BayernLB wird radikal umgebaut - 5.600 Stellen fallen weg
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München (BoerseGo.de) - Die von der Finanzkrise schwer getroffene BayernLB will sich gesund schrumpfen. Die anhaltenden Erschütterungen an den internationalen Finanzmärkten hätten die Anteilseigner und den Vorstand veranlasst, das bisherige Geschäftsmodell zu ändern und die Bank neu aufzustellen, heißt es in einer Mitteilung vom Montag. Künftig werde sich die Landesbank auf Bayern, Deutschland und ausgewählte europäische Regionen fokussieren. Die internationalen Aktivitäten sollen deutlich reduziert werden. Dazu gehöre, dass sich die BayernLB komplett aus Asien zurückzieht. In Europa werde der Stützpunkt Mailand geschlossen. Die für das deutsche Kundengeschäft wichtigen Auslandsstützpunkte New York und London würden deutlich verkleinert.
Des Weiteren werde sich die BayernLB auf die Kerngeschäftsfelder Mittelstand, Großkunden einschließlich Institutionelle Kunden und Sparkassen, Gewerbliche Immobilien und Privatkunden konzentrieren. Neben dieser Kundenfokussierung sei auch eine konsequente Restrukturierung und eine deutliche Redimensionierung erforderlich, teilte die BayernLB am Montag mit. Hierzu soll die Risikoaktiva um ca. ein Drittel reduziert werden. Gleichzeitig würden bestimmte Geschäftsaktivitäten aufgegeben. Dazu zählen neben Investment- und ABS-Portfolien sämtliche nicht-kundenbezogenen Geschäfte.
Ein wesentliches Element des Restrukturierungsplans sei auch eine signifikante Erhöhung der Effizienz und eine Optimierung der Kostenstruktur, die an das redimensionierte Geschäftsmodell angepasst werden soll. Der Plan sieht eine deutliche Reduzierung des Verwaltungsaufwands um ca. 670 Millionen Euro bis 2013 im gesamten Konzern vor.
Unvermeidbar sei in diesem Zusammenhang der Abbau von Arbeitsplätzen. Von den derzeit 19.200 Stellen im Konzern seien rund 5.600 Stellen betroffen. Die Abbaumaßnahmen werden sich den Angaben zufolge über fünf Jahre bis 2013 erstrecken. Darin enthalten seien für die BayernLB in München und die Niederlassungen ein Abbau von mindestens 1.000 Stellen, davon ca. 200 im Ausland. Diese Rückführung soll fair und transparent umgesetzt werden.
Kritik hagelte es von der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. "Wir sehen unsere schlimmsten Befürchtungen bestätigt", sagte Landeschef Josef Falbisoner. "Die Beschäftigten dürften nun die Fehler von Politik und Management ausbaden."
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