannsdorfer: Das stimmt schon. Der reine Preis in Dollar pro GigaByte gemessen, fällt tatsächlich ständig. Aber trotzdem ist dieser Ansatz zu kurz gedacht. Um bei dem obigen Beispiel zu bleiben: Die elektronischen Dokumente einer Firma wollen auch verwaltet und wieder gefunden werden. Wenn ein Kunde nicht bezahlt, muss das Mahnverfahren sicher gestellt werden usw. Am Jahresende muss alles elektronisch für die digitale Finanzamtsprüfung parat stehen. Dazu kommt, dass es sich für ein ordnungsgemäß geführtes Unternehmen gehört, dass alle Daten – um z.B. Datenunfällen oder Virenangriffen vorzubeugen – parallel auf Sicherungssystemen doppelt, manchmal sogar drei- und vierfach gespeichert werden. Mit anderen Worten: Ein enormer Bedarf für Datensicherungs- und so genannte Backup-Systeme. Stellen Sie sich vor, einem Online-Buchhändler wie Amazon.com oder einer Online-Bank wie Consors kämen wegen einem Festplatten-Crash die Aufträge, Rechnungen und Transaktionsbelege von nur einer Stunde abhanden – dann können Sie sich vorstellen, welche Storage-Sorgen die IT-Leiter solcher Firmen plagen.
ZertifikateJournal: Kommen wir zu Ihrem zweiten Zertifikat, dem BetaFaktor-Security-Zertifikat. Wie lautet hier die Story?
Hörmannsdorfer: Der Trend war zwar schon länger zu beobachten, aber mit den Terroranschlägen in New York im September 2001 nahm die Branche richtig Fahrt auf. Aber nicht nur schlimme Anschläge wie auch kürzlich in London lassen den Fokus immer mehr auf die Sicherheitsbranche rücken, auch in letzter Zeit häufig auftretende Internetwürmer und sich selbständig verbreitende Viren tragen ihren Teil dazu bei. Diskussionen über die Datensicherheit (z.B. der privaten Bankverbindung) der weiter wachsenden Internetgemeinde und auch Schlagworte wie Unternehmensspionage oder Datenschutz sensibilisieren alle Bevölkerungsschichten in steigendem Maße.
ZertifikateJournal: Also ein Geschäft mit der Angst?
Hörmannsdorfer: Da ist was dran. Es ist sogar ein Milliarden-Geschäft. Nehmen wir das amerikanische »Department of Homeland Security« (DHS), das nach 09/11 gegründet wurde und seit Januar 2003 die IT-Sicherheitskompetenzen der US-Bundespolizei FBI sowie mehrerer Ministerien (Verteidigung, Energie, Handel) bündelt – es verfügt über einen Etat von über 37 Mrd. US-Dollar. Auf den ersten US-Flughäfen beginnt es bereits: Einreisende Personen müssen einen Fingerabdruck hinterlassen, ihr Gesicht wird elektronisch auf Video aufgenommen. Ein gigantisches Geschäft für die Lieferanten von Biometrie-Technologien und -Systemen. Der elektronische Ausweis, der erst vor wenigen Monaten hier in Deutschland von der Regierung verabschiedet wurde, passt voll in dieses Raster. Gerne können Sie sich ausführlicher informieren unter [Link "http://www.Betafaktor.de" auf www.betafaktor.de/... nicht mehr verfügbar] .
ZertifikateJournal: In dem Basket sind viele Werte aus dem Bereich IT-Security enthalten. Nicht ein wenig zu viele?
Hörmannsdorfer: Viele IT-Security-Firmen sind Internet Nutzern mit einem PC durchaus vertraut. Ich denke hier an Beispiele wie die Anti-Viren-Softwarefirmen Symantec oder Trend Micro. Eine Check Point Software beispielsweise sichert bei Unternehmen den Datenkommunikationsverkehr. Beim Thema elektronischer Ausweis kommt die deutsche Mühlbauer ins Spiel. Und Unternehmen, die ihre Daten sicherheitshalber verschlüsseln wollen, finden in der deutschen Utimaco Safeware einen profunden Ansprechpartner. In dem Basket sind viele Unternehmen, mit denen sich der ganz private Anwender gegen den Cyber-Terror sichern kann. Und deswegen denke ich, dass die Story für Normalanleger relativ stimmig ist und vor allem auch die richtige Performance in Aussicht stellt!
ZertifikateJournal: Was ist, wenn ein Unternehmen im Zertifikat nicht mehr zu den „Besten“ seiner Branche gehört, oder aus irgendwelchen Gründen vom Kurszettel verschwindet?
Hörmannsdorfer: Die Zusammensetzung des Baskets wird halbjährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Anleger können sich also sicher sein, dass immer interessante und Markt führende Werte enthalten sind. Auch bei Übernahmen wie z.B. im Storage-Zertifikat bei StorageTek und Sun Microsystems wird die Allokation angepasst. Die Bewegung in den beiden Branchen kann man auch an zunehmend auftretenden hitzigen Gerüchten erkennen. Derzeit kursiert sogar das Gerücht, dass EMC – das Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung im Storage-Zertifikat! – evtl. von Cisco Systems übernommen werden könnte. Das zeigt auf alle Fälle, dass Fantasie in den beiden Zertifikaten ist und mittelfristig eine deutliche Outperformance des Marktes zu erwarten ist.
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