BayernLB: Untreue-Verdacht erhärtet sich
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München (BoerseGo.de) - Einem Medienbericht zufolge erhärtet sich der Untreue-Verdacht bei der BayernLB. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (FTD) soll der ehemalige Chef des Instituts, Werner Schmidt, die marode Hypo Alpe Adria überteuert übernommen und so seinem Arbeitgeber geschadet haben.
Die Justizbehörden hätten bei Hausdurchsuchungen in Österreich und Deutschland einen Investorenprospekt der Gesellschaft des Investors Tilo Berlin gefunden, schreibt die FTD. Der Prospekt vom Januar 2007 beziffere den Wert der Hypo für Juli 2007, einschließlich bis dato absehbarer Kapitalerhöhungen, auf 2,55 bis 2,75 Miliarden Euro. Die BayernLB habe für 50 Prozent an der Hypo aber 1,625 Milliarden Euro gezahlt, was einem Gesamtwert von 3,25 Milliarden Euro entspricht - deutlich mehr also, als die Bank laut Berlin-Prospekt wert war. Investor Tilo Berlin und seine bis heute unbekannten Geschäftspartner waren im Dezember 2006 bei der Hypo eingestiegen und hatten im Frühjahr 2007 ihre Beteiligung auf 25 Prozent erhöht. Wenig später reichten sie die Anteile mit Gewinn an die BayernLB weiter.
Schmidt bestreitet die Anschuldigungen. In der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" verwies er auf die Verantwortung seiner Ex-Vorstandskollegen und früheren Verwaltungsräte, die den Kaufpreis billigten. "Kein Vorstandsvorsitzender kauft im Alleingang eine Bank", ließ Schmidt über seinen Verteidiger ausrichten. An der Preisfindung für die Hypo Group haben laut Schmidt "gut 100 Personen mitgerechnet".
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