Baugewerbe erwartet hoch keine Trendwende
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Berlin (BoerseGo.de) - Das deutsche Baugewerbe rechnet vorerst nicht mit einer Trendwende bei der rückläufigen Umsatzentwicklung. Für 2010 prognostiziert der
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) einen geringen Umsatzrückgang von minus 0,7 Prozent. "Im Wirtschaftsbau erwarten wir wegen der geringen Kapazitätsauslastung der produzierenden Unternehmen nochmals einen Rückgang (-8,3%). Der öffentliche Bau kann Dank der Konjunkturpakete noch einmal zulegen (+6,8%), auch wenn die Potenziale aus dem Konjunkturprogramm wegen wegbrechender Steuereinnahmen und steigender Ausgaben nicht voll ausgeschöpft werden. Dem Wohnungsbau fehlen Beschäftigungsimpulse und verbesserte Rahmenbedingungen, sodass wir den Umsatz auf Vorjahresniveau erwarten (+0,5%)", sagte ZDB-Präsident Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein am Dienstag anlässlich der Frühjahrspressekonferenz.
Loewenstein gab zu bedenken, dass der größte Unsicherheitsfaktor hinsichtlich der Baukonjunktur 2010 das Investitionsverhalten der Kommunen sei, die weiter rückläufige Steuereinnahmen bei gleichzeitig steigenden Soziallasten erwarten. Eine Stabilisierung der Investitionshaushalte der Kommunen sei deshalb ebenso dringend geboten wie eine Belebung des Wohnungsbaus. "Ansonsten droht ein Einbruch der Baukonjunktur, wodurch der für 2010 prognostizierte, leichte Wiederanstieg des Bruttoinlandprodukts verhindert wird", sagte Loewenstein.
Die in 2011 erwartete nur moderate Konjunkturentwicklung wird dem Wirtschaftsbau nach Einschätzung des Verbands keine durchgreifenden Impulse geben. Ohne die notwendige Verbesserung der steuer- und förderpolitischen Rahmenbedingungen für den Wohnungsneubau und eine Aufrechterhaltung der öffentlichen Baubudgets werde die Bauwirtschaft in 2011 keinen positiven Beitrag zur Konjunkturentwicklung leisten können. "Das Gegenteil dürfte eher der Fall sein: Wegen der auslaufenden Konjunkturprogramme wie auch der zu erwartenden rückläufigen Investitionen der öffentlichen Hand, dürfte der Bauwirtschaft ein weiteres Jahr der Rezession bevorstehen", so die Prognose des Verbandspräsidenten für das Baujahr 2011.
Im Jahr 2009 ging der Umsatz im Bauhauptgewerbe um 4 Prozent auf 82,2 Milliarden Euro zurück. Trotz des Einbruchs im Wirtschaftsbau um 9 Prozent ist dieser die umsatzstärkste Sparte geblieben, gefolgt vom öffentlichen Bau, der ein Plus von 3,4 Prozent verzeichnet. Schlusslicht ist der Wohnungsbau mit minus 4,8 Prozent.
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