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12:48 Uhr, 29.09.2008

Bankenkonsortium sichert das Überleben von Hypo Real Estate

Externe Quelle: Nord/LB

In der Nacht von Sonntag auf Montag gab es erste Stellungnahmen zur finanziellen Schieflage der in München ansässigen Hypo Real Estate (HRE). Demnach hat die BaFin ein Konsortium aus dem deutschen Finanzsektor zusammengestellt, das für die Hypo Real Estate Holding AG und ihre Tochtergesellschaften DEPFA Bank Plc, Hypo Real Estate Bank AG und Hypo Real Estate Bank International AG kurz- und mittelfristige Kreditlinien über mehrere Milliarden Euro bereitstellt. Unbestätigten Informationen zufolge soll es sich dabei um einen Kreditrahmen von bis zu EUR 35 Mrd. handeln, der nach und nach abgerufen werden kann. Darüber hinaus gebe es die Bereitschaft der Bundesregierung, das Engagement der Banken zur Sicherung der Liquidität mit einer Staatsgarantie abzusichern. In den kommenden zwölf Monaten kommen auf den Staats- und Immobilienfinanzierer Fälligkeiten von rund EUR 37 Mrd. zu, was das angenommene Kreditvolumen unterstreichen würde.

Der Refinanzierungsbedarf der Gruppe konnte aufgrund der schwierigen Marktlage nicht mehr gedeckt werden, so dass die Bank schließlich auf die Mithilfe der deutschen Aufsicht angewiesen war. Auf absehbare Zeit sei der Kapitalbedarf von HRE nun gedeckt, was eine unmittelbare Zahlungsunfähigkeit somit zunächst abwendet. Hintergrund des hohen Kapitalbedarfs sind weitere Abschreibungen bei der ehedem angeschlagenen Tochter Depfa. Hypo Real Estate werde nun weitere Abschreibungen beim Buchwert der Tochtergesellschaft vornehmen. Für das Geschäftsjahr 2008 rechnet das Unternehmen für den Konzern mit einem negativen Ergebnis, was auch eine Dividendenzahlung unwahrscheinlich werden lässt.

HRE ist mit einer Bilanzsumme von rund EUR 395 Mrd. einer der größten Finanzierer gewerblicher Immobilien in Deutschland und in Europa. Die nun bekannt gewordenen Informationen sollten zwar aufgrund der weltweiten Finanzmarktkrise nicht überraschen, dass es jedoch auch ein namhaftes deutsches Institut erwischt, wurde aber lange Zeit ausgeschlossen. Mit der zur Verfügung gestellten Kreditlinie hat sich die Bank in unseren Augen zunächst aus dem Dunstkreis der liquiditätssuchenden Banken verabschiedet. Das Problem ist damit allerdings noch nicht gebannt, sondern lediglich in die Zukunft verschoben. In unseren Augen wird HRE mit einer verstärkten Geschäftsstraffung auf die angespannte Liquiditätslage reagieren. Aufgrund des weiteren Vertrauensverlustes am Markt wird es darüber hinaus einschneidende Änderungen im Management geben. Auf die Werthaltigkeit der ausstehenden Pfandbriefe hat dies aktuell keinen Einfluss. Die hohe Qualität der Deckungsmasse wird jedoch nicht verhindern können, dass es zu massiven Spreadausweitungen kommt. Sollte sich die Finanzmarktkrise jedoch bis Ende 2009 nicht wesentlich entschärft haben, dürfte auch bei den momentan kreditgebenden Banken die Bereitschaft für weitere Mittel sinken. In unseren Augen hat HRE somit ein Jahr Zeit, um das Problem in den Griff zu bekommen.

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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