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17:13 Uhr, 06.09.2024

BDEW fordert Integrierten Kapazitätsmarkt für Strommarkt

DJ ENERGIE-BLOG/BDEW fordert Integrierten Kapazitätsmarkt für Strommarkt

Kommentare, Einschätzungen und Entwicklungen zu Energiethemen, -versorgung und -sicherheit in Deutschland:

BDEW fordert Integrierten Kapazitätsmarkt für künftigen Strommarkt

In der Debatte um den deutschen Strommarkt der Zukunft hat die Energiewirtschaft einen Integrierten Kapazitätsmarkt (IKM) gefordert, bei dem die Festlegung des Absicherungsniveaus der Versorgungssicherheit in staatlicher Verantwortung liegt und bei der Erfüllung derselben alle Technologien einbezogen werden. "Der Staat setzt den politischen und rechtlichen Rahmen, die Unternehmen investieren und stellen die erforderlichen Kapazitäten, Speicher und (Last-)Flexibilitäten zur Verfügung. Es ist aus unserer Sicht praktisch nicht umsetzbar und auch systematisch nicht richtig, die staatliche Verantwortung für die Festlegung des Absicherungsniveaus an die regionalen Energieversorger, an Hunderte Bilanzkreisverantwortliche, zu verteilen", erklärte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW). Der Integrierte Kapazitätsmarkt umfasse alle Technologien und Lösungen. Er integriere etablierte Instrumente wie das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz und sei gleichzeitig offen für Innovationen sowie neue Technologien. "Der Integrierte Kapazitätsmarkt ist ein System, welches rasch und rechtssicher umgesetzt werden kann, der Energiewende dient und fairen Wettbewerb ermöglicht", so der BDEW.

Zukunft Gas: Strommarktdesign-Plan würde Investitionen verzögern

Der Branchenverband Zukunft Gas wirft dem Bundeswirtschaftsministerium vor, das vorgelegte Modell zum Strommarktdesign sei zu komplex und würde dringend notwendige Investitionen verzögern. "Der komplexe, hybride Ansatz des BMWK (Bundeswirtschaftsministeriums) schafft mehr Unsicherheiten, als er löst. Statt auf bewährte Modelle zurückzugreifen, wie sie in anderen europäischen Ländern erfolgreich etabliert wurden, präsentiert das BMWK ein unerprobtes Konzept, das ineffektiv und kostenintensiv erscheint", sagte Timm Kehler, Vorstand des Branchenverbands Zukunft Gas. Die Erfahrungen aus Ländern wie Großbritannien, Frankreich und Belgien zeigten, dass ein zentraler Kapazitätsmarkt Investitionen in steuerbarer Kraftwerkskapazitäten fördert - und das ohne die unnötige Komplexität eines hybriden Modells. Der Versuch, zentrale und dezentrale Ansätze zu kombinieren, möge auf den ersten Blick attraktiv erscheinen, da er viele Interessensgruppen abdecke. In der Praxis werde dieses Modell aber schwer umsetzbar, ineffektiv und fehleranfällig.

VKU lobt Ampel-Pläne zum Ausbau von Geothermieanlagen

Der Verband der kommunalen Unternehmen (VKU) stellt sich hinter Pläne der Bundesregierung, die Genehmigungsverfahren für Geothermieanlagen, Wärmepumpen und für Wärmespeicher zu beschleunigen, um so die klimaneutrale Wärmeversorgung voranzubringen. "Überall in Deutschland arbeiten kommunale Unternehmen mit Hochdruck daran, die Wärmeversorgung auf klimaneutrale Quellen umzustellen. Geothermieanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeicher könnten in Zukunft einen großen Teil der Wärmeversorgung abdecken, vor allem in Kombination mit Fernwärmenetzen, die Millionen Haushalte und Gewerbe- sowie Industriekunden zuverlässig mit Wärme versorgen", sagte VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing. Der VKU wertete positiv, dies laut Gesetzentwurf im überragenden öffentlichen Interesse liegen soll. Selbstverständlich müsse dabei stets sichergestellt sein, dass der Geothermie-Ausbau nicht zu einer Beeinträchtigung der Wasserressourcen und damit der öffentlichen Wasserversorgung führt.

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