Kommentar
08:16 Uhr, 14.03.2024

Bereitschaft zu Gewinnmitnahmen im DAX steigt – Warnsignale für Bitcoin-Rally

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Stark gestartet und kurz die 18.000er Marke übersprungen, um im Tagesverlauf dann wieder abzubröckeln. Die gestrige Entwicklung im Deutschen Aktienindex deutet auf eine steigende Bereitschaft der Anleger zu Gewinnmitnahmen hin. Zwar zeigen sich damit die ersten Risse im Fundament der Rally, was aber nicht bedeutet, dass sie hier enden muss.

Technisch betrachtet liegt weiterhin ein intakter Aufwärtstrend vor. Die Konsolidierung seit Dienstag im DAX ist positiv zu werten, ein nachhaltiger Sprung über die 18.000er Marke jederzeit möglich. Zumal Anleger immer noch dazu neigen, auch kleinste Kursrücksetzer zum Kauf zu nutzen. Sie haben in den vergangenen Wochen mit ansehen müssen, dass große Korrekturen ausbleiben und der Markt einfach weiter steigt, ohne wirklich abzukühlen.

Nachdem die Verbraucherpreise in den USA am Dienstag eine höhere Inflation andeuteten, fürchten viele, dass dies auch für die heute Nachmittag veröffentlichten Produzentenpreise gilt. Damit Anleger über 18.000 Punkten im DAX noch einsteigen, sollte aber eine erste Zinssenkung der Fed im Juni wieder aussichtsreicher werden. 64 Prozent Wahrscheinlichkeit sind zwar besser als die 57 Prozent, die noch vor drei Tagen aufgerufen wurden, aber sie ist eben alles andere als sicher.

Interessante Entwicklungen sind in den Spot-ETFs für Bitcoin zu beobachten. Der Greyscale Bitcoin Trust ETF war zuvor ein geschlossener Fonds, der im September 2013 aufgelegt wurde, als ein Bitcoin noch bei 125 Dollar handelte. Seit dessen Umwandlung zu einem offenen ETF am 12. Januar gab es keinen einzigen Tag mit Nettozuflüssen. Die langfristigen Halter im GBTC, die zu weitaus niedrigeren Kursen eingestiegen sind, haben seit zwei Monaten unaufhörlich Bitcoin verkauft. Insider und Profisverkaufen Bitcoin an neue Anleger. Das ist zwar für sich betrachtet eine klassische Rotation, wie sie in der Nähe eines möglichen Hochpunkts eines Marktes immer wieder zu beobachten ist. Das langsame Ausbluten des GBTC ist aber auch ein Warnzeichen für die aktuelle Bitcoin-Euphorie.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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