Beginnt heute eine längere Abwärtswelle?
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Erwähnte Instrumente
- DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 13.111,32 Pkt (XETRA)
Der "Schuldige" für den heutigen Kursrutsch ist schnell gefunden: Es ist mal wieder das SARS-CoV-2 Virus, bzw. eine neue Variante davon, die in Großbritannien ihr Unwesen treibt, aber möglicherweise auch schon in Deutschland verbreitet ist.
Die Impfstoff-Euphorie der vergangenen Wochen bekommt durch die Meldungen einen Dämpfer, denn es ist zumindest theoretisch möglich, dass die entwickelten Impfstoffe gegen diese Variante oder eine beliebige andere (es wurden offenbar schon mehrere hunderttausend verschiedene Varianten entdeckt) nicht oder weniger wirksam ist. Darauf gibt es zwar keine Hinweise, ausgeschlossen werden kann es aber offenbar auch nicht.
Durch die neue Virusvariante könnte das Szenario einer "Rückkehr zur Normalität", das der Markt in den vergangenen Wochen und Monaten eingepreist hatte, etwas weniger wahrscheinlich werden. Besonders starke Kursverluste treten heute deshalb auch bei Aktien von Unternehmen auf, die von einer Rückkehr zur Normalität ganz besonders profitieren würden. Zu den größten Verlierern gehören heute etwa Aktien von Fluggesellschaften oder Tourismusunternehmen.
Neue Umfrageergebnisse deuten unterdessen einen Stimmungsumschwung der Anleger an, der durchaus auch den Beginn einer längeren Abwärtsbewegung signalisieren könnte, wie die wöchentliche sentix-Sentimentumfrage unter rund 5.000 Investoren aus dem In- und Ausland zeigt.
Während sich die kurzfristige Euphorie der Anleger in der vergangenen Woche deutlich aufgehellt hat, haben sich zugleich ihre mittelfristigen Erwartungen auf Sicht der kommenden sechs Monate stark eingetrübt. "Der Strategische Bias für Aktien knickt in dieser Woche deutlicher nach unten ein, was als Vorbote für anstehende Abverkäufe gewertet werden kann", schrieb der Analysedienst sentix am Sonntag. "Da gleichzeitig das Sentiment nach oben schießt, komplettiert sich die ungünstige Ausgangslage für Aktien in den nächsten Handelswochen. Die Weihnachtsrally 2020 dürfte damit beendet sein."
Nebenwerte-Experte Sascha Gebhard hatte bereits am Sonntagnachmittag auf seinem Guidants-Desktop auf das "starke Verkaufssignal" hingewiesen.
Es bleibt aber natürlich abzuwarten, ob der heutige Kursrutsch tatsächlich der Beginn einer größeren Abwärtsbewegung ist. Ganz entscheidend dürfte die weitere Kursentwicklung auch davon abhängen, ob das Szenario einer "Rückkehr zur Normalität" im kommenden Jahr nun tatsächlich unwahrscheinlicher geworden ist oder nicht.
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