Nachricht
14:58 Uhr, 11.01.2010

BayernLB: Untreue-Verdacht erhärtet sich

München (BoerseGo.de) - Einem Medienbericht zufolge erhärtet sich der Untreue-Verdacht bei der BayernLB. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (FTD) soll der ehemalige Chef des Instituts, Werner Schmidt, die marode Hypo Alpe Adria überteuert übernommen und so seinem Arbeitgeber geschadet haben.

Die Justizbehörden hätten bei Hausdurchsuchungen in Österreich und Deutschland einen Investorenprospekt der Gesellschaft des Investors Tilo Berlin gefunden, schreibt die FTD. Der Prospekt vom Januar 2007 beziffere den Wert der Hypo für Juli 2007, einschließlich bis dato absehbarer Kapitalerhöhungen, auf 2,55 bis 2,75 Miliarden Euro. Die BayernLB habe für 50 Prozent an der Hypo aber 1,625 Milliarden Euro gezahlt, was einem Gesamtwert von 3,25 Milliarden Euro entspricht - deutlich mehr also, als die Bank laut Berlin-Prospekt wert war. Investor Tilo Berlin und seine bis heute unbekannten Geschäftspartner waren im Dezember 2006 bei der Hypo eingestiegen und hatten im Frühjahr 2007 ihre Beteiligung auf 25 Prozent erhöht. Wenig später reichten sie die Anteile mit Gewinn an die BayernLB weiter.

Schmidt bestreitet die Anschuldigungen. In der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" verwies er auf die Verantwortung seiner Ex-Vorstandskollegen und früheren Verwaltungsräte, die den Kaufpreis billigten. "Kein Vorstandsvorsitzender kauft im Alleingang eine Bank", ließ Schmidt über seinen Verteidiger ausrichten. An der Preisfindung für die Hypo Group haben laut Schmidt "gut 100 Personen mitgerechnet".

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten