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11:46 Uhr, 23.10.2008

BayernLB: Vorstand stellt Vertrauensfrage

Düsseldorf (BoerseGo.de) - Die BayernLB rechnet auch nach der Nutzung des Rettungsschirms der Bundesregierung nicht mit einer raschen Fusion mit der LBBW. "Das steht momentan nicht auf der Tagesordnung. Ich glaube nicht, dass das noch in diesem Jahr akut wird. Im Moment sind alle damit beschäftigt, die Krise aufzuarbeiten", sagte der Chef der Landesbank, Michael Kemmer, in einem Interview mit dem "Handelsblatt".

Gleichzeitig kündigte Kemmer weitere Kosteneinsparungen an: "Das ohnehin laufende Programm wird von 150 auf 400 Millionen Euro aufgestockt. Die bisherige Kostenrunde griff nur bei der BayernLB in München und den Niederlassungen, die nächste wird auch im Konzern umgesetzt", so der Vorstandsvorsitzende. Für Details sei es aber jetzt noch zu früh.

In einem Brief an den scheidenden bayerischen Finanzminister Erwin Huber (CSU), in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender bei der BayernLB, haben Kemmer und die weiteren fünf Vorstandsmitglieder unterdessen die Vertrauensfrage gestellt. Das uneingeschränkte Vertrauen des Verwaltungsrats und der Anteilseigner der BayernLB sei unabdingbare Voraussetzung für ihre weitere Arbeit, heißt es in dem Schreiben. "Sollte dieses Vertrauen nicht mehr gegeben sein, steht der Vorstand selbstverständlich für Gespräche über die sich daraus ergebenden Folgerungen zur Verfügung." Der Vorstand reagierte damit auf Äußerungen des designierten bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, der am Dienstag der amtierenden Regierung nahegelegt hatte, Gespräche mit den Verantwortlichen der Landesbank über ihre persönliche Verantwortung zu führen.

Die Bayerische Landesbank musste am Dienstag als erstes deutsches Kreditinstitut das Rettungspaket des Bundes in Anspruch nehmen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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